Soft Skill für Young Professionals. André Moritz

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Soft Skill für Young Professionals - André Moritz Whitebooks

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können Körper- und Mundgeruch oder ein Parfum sein. Besonders die Wahrnehmung von körpereigenem Geruch und Parfum charakterisiert sich stark unterschiedlich. Unbestritten ist jedoch die psychologische Wirkung von einem „Jemanden-nicht-riechen-können“.

      Gustatorische Reize (Schmecken)

      Gustatorische Reize anderer Person können Sie in Form eines Begrüßungskusses empfangen. Diese Form der Wahrnehmung hat jedoch geringen Einfluss in der gewöhnlichen beruflichen zwischenmenschlichen Beziehung.

      Wahrnehmungslücken

      Wahrnehmung besteht aus dem Wahrgenommenen und dem Wahrnehmenden. Beide Einheiten können Störungen und Lücken in der Wahrnehmung verursachen, welche dann zwar ebenfalls zu einer Wahrnehmung, jedoch zu einem verzerrten Sinneseindruck, führen. Störungen auf der Seite des Wahrgenommenen können im Allgemeinen alle Falschaussagen sein, welche beabsichtigt oder unbewusst gegeben werden. Diese Aussagen können in Form von verbaler, aber auch nonverbaler Kommunikation entstehen. Beispielsweise kann der Schweißgeruch eines Redners an seiner Nervosität, aber auch an der beschwerlichen Anreise liegen. Sie sollten Ihre Interpretation des Wahrgenommenen also beständig überprüfen. Diese Überprüfung geschieht vorwiegend automatisch, Sie können sie aber auch bewusst anstoßen und systematisch vollziehen (Kapitel 2.2.).

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      Abbildung 23: Wahrnehmungslücken zwischen Sender und Empfänger

      Die zweite Möglichkeit einer Wahrnehmungsstörung kann in der Eigenheit des Wahrnehmenden liegen. Als aufnehmende Person können Sie aufgrund von selektiven, interpretatorischen und integrativen Gesichtspunkten etwas Fehlerhaftes auffassen. In der Betrachtung von physiologischer und psychologischer Wahrnehmung können Ihnen im schlimmsten Fall beide Faktoren einen Streich spielen.

      Das Johari-Fenster

      Nicht ganz als Störung, aber möglicherweise als Lücke, können Sie Begebenheiten schematisieren, welche weder von Ihnen noch von einem Beobachter wahrgenommen werden können. Bei der Betrachtung der eigenen Verhaltensmuster gibt es zusätzlich Eigenschaften, welche nur uns bekannt sind, und Eigenschaften, welche der breiten Öffentlichkeit bekannt sind, bzw. von ihr wahrgenommen werden. Diese Schematisierung kann in dem Johari-Fenster, benannt nach Joe Luft und Harry Ingham, veranschaulicht werden. Dieses Schema zeigt auf, dass die Wahrnehmung einer Persönlichkeit stets aus vier Teilen zusammengesetzt ist. Außerordentlich bedeutend für die Abweichung zwischen Selbst- und Fremdbild sind die Bereiche „Privatperson“ und „Blinder Fleck“ des Johari-Fensters. Die wahrgenommenen Faktoren der „Privatperson“ werden nur im Selbstbild auftauchen und Eigenschaften des „Blinden Flecks“ nur im Fremdbild.

      Tabelle 3: Das Johari-Fenster

Verhaltensbereiche Mir selbst bekannt Mir selbst unbekannt
Anderen bekannt Öffentliche Person Blinder Fleck
Anderen nicht bekannt Privatperson Unbekanntes

      Selbstbild

      Wer sich nicht selbst kennt, weiß gar nichts!

      Unterschiedliche Definitionen von „Selbstbild“

      Die Definitionen vom Begriff des Selbstbildes fallen unterschiedlich komplex aus. Neben Scharfetter, Gordon und Trautner ist wohl die Herangehensweise von Deusinger am präzisesten. Für ihn stellt ein Selbstbild ein Selbstkonzept dar, welches aus Attributen wie zum Beispiel Fähigkeiten, Handlungen, Interessen, Wünschen, Gefühlen, Wertschätzungen und Stimmungen besteht.

