Soft Skill für Young Professionals. André Moritz

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Eysenck (1916 bis 1997), Ernst Kretschmer (1888 bis 1964) und Abraham Harold Maslow (1908 bis 1970), welche vorwiegend auf der Untersuchung von psychisch gestörten Menschen basierten, haben in den 1920er-Jahren in der Studie „Emotions of Normal People“ von William Moulton Marston eine bis heute angewandte Strukturierung gefunden. Besonders durch die folgende Arbeit von John Geier ist das so genannte DISG-Modell äußerst populär geworden.

      Vier Verhaltenstypen im DISG-Modell

      Das DISG-Modell ordnet das Verhalten einer Person vier verschiedenen Verhaltenstypen zu. Diese vier Typen sind dominant, initiativ, stetig und gewissenhaft und können in einer Vier-Felder-Matrix dargestellt werden. Dabei entwickelt eine Person stets Verhaltensmuster aus allen vier Feldern, jedoch herrscht bei einer getrennten Beobachtung von Privat- und Berufsleben normalerweise eine Tendenz in eine bestimmte Richtung vor. Determinante für die unterschiedlichen Tendenzen ist erfahrungsgemäß die Differenz zwischen einem positiven oder freundlichen sowie einem negativen oder konkurrierenden Umfeld.

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      Abbildung 17: Persönlichkeitsausprägungen im DISG-Modell

      Die Achsen waren in der ursprünglichen Fassung des Modells mit „günstige Wahrnehmung“ und „ungünstige Wahrnehmung“ sowie „aktive Reaktion“ und „passive Reaktion“ benannt, wurden jedoch in Rahmen der Weiterentwicklung des Modells zur heutigen Darstellung abgeändert. Das DISG-Modell können Sie zur Selbsteinschätzung sowie zur Fremdeinschätzung verwenden. Besonders im Rahmen der Formulierung von persönlichen Zielen und der Zukunftsplanung ist die Verwendung der DISG-Kategorien außergewöhnlich förderlich.

      Grundsteine für eine persönliche Zukunfts- oder Zielorientierung

      Die vier Verhaltenstypen, welche sich aus der Matrix ergeben, sind gekennzeichnet durch verschiedene Eigenschaften. Die Zuordnung einer Person zu einem Verhaltenstypus können Sie über so genannte Persönlichkeitseinschätzungen vornehmen. Haben Sie die Person erst einmal einem Typ zugeordnet, können Sie nun versuchen, Basisannahmen, Werte und Grundverständnisse dieser Person herauszukristallisieren und bei Bedarf individuell anzusprechen. Im Rahmen der Fremdeinschätzung hilft Ihnen die Typisierung, um Präferenzen der Person zu erkennen und einen angepassten Umgang mit der eingeschätzten Person aufzubauen. Dies kann beispielsweise bei einer Zielgruppenbeobachtung vor einer Präsentation vorkommen. Im Rahmen der Selbsteinschätzung können Sie durch die eigene Einordnung in dieses Schema Ihre individuellen langfristigen Bedürfnisse verstehen lernen und damit Grundsteine für eine persönliche Zukunfts- und Zielorientierung legen.

      Einen konkreten Persönlichkeitseinschätzungstest zur Selbstdurchführung bzw. Durchführung mit anderen finden Sie am Ende dieses Kapitels.

      Die vier verschiedenen Gruppen werden nun anhand ihrer Eigenschaften voneinander abgegrenzt. Aus diesen Eigenschaften können Sie dann direkt Bedürfnisse dieser Person oder Gruppe ableiten. Jede Person bevorzugt je nach Situation und DISG-Zugehörigkeit einen bestimmten Verhaltensstil, also ein Verhaltensmuster. Mit einer aktiven Assimilation an diesen Stil oder an diese Präferenzen können Sie als Gesprächspartner versuchen, Spannungen und Unsicherheiten gar nicht erst aufkommen zu lassen und eine angenehme sowie produktive Gesprächsstimmung zu gewährleisten.

      Dominant: „die Feuerroten“ – was-orientiert

      Was kennzeichnet die „Dominanten“?

