Sammelband 6 Krimis: Der Killer in den Bergen und andere Krimis für Strand und Urlaub. Alfred Bekker
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Читать онлайн книгу Sammelband 6 Krimis: Der Killer in den Bergen und andere Krimis für Strand und Urlaub - Alfred Bekker страница 32
„Auf jeden Fall müssen wir diesen Killer stoppen, bevor er seine Liste komplett hat“, meinte Milo.
„Jedenfalls hat er sich in New York seine Füße definitiv nicht amputieren lassen!“, erklärte Max Carter aus unserer Fahndungsabteilung. Der Innendienstler zuckte die Achseln. „Sämtliche Spuren scheinen bei diesem Kerl ins Leere zu laufen. Er ist zwar regelmäßig einmal die Woche unter falschem Namen ins Extreme Fun zum trainieren gegangen, hat aber immer bar bezahlt...“
„Wann verliert man seine Zehen?“, fragte ich.
„Durch Krebs“, meinte Mister McKee.
„Oder durch Kälte“, ergänzte Orry.
„Was, wenn der Mann an einer Extremtour teilgenommen hat?“, fragte ich. „Zum Beispiel in den Himalaja.“
Mister McKee nickte. „Die Touristen werden heute schon fast massenweise auf den Mount Everest befördert. Aber wenn etwas schief geht und das Wetter schnell wechselt, dann können da schon mal...“ Er brach ab, fuhr sich mit der Hand über das Gesicht. „Wie hieß noch mal dieser Kerl, der alle Achttausender bestiegen hat? Ein Europäer glaube ich...“
„Reinhold Messner“, sagte Orry. „Stimmt, der hat auch einige Zehen bei seinen Touren verloren.“
„Wäre das nicht einen Versuch wert?“, meine ich. „Alle Extremkletterer, die in die Anden oder den Himalaja unterwegs waren, müssen einen Reisepass beantragt haben. Falls die Identität eines Toten benutzt wurde, müsste das durch einen Abgleich mit dem Sterberegister herauszufinden sein. Außerdem muss es zu der Zeit, da der Betreffende auf Tour war, irgendwelche Schwierigkeiten gegeben haben, die dazu führten, dass einem der Expeditionsteilnehmer die Zehen einfroren. Die Zahl der Kletterer, die das Niveau haben, in diesen Gebieten zu klettern, dürfte trotz aller Zuwachsraten noch immer klein genug sein, dass es zumindest eine Agentur-Meldung darüber gibt!“
Carter zuckte die Achseln. „Ein ungewöhnliches Raster. Aber ich kann es ja mal versuchen.“
„Tun Sie das, Max“, bestätigte Mister McKee.
„Wenn wir allerdings Pech haben, hat unser Freund seine Zehen bei einer Tour in den Rocky Mountains eingebüßt und brauchte dazu keinen Reisepass.“
„Eine zweite Spur könnten die Schuhe sein“, meinte Clive. „Die Einlagen, die ihm ein normales Klettern erlaubten, müssen bei einem Orthopäden angepasst worden sein...“
„Im Idealfall kreuzen sich beide Spuren irgendwo“, meinte Mister McKee.
26
Die Wohnungsdurchsuchungen der ermordeten Anwälte Watson und Ehrlich brachten kaum etwas Neues. Die Untersuchung ihrer Kontobewegungen durch unseren Kollegen Nat Norton hingegen schon. Es schien so, als hätten die Anwälte der Kanzlei Watson & Partners größere Beträge bekommen, die gut getarnt über Scheinfirmen geflossen waren, ursprünglich aber von keinem geringeren als Benny Duarte stammten.
„Fragt sich nur, was Duarte dafür als Gegenleistung wollte!“, kommentierte Milo diese Entwicklung.
„Anwaltshonorare waren es jedenfalls nicht“, meinte ich.
Die Vermutung lag nahe, dass diese Zahlungen Teil von Benny Duartes Plan gewesen waren, Gutierrez’ Geschäfte in sein eigenes Imperium einzugliedern...
Am Nachmittag meldete sich Brian Savage, der dritte Ex-Teilhaber von Watson & Partners, aus einem Hotel in Brooklyn. Es hieß Paradise Palace und gehörte zu den besseren Adressen in der Stadt.
Es war Mister McKee persönlich der den Anruf entgegennahm.
Savage stammelte wirr durcheinander. Er fühlte sich offenbar bedroht.
„Es ist sofort jemand bei Ihnen“, versuchte Mister McKee, ihn zu beruhigen.
Mit Rotlicht auf dem Dach wurden Clive, Zerry, Milo und ich auf den Weg geschickt. Mister Savage schien vor irgendjemandem eine viel größere Angst zu haben als vor uns, obwohl er eine Verhaftung riskierte, wenn er die Polizei rief.
Wir erreichen den Paridise Palace, der etwas südlich der Rookly Heights lag und trafen Savage unversehrt auf seinem Zimmer an.
„Ich bin bereit, mit Ihnen in jeder Weise zu kooperieren“, erklärte er. „Nur schaffen sie mir diesen Gutierrez vom Hals!“, forderte er.
„Ich dachte, er war ihr Mandant!“, gab ich zu bedenken.
„Er hat einen Killer auf uns gehetzt. Als ich das erkannt hatte, war es für Watson und Ehrlich schon zu spät. Und für Azzaro...“
„Erzählen Sie uns alles von Anfang an!“, forderte Clive Caravaggio. „Wir wissen, dass Sie tief in Gutierrez’ Geschäfte verwickelt sind.“
Brian Savage atmete tief durch. „Aber die Position des Kronzeugen gegen Gutierrez dürfte dich noch nicht besetzt sein, oder?“
„Da könnten Sie recht haben“, bestätigte ich.
Er lächelte matt. „Die anderen, die diese Position ausfüllen könnten, sind tot...“
„Wie meinen Sie das?“
Er schluckte. „Ray Azzaro wurde wegen eines Mordes an einem Barbesitzer namens Rocky Agilio beschuldigt. Aber er hat diesen Mord nicht begangen. Er war noch nicht mal dort.“
„Ach!“, stieß ich hervor.
Savage hatte sich jetzt gefangen. „Es war Gutierrez, der in einem Anfall von Wut zur Waffe gegriffen und Agilio niedergestreckt hat.“
„Worum ging es?“
„Um Verrat. Agilio soll versucht haben, für die Konkurrenz Geld zu waschen. Das wollte sich Gutierrez natürlich nicht gefallen lassen.“
„Was passierte nach dem Mord?“, hakte ich nach.
„Ray Azzaro musste den Kopf herhalten, damit Gutierrez aus der Schusslinie geriet. Wäre er nämlich des Mordes angeklagt worden, hätten seine Geschäftspartner das Weite