Die Dichtungen von Georg Trakl. Georg Trakl

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Die Dichtungen von Georg Trakl - Georg Trakl страница 2

Автор:
Серия:
Издательство:
Die Dichtungen von Georg Trakl - Georg Trakl

Скачать книгу

      Aus den braun erhellten Kirchen

       Schaun des Todes reine Bilder,

       Großer Fürsten schöne Schilder.

       Kronen schimmern in den Kirchen.

      Rösser tauchen aus dem Brunnen.

       Blütenkrallen drohn aus Bäumen.

       Knaben spielen wirr von Träumen

       Abends leise dort am Brunnen.

      Mädchen stehen an den Toren,

       Schauen scheu ins farbige Leben.

       Ihre feuchten Lippen beben

       Und sie warten an den Toren.

      Zitternd flattern Glockenklänge,

       Marschtakt hallt und Wacherufen.

       Fremde lauschen auf den Stufen.

       Hoch im Blau sind Orgelklänge.

       Helle Instrumente singen.

       Durch der Gärten Blätterrahmen

       Schwirrt das Lachen schöner Damen.

       Leise junge Mütter singen.

      Heimlich haucht an blumigen Fenstern

       Duft von Weihrauch, Teer und Flieder.

       Silbern flimmern müde Lider

       Durch die Blumen an den Fenstern.

      IN EINEM VERLASSENEN ZIMMER

      Fenster, bunte Blumenbeeten,

       Eine Orgel spielt herein.

       Schatten tanzen an Tapeten,

       Wunderlich ein toller Reihn.

      Lichterloh die Büsche wehen

       Und ein Schwarm von Mücken schwingt,

       Fern im Acker Sensen mähen

       Und ein altes Wasser singt.

      Wessen Atem kommt mich kosen?

       Schwalben irre Zeichen ziehn.

       Leise fließt im Grenzenlosen

       Dort das goldne Waldland hin.

      Flammen flackern in den Beeten.

       Wirr verzückt der tolle Reihn

       An den gelblichen Tapeten.

       Jemand schaut zur Tür herein.

      Weihrauch duftet süß und Birne

       Und es dämmern Glas und Truh.

       Langsam beugt die heiße Stirne

       Sich den weißen Sternen zu.

      DER GEWITTERABEND

      O die roten Abendstunden!

       Flimmernd schwankt am offenen Fenster

       Weinlaub wirr ins Blau gewunden,

       Drinnen nisten Angstgespenster.

      Staub tanzt im Gestank der Gossen.

       Klirrend stößt der Wind in Scheiben.

       Einen Zug von wilden Rossen

       Blitze grelle Wolken treiben.

      Laut zerspringt der Weiherspiegel.

       Möven schrein am Fensterrahmen.

       Feuerreiter sprengt vom Hügel

       Und zerschellt im Tann zu Flammen.

      Kranke kreischen im Spitale.

       Bläulich schwirrt der Nacht Gefieder.

       Glitzernd braust mit einem Male

       Regen auf die Dächer nieder.

      GEISTLICHES LIED

      Zeichen, seltne Stickerei'n

       Malt ein flatternd Blumenbeet.

       Gottes blauer Odem weht

       In den Gartensaal herein,

       Heiter ein.

       Ragt ein Kreuz im wilden Wein.

      Hör' im Dorf sich viele freun,

       Gärtner an der Mauer mäht,

       Leise eine Orgel geht,

       Mischet Klang und goldenen Schein,

       Klang und Schein.

       Liebe segnet Brot und Wein.

      Mädchen kommen auch herein

       Und der Hahn zum letzten kräht.

       Sacht ein morsches Gitter geht

       Und in Rosen Kranz und Reihn,

       Rosenreihn

       Ruht Maria weiß und fein.

      Bettler dort am alten Stein

       Scheint verstorben im Gebet,

       Sanft ein Hirt vom Hügel geht

       Und ein Engel singt im Hain,

       Nah im Hain

       Kinder in den Schlaf hinein.

       Inhaltsverzeichnis

      IM ROTEN LAUBWERK VOLL GITARREN

      Im roten Laubwerk voll Gitarren

       Der Mädchen gelbe Haare wehen

       Am Zaun, wo Sonnenblumen stehen.

       Durch Wolken fährt ein goldner Karren.

      In brauner Schatten Ruh verstummen

       Die Alten, die sich blöd umschlingen.

       Die Waisen süß zur Vesper singen.

      

Скачать книгу