Soft Skill für Young Professionals. André Moritz
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Das linke Drittel wird mit einer zweiten halben Pyramide ergänzt, welche die Interessen beinhalten soll. Über diese zwei Pyramiden werden jetzt drei Wolken gezeichnet. Die erste und linke Wolke wird mit den identifizierten Stärken genährt. Die mittlere Wolke enthält konkrete fachliche Kompetenzen, beispielsweise Computer-Knowhow. Die dritte Wolke, die Wolke ganz rechts, ist der Ort, um Ihre Schwächen einzutragen.
Änderungen sind auch nachträglich möglich
Wählen Sie für die drei Wolken ruhig unterschiedliche Farben, halten Sie jedoch die Farbe in einer Wolke gleich. Passen Sie ebenfalls auf, dass Sie zwischen den Wolken keinen Platz lassen, um Verbindungslinien von unten nach oben ohne einen Wolkendurchstoß zu verhindern. Nun sollten gut 60 Prozent der ersten Blatthälfte gefüllt sein. Als oberen 20-prozentigen Abschluss zeichnen Sie in Form eines anderen Sockels private langfristige Ziele, wie beispielsweise eine Familie oder einen eigenen Garten, ein. Zwischen dem oberen Sockel und den Wolken kommen nun weitere Ziele in einzelne oder zusammenhängende Blasen. Damit ist die retrospektive Hälfte des Selbstbildes abgeschlossen. Seien Sie so frei, Änderungen vorzunehmen und ergänzende Verbindungslinien zu ziehen.
Erweiterung zu einem umfassenden Beurteilungsbild
Nun wird die rechte Hälfte der Seite verwendet. Diesen Teil können Sie an zweierlei Überlegungen anpassen. Die erste und bessere Möglichkeit, ist nun die konkrete Auswertung des retrospektiven Selbstbildes und die Entwicklung von Bearbeitungspunkten vorzunehmen. Dieser Teil soll als zukunftsorientiertes Selbstbild bezeichnet werden, da er unser jetziges Bild der eigenen möglichen Entwicklung darstellt. Diese Auswertung bzw. Erstellung des zukunftsorientierten Selbstbildes wird im nächsten Kapitel angesprochen. Die zweite Möglichkeit ist die Erweiterung des retrospektiven Selbstbildes zu einem umfassenden Beurteilungsbild. Dabei können Sie den Aufbau ohne die Blasen und Verbindungslinien, also nur den oberen und unteren Balken, die Pyramiden und die drei Wolken von der linken Seite, abzeichnen und eine andere Person oder eine Gruppe von Personen bitten, nun dieses Bild auszufüllen. Dabei sollten Sie den inhaltlichen Aufbau beibehalten. Die Gestaltung in der gleichen Form dient der Übersichtlichkeit der Darstellungen und der besseren Interpretation der Abweichungen zwischen Selbst- und Fremdbild.
Interpretation und Verwendung
Die Erstellung eines Selbstbildes sollte eine Interpretation und eine aktive Verwendung des Bildes zur Folge haben. Besonders in Seminaren wird im Rahmen von Diskretion auf die detaillierte Interpretation des Selbstbildes verzichtet. Wird das Selbstbild lediglich angefertigt und neben zahlreichen anderen Selbstbildern anderer Teilnehmer mit einem kurzen pauschalen Kommentar abgetan, dann ist es beinahe wertlos – abgesehen von der kollektiven Freude, das Selbstbild fertig gestellt zu haben.
Beruf, Karriere, Privatleben und Zukunft
Der Erstellung eines Selbstbildes folgt die Auswertung. Wenn Sie die obige Struktur eingehalten haben, können Sie dafür nun die zweite Hälfte des Arbeitsblattes oder, falls diese Hälfte bereits mit einem Fremdbild oder weiteren Punkten ergänzt wurde, eine neue Seite verwenden. Der Platz wird durch drei horizontale Striche in vier gleich große horizontale Kästen aufgeteilt. Das untere Viertel können Sie nun mit „Beruf“, das darüber mit „Karriere“, das folgende mit „Privatleben“ und das oberste mit „Zukunft“ bezeichnen.