      Personen dieser Gruppe treten sehr selbstbewusst, willensstark, entschlossen, durchsetzungsfähig, meist sogar konkurrierend auf. Anderen Personen gegenüber sind sie fordernd, direkt, vielleicht sogar autoritär. Beruflich sind sie energisch, sachorientiert und wollen Ergebnisse sehen, welche sich an den gesetzten Zielen orientieren. Die eigene Handlungsfreude hüllt diese Personen in ständige Aktivität. Andere können diese Personen schnell als aggressiv, intolerant und anmaßend einschätzen und das beherrschende und antreibende Auftreten ablehnen. Personen dieser Gruppe drücken ihre Gefühle nicht aus und haben insgesamt ein ausdrucksloses und eher kühles Auftreten. Sie entsprechen Carl Gustav Jungs „Extravertiertem Denktypus“ und Marstons „Dominance Style“.

      Wie sollten Sie mit solch einer Person umgehen? Bleiben Sie sachlich und bringen Sie die Angelegenheit schnell auf den Punkt. Was sie besonders mag: gut organisierte Präsentationen.

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      Abbildung 18: Eigenschaften dominanter Menschen laut DISG-Model

      Initiativ: „die Sonnengelben“ – wer-orientiert

      Merkmale der „Initiativen“

      Die Personen dieser Gruppe sind enthusiastisch, positiv, optimistisch und emotional. Anderen gegenüber treten sie offen, sogar anziehend und umgänglich auf. Sie bemühen sich um gute zwischenmenschliche Beziehungen und postulieren den Spaß am Leben auch während der Arbeit. Beruflich sind sie überzeugend und redegewandt. Dabei sind sie jedoch nicht dominant, sondern lassen stets dem Gegenüber die freie Entscheidungswahl. Manchmal konzentrieren sie sich auch stark auf externe Anerkennung. Als negative Punkte sind anzubringen, dass diese Personen von anderen schnell als hektisch und voreilig angesehen werden. Das aufgewühlte und extravagante Benehmen wird oft als Indiskretion und Ehrgeiz überzeichnet. Theoretisch entsprechen die Personen dieser Gruppe Carl Gustav Jungs „Extravertiertem Gefühlstypus“ und Marstons „Influence Style“.

      Wie sollten Sie mit solch einer Person umgehen? Sie sollten versuchen, eher gefühlsbezogen aufzutreten. Schaffen Sie ein herzlich-freundliches Umfeld und vermeiden Sie zu viele Details in Ihren Ausführungen. Diese Personen mögen besonders schriftliche Dokumente, welche Sie ihnen extra zu Vor- oder Nachbereitung übergeben. Sie freuen sich über alles, was ein menschliches Entgegenkommen vermuten lässt.

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      Abbildung 19: Initiative Menschen laut DISG-Model

      Stetig: „die Erdgrünen“ – wie-orientiert

      Merkmale der „Stetigen“

      Diese Personen erscheinen entspannt, zuverlässig, bescheiden, zurückhaltend und beständig. Sie erhoffen sich möglichst konstante Lebensumstände. Anderen gegenüber treten sie ermutigend, mitfühlend, geduldig und unterstützend auf. Beruflich sind sie besonders achtsam und teamfähig. In unklaren Situationen und auf Neues reagieren sie eher zurückhaltend. Ihre Gefühle äußern sie offen und zwanglos. In vielen fachlichen Bereichen erscheinen sie zäh und stur, obwohl sie gleichzeitig eher fügsam und abhängig sind. Dies liegt an dem Willen, ständig die komplette Methodik zu verstehen und daran, dass sie keinerlei Unverständnis akzeptieren. Vielen Themen gegenüber wirken sie indifferent. Theoretisch entsprechen sie Carl Gustav Jungs „Introvertiertem Gefühlstypus“ und Marstons „Steadying Style“.

      Wie sollten Sie mit solch einer Person umgehen? Brechen Sie das Eis mit einem persönlichen Einstieg ins Gespräch. Stellen Sie Wie-Fragen. Besonders mögen diese Personen, wenn Sie Interesse an ihrer Meinung zeigen und ihnen noch etwas Zeit bis zu der Entscheidung geben.

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      Abbildung 20: Stetige Menschen laut DISG-Modell

      Gewissenhaft: „die Eisblauen“ – warum-orientiert

      Merkmale der „Gewissenhaften“

      Personen dieser Gruppe erscheinen strukturorientiert, diszipliniert,

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