Selbstcoaching für Frauen. Cornelia Topf
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Abwärts-Einstellung: Dramatisierung. »Das halte ich nicht aus! Immer ich! Warum passiert immer ausgerechnet mir so was? Ende, aus, alles kaputt!« Aufwärts-Einstellung: Frustrationstoleranz. »Das ist ein Rückschlag/Fehler, aber keine Katastrophe! Das steck ich doch weg!«
Und noch eine ganz wichtige Unterscheidung:
Abwärts-Einstellung: Selbstkritik. »Das ist nicht gut genug! Du machst das nicht richtig. Du lernst das nie!«
Aufwärts-Einstellung: Selbstempathie. »Sei geduldig mit dir. Was hast du dabei gelernt? Mach es beim nächsten Mal einfach besser.«
Haben Sie gemerkt, wie der Hase läuft? Dann können wir die weiteren Einstellungen in kurzer, übersichtlicher Form wiedergeben.
Abwärts-Einstellung | Aufwärts-Einstellung |
---|---|
»Was sollen die von mir denken? Immer denkst du nur an dich!« | »Meine Bedürfnisse sind genauso wichtig wie die anderer.« |
»Bestimmt hat da jemand was dagegen.« | »Ich stehe zu meinen Wünschen. Ich stehe für mich ein. Wenn nicht ich, wer dann?« |
»Das nehme ich mir vor, wenn ich mal mehr Zeit habe.« | »Es muss nicht perfekt sein! Mach erst mal so viel, wie du in der kurzen Zeit schaff st.« |
»Immer muss ich alles machen!« | »Wer könnte mir helfen?« |
»Die helfen mir sicher nicht!« | »Fragen kostet nichts.« |
»Aber wenn die Nein sagen?« | »Ich bin nicht mehr fünf Jahre alt. Mit Ablehnung kann ich umgehen.« |
Abwärts-Einstellung | Aufwärts-Einstellung |
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»Aber wenn die mir kündigen!« | »Mit meiner Qualifikation und Erfahrung bekomme ich einen anderen Job. Am besten ich schaue mich jetzt schon mal nebenher um.« |
»Sei doch nicht immer so … (niedergeschlagen, frustriert, zornig …)!« | »Ich habe ein Recht darauf, alle meine Gefühle zu spüren.« |
»Das ging zu leicht! Das kann nicht richtig sein! Ich muss mich mehr anstrengen!« | »Es kommt aufs Ergebnis an und nicht darauf, dass ich nach einer Arbeit fix und fertig bin.« |
»Das schaffe ich nur, wenn ich fünf Dinge gleichzeitig mache!« | »Ich setze Prioritäten und arbeite eine nach der anderen ab.« |
»Aber er/sie sagt …!« | »Was ist meine Meinung dazu?« |
»Ich kann ohne dich nicht leben!« | »Wie? Ich sterbe dann? Wieso das denn?« |
»Och, der/die Arme. Komm gib her, das erledige ich für dich.« | »Du hilfst gern Menschen? Dann denk auch mal an dich. Du bist nämlich auch einer.« |
»Der/die hat was gegen mich!« | »Der/die hat einen schlechten Tag. Wenn er/sie was gegen mich hat, dann sagt er/sie das – oder ich finde das heraus.« |
»Die ist immer so gemein zu mir!« | »Was hat die für ein Problem? Egal, es ist ihres, nicht meines.« |
»Das schaffe ich nie! Das habe ich schon mal probiert und es hat nicht funktioniert.« | »Dieses Mal bleibe ich so lange dran, bis es klappt. Beharrlichkeit ist die Mutter des Erfolgs.« |
»Das klappt nie!« | »Wo hat es schon mal ein kleines bisschen geklappt? Wie kann ich dieses bisschen größer machen?« |
Was denkst du gerade?
