Die Dichtungen von Georg Trakl. Georg Trakl

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Die Dichtungen von Georg Trakl - Georg Trakl

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       Georg Trakl

      Die Dichtungen von Georg Trakl

      Veröffentlicht im Good Press Verlag, 2021

       [email protected]

      EAN 4064066117788

       ERSTER TEIL

       DIE SCHÖNE STADT

       KLEINES KONZERT

       DIE BAUERN

       TRAUM DES BÖSEN

       DE PROFUNDIS

       IM DORF

       HELIAN

       ZWEITER TEIL

       SEBASTIAN IM TRAUM

       DER HERBST DES EINSAMEN

       SIEBENGESANG DES TODES

       DRITTER TEIL

       TRAUM UND UMNACHTUNG

       GESANG DES ABGESCHIEDENEN

       OFFENBARUNG UND UNTERGANG

       Inhaltsverzeichnis

       Inhaltsverzeichnis

      VERFALL

      Am Abend, wenn die Glocken Frieden läuten,

       Folg ich der Vögel wundervollen Flügen,

       Die lang geschart, gleich frommen Pilgerzügen,

       Entschwinden in den herbstlich klaren Weiten.

      Hinwandelnd durch den dämmervollen Garten

       Träum ich nach ihren helleren Geschicken

       Und fühl der Stunden Weiser kaum mehr rücken.

       So folg ich über Wolken ihren Fahrten.

      Da macht ein Hauch mich von Verfall erzittern.

       Die Amsel klagt in den entlaubten Zweigen.

       Es schwankt der rote Wein an rostigen Gittern,

      Indes wie blasser Kinder Todesreigen

       Um dunkle Brunnenränder, die verwittern,

       Im Wind sich fröstelnd blaue Astern neigen.

      MUSIK IM MIRABELL

      Ein Brunnen singt. Die Wolken stehn

       Im klaren Blau, die weißen, zarten.

       Bedächtig stille Menschen gehn

       Am Abend durch den alten Garten.

      Der Ahnen Marmor ist ergraut.

       Ein Vogelzug streift in die Weiten.

       Ein Faun mit toten Augen schaut

       Nach Schatten, die ins Dunkel gleiten.

      Das Laub fällt rot vom alten Baum

       Und kreist herein durchs offne Fenster.

       Ein Feuerschein glüht auf im Raum

       Und malet trübe Angstgespenster.

      Ein weißer Fremdling tritt ins Haus.

       Ein Hund stürzt durch verfallene Gänge.

       Die Magd löscht eine Lampe aus,

       Das Ohr hört nachts Sonatenklänge.

      FRAUENSEGEN

      Schreitest unter deinen Frau'n

       Und du lächelst oft beklommen:

       Sind so bange Tage kommen.

       Weiß verblüht der Mohn am Zaun.

      Wie dein Leib so schön geschwellt

       Golden reift der Wein am Hügel.

       Ferne glänzt des Weihers Spiegel

       Und die Sense klirrt im Feld.

      In den Büschen rollt der Tau,

       Rot die Blätter niederfließen.

       Seine liebe Frau zu grüßen

       Naht ein Mohr dir braun und rauh.

      DIE SCHÖNE STADT

      Alte Plätze sonnig schweigen.

       Tief in Blau und Gold versponnen

       Traumhaft hasten sanfte Nonnen

      

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