Abbildung 25: Selbstbild – Auswertung nach Lebensbereichen
Erneut fangen Sie unten in diesem Schema an, um es Stück für Stück auszufüllen und eine strukturierte Auswertung zu ermöglichen. Im Kasten „Beruf“ vermerken Sie, welche Fachkompetenzen fehlen, um wertvollere Arbeitsergebnisse abzuliefern. Hier sollten Sie nur Fachkompetenz und keinerlei Soft Skills berücksichtigen. Fehlen könnten Ihnen zum Beispiel Sprach- oder Rechtkenntnisse, Computer- oder Elektrikerwissen. Folgend bearbeiten Sie den zweiten Kasten, bezeichnet durch „Karriere“. In diesem führen Sie Stärken auf, welche Sie vorteilhafter positionieren möchten, und die Schwächen, an welchen Sie aktiv arbeiten sollten. Dies bezieht sich auf Fachkompetenz und die Soft Skills. Ihre Schwächen und hauptsächlich Ihre Stärken werden dauerhaft Ihre Karriere determinieren.
Der nachfolgende Kasten, „Privatleben“, fügt persönliche Faktoren hinzu, auf welche Sie im Moment verzichten könnten. Dazu gehören auch Einzelheiten, welche Sie möglicherweise später für die Zukunft planen, wie vielleicht Kinder, Familie oder ein eigenes Haus mit Garten. In den letzen Kasten werden alle Punkte eingetragen, auf welche Sie auf lange Sicht nicht verzichten möchten. Diese Punkte sind schnell beschrieben, es dauert aber verhältnismäßig lange, um sie wirklich niederzuschreiben. Dies gehört aber zum effektiven Auswertungsprozess und ist einer der großen Mehrwerte eines Selbstbildes.
Eindruck über die eigene Persönlichkeit
Durch das Selbstbild haben Sie nun einen umfassenden Eindruck über Ihre eigene Persönlichkeit manifestiert. Einige Erkenntnisse haben Sie nun in den unteren beiden Feldern der Auswertungsgrafik ebenfalls schon mit deutlichen Herangehensweisen versehen. Zu diesen Anregungen sollten Sie nun prompt weitere Schritte einleiten. Die Punkte im ersten Kasten sollten Sie sofort durch Kursteilnahmen oder Fortbildungsmaßnahmen angehen. Oft gibt es dafür auch Förderung vonseiten des Arbeitgebers oder Arbeitsamtes. Punkte des zweiten Kastens sind für die mittelfristige Lebensplanung von Relevanz. Meistens sind diese Aspekte durch Kurse nur unzureichend zu bearbeiten, sondern bedürfen bedächtiger Einarbeitung im Alltag. Dafür kann ein deutlicher Plan entstehen, welchen Sie beispielsweise täglich auswerten können. So hat zum Beispiel Benjamin Franklin (1706 bis 1790) einen konkreten Tugendplan aufgestellt und allabendlich ausgewertet, welchen Punkt er wie weit erfüllt hat. Solch ein Plan wird einen durchschnittlichen Arbeitnehmer zu viel Zeit und Aufwand kosten. Demnach können Sie sich aber einfach eine Zusammenstellung aller Ihrer relevanten Punkte ins Auto oder an den Bildschirm im Büro kleben.
Die Punkte im dritten und vierten Kasten dienen weniger der aktiven Verwendung als viel mehr einer Orientierung, denn hin und wieder werden durch das Streben nach ehrgeizigen Zielen Basiswerte aufgegeben und auf private Verwirklichung verzichtet. Dessen sollten Sie sich bewusst werden: In 50 Jahren können Sie immer noch arbeiten, Aufgaben wird es genug geben, aber können Sie dann noch Ihre Familie genießen oder eine gründen?
Selbstbilder müssen ständig bearbeitet und neu entworfen werden
Ein Selbstbild ist eine Momentaufnahme, welche von emotionalen Zuständen und gerade erst vergangenen Situationen beeinflusst wird. Ein Selbstbild sollte nicht nur andauernder Bearbeitung unterliegen, sondern Sie sollten es nach einiger Zeit auch vollständig neu anfertigen. Dabei können Sie durch die verbesserte Auswertungsphase weitere Herangehensweisen entdecken und formulieren. Das Erstellen des Selbstbildes und das Verwenden der Ergebnisse sollten ein fortwährender Kreislauf werden. Durch ergänzendes Feedback und Fremdbilder können Sie in der Zukunft immer besser ein Selbstbild erstellen, da Ihnen am Anfang konkrete Formulierungen fehlen, welche Ihnen aber dann im Laufe der