Inzwischen haben Sie das Muster wahrscheinlich verinnerlicht: Das Leben ist eine Tabelle. Entweder wir bleiben in der linken Spalte stecken und machen uns das Leben unnötig schwer (und schieben es auf die anderen) oder wir schaffen den Sprung von links nach rechts. ändern in “Je öfter Sie diese Transformation in kleinen Schritten machen (siehe »Mach deine Einstellungen fit!«),…”, desto schneller gelingt Ihnen das tatsächlich bald in einem großen, freudigen Sprung: von links nach rechts, von hinderlich zu förderlich, von destruktiv zu konstruktiv, von passiv zu aktiv, von leidendem Opfer zu aktiver Gestalterin des eigenen Lebens. Es wird Ihnen einiges abverlangen – wenn Sie es richtig machen.
Negativeinstellungen nutzen, deshalb kleben sie
ändern in “Wenn wir im Seminar diese Tabelle geistig durchgehen, bin ich manchmal schockiert, wie sehr Frauen mit Zähnen und Klauen ihr Negativdenken verteidigen:” »Aber der hat wirklich was gegen mich! Das weiß ich! Und Susanne sagt das auch!« Die Springreiterin würde sagen: Pferd verweigert Sprung. Dieses Rechthabenwollen um jeden Preis beim Schwarzsehen hat einen Hintergrund: Jede geistig normale Frau verteidigt ihre Fußfesseln. Weil sie ihr nutzen.
Fußfesseln fesseln, machen passiv und Passivität ist sehr angenehm. Eine Bereichsleiterin eines Schweizer Konzerns, eine gestandene Frau, drückte das mal drastisch aus: »Selbst wenn meine Mitarbeiter bis zum Hals in der Sch… stecken, bewegen die sich nicht! Denn in der Sch… ist es schön warm und gemütlich.« Anrüchiges Bild, aber zutreffend.
Was hält Sie in Abwärts-Einstellungen fest? Was haben Sie davon? Bitte nicht verurteilen! Im Gegenteil: Würdigen Sie diesen sogenannten Sekundärnutzen. Denn er ist ein Nutzen.
Lösen Sie sich von gewohnten Denkmustern!
Und dann fragen Sie sich: Brauche ich das heute noch? Denn viele Abwärts-Einstellungen haben wir unbewusst aus der Kindheit übernommen und nie verwandelt, obwohl wir ihren Sekundärnutzen längst nicht mehr brauchen. Selbst wenn Sie ihn noch brauchen, können Sie sich fragen: Wie kann ich diesen Nutzen auf andere Art und Weise erreichen? Auf eine, die mich nicht so sehr behindert?
Kleinigkeiten bewirken große Veränderungen
Anna zum Beispiel hat sich nach ihrer Scheidung über ein Jahr geweigert, auf Männerjagd zu gehen: »Ich bin zu alt für so was.« Das war ihre Einstellung. Sie ist 34. Lena sagte irgendwann zu ihr: »Lass mich raten: Diese bescheuerte Einstellung schützt dich vor Zurückweisung beim Dating.« Anna schluckte und nickte stumm. Und weil sie damals schon eine Weile mit Einstellungen arbeitete, sagte sie darauf selbst: »Ich kann mich auch davor schützen, dass mir eine Zurückweisung zu sehr wehtut, wenn du mir versprichst, dass wir nach einem schiefgelaufenen Date zusammen fürchterlich über den Typ ablästern!« Lena grinste und sagte: »Au, Klasse! Wie damals, als wir 15 waren! Super! Wann hast du dein erstes Date? Ich kann es kaum erwarten.« Seit Anna für ihren Sekundärnutzen »Schutz vor Herzschmerz« nicht mehr die totale Abstinenz braucht, verabredet sie sich, als ob morgen die Kerle ausgingen.
Vom verzweifelten Scheidungsopfer zur Dating-Amazone. Und nichts hat sich geändert. Weder die Männer noch die Welt. Nicht mal