      Nach dem Johari-Fenster bezieht sich das Selbstbild auf die linke Hälfte der Tabelle, sprich auf den Bereich „Öffentliche Person“ und „Privatperson“. Neben dem passiven Selbstbild, welches jede Person in der Pubertät entwickelt, ist das Formulieren eines aktiven Selbstbildes von großer Bedeutung. Im Rahmen von Zielformulierung und Zukunftsplanung kann es zur praktischen Grundlage und „Road-Map“ werden. Es bildet den Ausgangspunkt für Bewerbungen und zahlreiche folgende Themenbereiche in diesem Buch. Ein fertiges und bestenfalls visualisiertes Selbstbild muss der Erstellung folgend interpretiert werden, um es aktiv als Quelle und Orientierung neuer Entwicklung zu verwenden.

      Bedeutung

      Selbstbild als Werkzeug und Ergebnis der Selbsterkenntnis

      Die Erstellung eines Selbstbildes ist im Rahmen der Persönlichkeitsanalyse ein bedeutungsvoller Schritt. Er ist geprägt von strukturellen Schwierigkeiten, birgt aber auch beträchtliche Gewinnaussichten. Das Selbstbild visualisiert die eigene Wahrnehmung von Denk-, Fühl- und Verhaltensmustern in einem Bild und ergänzt es mit konkreten Zielvorstellungen. Es ist die Abbildung von Persönlichkeit und Kompetenzen; es ist Bestandsaufnahme, was Sie bis jetzt erreicht haben, und Grundstock zur Orientierung für die Zukunft. Für Bewerbungen, Zielformulierung und Lebensplanung kann das Selbstbild ein adäquates Mittel sein, um in den jeweiligen Themenkomplex hineinzufinden. Ein Selbstbild ermöglicht Ihnen, sich selbst besser zu ergründen und die über die Jahre gesammelten akademischen und beruflichen Erfahrungen, ergänzt durch soziale Aspekte, wie beispielsweise Ziele und Werte, strukturiert darzustellen und zu konsolidieren. Diese strukturierte Darstellung wirft damit Lernfelder auf und ist elementare Grundlage für eine Positionierung in einem Lebenslauf oder in der Selbstvermarktung.

      Erstellung

      Wie erstelle ich ein explizites Selbstbild?

      Ein Selbstbild ist ein vorerst freies Bild, welches mit Inhalten gefüllt werden kann. Dieses Gesamtbild kann ungeordnet zusammengesetzt und improvisiert sein oder von Ihnen strukturiert angegangen und gezeichnet werden. Welche Inhalte Sie in das Selbstbild einfließen lassen wollen, steht Ihnen frei. In diesem Abschnitt möchten wir Ihnen jedoch eine Struktur vorstellen, welche als Orientierung zum groben Aufbau dient, alle wichtigen Aspekte zusammenführt und im Folgenden auch genügend Freiraum für individuelle Anpassungen lässt.An dieser Struktur wird dann auch ein Großteil der exemplarischen Interpretation durchgeführt.

      Als Medium nehmen Sie ein großes Papier, möglichst DIN-A1-Format. Der Computer bietet trotz neuartiger Programme kein adäquates Mittel zur Konzipierung eines Selbstbildes. Weder der „Brainstorming-Modus“ des „Mindmanagers“ von „Mindjet“ gibt persönlicher Formgebung eine ausreichende Möglichkeit noch bietet „Microsoft Visio“ genügend Flexibilität, um schnell, frei und bequem Zeichnungen anzufertigen. Demnach sollten Sie ganz konventionell zu Blatt und Papier greifen und es bei Bedarf danach in Ruhe mit dem Computer abzeichnen. Zur konkreten Formulierung teilen Sie das Blatt im Querformat logisch in zwei Hälften durch einen vertikalen Strich in der Mitte. Für den ersten Schritt verwenden Sie nur die linke Hälfte des Papiers (Abbildung 24)).

      In einem Selbstbild sollten Attribute wie Werte und Glaubenssätze, Denk-, Fühl- und Verhaltensmuster, Fähigkeiten, Stärken und Schwächen, Interessen, Ziele und Wünsche dargestellt werden. Dabei integriert das Selbstbild alle persönlichkeitsrelevanten Punkte mit Zielvorstellungen.

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      Abbildung 24: Selbstbild erstellen und visualisieren

      Mit den Glaubenssätzen anfangen

      Auch wenn es

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