Toni der Hüttenwirt Staffel 14 – Heimatroman. Friederike von Buchner
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Читать онлайн книгу Toni der Hüttenwirt Staffel 14 – Heimatroman - Friederike von Buchner страница 34
»Soweit ich es weiß. Ich muss erklären, dass die Hündin eigentlich meiner Freundin Wiebke gehört oder gehört hatte. Es ist etwas kompliziert mit den Besitzverhältnissen im Augenblick.«
»Ja, jetzt erinnere ich mich auch den Namen der Besitzerin, Wiebke Lichti. Es war ein Interview mit ihr in der Zeitung. Warum kann sie Peggy nicht mehr halten? Von so einem Hund trennt man sich doch nicht.«
»Das ist eine schlimme Geschichte.«
»Ich bin ein guter Zuhörer. Mich interessiert die Geschichte wirklich, als Mensch und auch als Tierarzt.«
»Das ist kurz gesagt. Wiebke ist meine beste Freundin. Ihr langjähriger Partner hat ihr einen Heiratsantrag gemacht. Doch die Zukunft der beiden lässt keinen Raum für Peggy. Das war es im Telegrammstil.«
Doktor Max Wallner sah Gaby erstaunt an.
»Ja, so etwas kommt vor. Mann oder Hund? Frau oder Hund? Ich hatte schon einige Male solche Fälle in meiner Praxis. Ich kann es nicht verstehen, dass jemand so handeln kann. Wenn jemand sich einen Hund oder irgendein Tier nimmt, dann übernimmt er damit eine Verantwortung, solange das Tier lebt. Tiere sind keine Gegenstände. Ich kann nicht nachvollziehen, wie sich jemand, der selbst tierlieb ist, in jemanden verlieben kann, der Tiere ablehnt. Das geht nicht zusammen. Nicht wahr, Bobby? Wir haben da auch schon unsere Erfahrungen gemacht.«
Max kraulte Bobby das Fell.
Gaby erzählte von Wiebke und Detlev und nannte Einzelheiten.
»Den Kerl sollte sie in die Wüste schicken«, empörte sich Max.
»Sie liebt ihn«, wiederholte Gaby.
»Das sagt sie, aber ich frage dich allen Ernstes, Gaby. Was kann das für eine Liebe sein? Liebt sie ihn? Liebt sie seine Karriere? Liebt sie das schöne Leben, das er ihr bieten kann?«
Er schüttelte den Kopf.
»Wie heißt das beliebteste Sprichwort unter Hundebesitzern?«
»Ein Hund bleibt dir im Sturme treu, ein Mensch nicht einmal im Winde!«, sagten Max und Gaby wie aus einem Mund.
»Richtig, und daran sollte Wiebke denken«, betonte Max.
»Ja, jetzt hat Wiebke erst einmal Zeit zum Nachdenken. Ich habe vier Wochen Urlaub und verbringe sie auf der Berghütte. Vielleicht einigen sie sich in dieser Zeit.«
Gaby nahm Peggy auf den Schoss und drückte sie an sich.
»Bist eine arme Hündin, wirst herumgeschoben wie ein Möbelstück, das niemand mehr will, weil es plötzlich im Weg steht. Aber das lasse ich nicht zu. Peggy, wir finden eine Lösung. Da kannst du ganz sicher sein.«
»Kannst du Peggy nicht behalten?«
»Darauf wird es wahrscheinlich hinauslaufen. Aber ich bin Rettungsassistentin und habe unregelmäßige Arbeitszeiten, Noteinsätze sind fast an der Tagesordnung. Vielleicht finden wir im Wohnblock eine nette ältere Dame oder einen Herrn, der sich deiner annimmt, wenn mein Dienstplan mal wieder durcheinander gerät.«
»Wo wohnst du?«, fragte Max.
»Ich wohne in Wiesbaden.«
»Schade, das ist etwas weit. Sonst hättest du Peggy jederzeit zu mir bringen können.«
»Das ist lieb gemeint. Aber zwischen Wiesbaden und Kirchwalden liegen doch einige hundert Kilometer.«
»Dann ziehe doch nach Kirchwalden«, sagte Max.
Gaby wandte den Kopf, nahm die Sonnenbrille ab und schaute ihn an. Sie war überrascht.
»Ja, warum nicht? Du findest hier auch Arbeit. Ich höre mich gern mal um, wenn du willst. Die Bergwacht sucht immer Fachkräfte, auch in Festanstellung. Bobby wäre bestimmt begeistert, wenn Peggy ihn oft besuchen würde.«
Gaby sah, dass eine leichte Röte in Max’ Wangen stieg.
»Soso, Bobby wäre begeistert? Das hört sich gut an«, sagte Gaby leise.
Mit einem verlegenen Unterton in der Stimme ergänzte Max leise:
»Nicht nur Bobby würde sich freuen. Auch ich wäre erfreut, wenn wir uns sehen könnten. Oder spricht etwas dagegen?«
»Was sollte dagegen sprechen? Ich meine, rein theoretisch?«
»Verzeihe, wenn ich mit der Tür ins Haus falle, ich bin nun mal ein zupackender Typ. Damit will ich sagen, ich weiß gerne, woran ich bin. Also, frage ich dich am besten direkt. Gibt es jemanden? Damit meine ich einen Mann, der dich in Wiesbaden hält?«
»Du bist wirklich sehr direkt«, entfuhr es Gaby.
»Das habe ich dir doch gesagt. Ist es nicht besser, von Anfang an alles zu klären? Denke mal an Wiebke und Detlev. Hätten die beiden vorher über die Gestaltung der gemeinsamen Zukunft gesprochen, dann wäre es nicht zu einem Streit über Peggy gekommen. Weißt du, es ist sonderbar. Wenn sich jemand für eine Sache, einen Gegenstand, interessiert, dann holt er jede Information ein, die es gibt. Er will Klarheit, er will absolute Transparenz. Nur wenn es um Kontakte und mögliche Beziehungen zwischen Menschen geht, dann wird einfach so drauf los gestolpert. Ich bin da anders. Ich kläre auch mit Menschen gern alles ab.« Max lächelte. »Das liegt vielleicht an meinem Beruf. Tiere kann man nicht befragen, wie es ein Humanmediziner tut. Also löchere ich die Besitzer mit Fragen, während der Anamnese.«
»Das verstehe ich gut. Als Rettungsassistentin weiß ich, wie hilfreich es sein kann, wenn jemand zur Stelle ist, der etwas sagen kann. Das kann viel Arbeit ersparen.«
»Genauso ist es. Also, bist du Single oder in festen Händen?«
Gaby errötete tief. Sie schaute auf die Uhr.
»Wir sitzen noch nicht einmal eine Stunde hier zusammen und du stellst eine solche Frage? Was soll ich daraus schließen? Da kann man einiges vermuten«, fügte sie leise hinzu.
Max lächelte sie freundlich, fast zärtlich an. Er legte den Arm hinter sie auf die Lehne.
»Nun, daraus kannst du ganz unterschiedliche Schlüsse ziehen. Aber ich denke, du weißt genau, warum ich es gerne wüsste. Du bist mir sehr sympathisch, wirklich sehr.«
»Und ich mag Hunde, speziell Terrier …«
»Richtig! Also?«
Gaby seufzte leise.
»Okay, dann werde ich dir am besten meinen Lebenslauf vortragen.«
»Ich höre! Danach bin ich dran! Ladies first.«
Gaby sah ihn nicht an, als sie von sich erzählte. Sie nannte die Fakten, Schule, Berufsausbildung als Krankenschwester, Berufstätigkeit auf Station, Weiterbildung zur Rettungsassistentin, Dienst in der Rettungsstaffel. Sie seufzte.
»Dabei blieben einige Beziehungen auf der Strecke. Es war immer schwer, Beruf, Dienstpläne und Privates unter einen Hut zu bekommen. Ich liebe meinen Beruf. Er macht mich glücklich, auch wenn es gelegentlich ganz schön stressig