Sammelband 6 Krimis: Der Killer in den Bergen und andere Krimis für Strand und Urlaub. Alfred Bekker
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Glücklicherweise hatte der Killer mit der LAKERS-Mütze einen Wagentyp benutzt, der relativ selten und leicht erkennbar war.
Ron Harper gab uns allen anderen an der Verfolgung beteiligten Polizeieinheiten die gegenwärtige Position durch.
Ich ließ den Motor des Sportwagens und die Sirene aufheulen und brauste los.
Es herrschte mäßiger Verkehr in den Straßen von Riverdale. Die wenigen Fahrzeuge, die um diese Zeit unterwegs waren, wichen uns aus, sodass wir ziemlich freie Fahrt hatten.
Dann meldete Ron Harper, dass der flüchtige Maverick in eine Tiefgarage einfuhr, die zu einer Kaufhausfiliale der Kette ESD – East Coast Discount – gehörte.
Wir trafen ein paar Minuten später ein und meldeten das an die Kollegen der City Police, die ebenfalls hier her unterwegs waren und sofort damit beginnen würden, das Parkhaus abzuriegeln.
Das schlimmste Szenario war, dass der flüchtige Killer Kunden als Geiseln nahm.
Aber dazu wollten wir es nicht kommen lassen.
Ich raste mit dem Sportwagen durch die engen Gassen zwischen den parkenden Fahrzeugen.
Einen Maverick konnte ich nirgends sehen. Milo hielt ebenfalls die Augen offen.
Wir gelangten über eine Rampe auf ein tiefer gelegenes Parkdeck. Dort befanden sich nur wenige Fahrzeuge. Ein Maverick war nicht dabei, das hatten wir schnell geklärt.
Wir fuhren auf das unterste Deck. Den Handykontakt zu den Kollegen der City Police hatten wir längst verloren und auch der Funkkontakt über die normalen Frequenzen des Polizeifunks erwies sich als unmöglich, was sicher mit den dicken Betonwänden zu tu hatte, die uns umgaben. Wir kreuzten über das unterste Parkdeck. Es dauerte nicht lange und wir hatten den Maverick gefunden. Ich bremste mit quietschenden Reifen. Wir sprangen mit der SIG in der Hand aus dem Wagen, blickten uns um.
Von dem Killer mit der LAKERS-Mütze war nirgends etwas zu sehen.
Er schien sich in Luft aufgelöst zu haben.
Sirenen schrillten.
Kollegen der City Police rauschten mit mehreren Einsatzfahrzeugen heran. Die Kollegen sprangen aus dem Wagen, gingen mit der Waffe im Anschlag in Stellung.
„Wir sind dabei, das Gebäude abzuriegeln“, erklärte mir einer der Officers.
Ich ging zum Maverick.
Hinten im Laderaum lagen ein paar Turnschuhe. Die Türen waren nicht abgeschlossen, der Schlüssel steckte noch im Zündschloss. Offenbar hatte es der Killer sehr eilig gehabt.
„Der Kerl kann sich nicht in Luft aufgelöst haben“, meinte Milo und drückte damit auch das aus, was mir im Augenblick durch den Kopf ging.
Wenig später fiel mir ein Gullydeckel auf, der nicht wieder richtig in seine Fassung gelegt worden war. Ich schob ihn zur Seite. Über Metalltritte konnte man in die Tiefe gelangen. Ich stieg hinunter, Milo folgte mir.
Der zigarettengroße Microlenser, den ich dabei hatte, spendete genug Licht, um sich in der Tiefe zurecht finden zu können. Der Schacht endete in einem röhrenartigen Gang in dessen Mitte ein Strom von übel riechendem Wasser floss.
„Hier unten haben wir nicht einmal mehr mit Hunden eine Chance, den Kerl zu finden!“, meinte Milo resignierend.
Er hatte Recht.
22
Etwa zwei Stunden suchten wir mit Unterstützung der Kollegen des NYPD in dem Labyrinth aus Abwasserkanälen nach dem Killer. Er hatte den perfekten Fluchtweg gewählt. Es gab hunderte von Tunnelkilometern unter den Straßen New Yorks, die seit langem stillgelegt waren. Hier konnte man sich hervorragend verstecken. Vor allem hatte dieses unterirdische Netzwerk zahlreiche Verbindungen zum gegenwärtigen U-Bahn-Netz, was das Entkommen für den Mann mit der LAKERS-Mütze noch vereinfachte.
Auch wenn es uns nicht leicht fiel. Wir mussten zugeben, dass er diesmal cleverer gewesen war als wir.
Am nächsten Morgen gab es die übliche Lagebesprechung im Zimmer von Mister McKee.
Es lagen einige neue Erkenntnisse vor. Außerdem stand am Abend der Einsatz im Central Park bevor, wo Benny Duarte einen großen Kokain-Deal anbahnen wollte.
Was den Mörder von Jack Ehrlich anging, so hatte er nach Angaben unseres Erkennungsdienstlers Sam Folder eine interessante Spur hinterlassen.
„Der Wagen war gestohlen und bringt uns daher nicht weiter“, stelle Sam fest. „Aber die Schuhe, die er in dem Wagen hinterließ vielleicht schon.“
„Woher wissen wir, dass die Schuhe nicht dem Besitzer des Maverick gehören?“, fragte ich.
„Ganz einfach. Wir haben es gestern noch telefonisch abgeklärt. Der rechtmäßige Besitzer des Maverick hat das Fahrzeug vor drei Tage als gestohlen gemeldet. Er hat Schuhgröße 44, seine Frau hat 38. Die Schuhe sind aber Größe 41 – genau wie die Abdrücke, die sichergestellt wurden. Aber es gibt noch eine Besonderheit. Es handelt sich nicht einfach um x-beliebige Turnschuh, sondern um Spezialschuhe für Kletterer. Free-Climber, um genau zu sein. Die Schuhe waren noch schweißnass, als sie sichergestellt wurden, dass heißt sie wurden wenige Stunden vor dem Mord an Ehrlich noch benutzt. Aber das ist nicht die einzige Besonderheit. Diese Schuhe sind orthopädische Sonderanfertigungen für jemanden, dem Zehen fehlen.“
„Das dürfte den Täterkreis ganz erheblich einschränken“, meinte Milo.
„Wir werden die Kliniken nach Zehamputationen befragen“, erklärte Mister McKee. „Außerdem klappern wir alle in Frage kommenden Studios ab, die über Klettermöglichkeiten verfügen, die zu den Schuhen passen... Was ist mit Gutierrez?“ Unser Chef wandte sich dabei an uns.
„Bisher gibt es keine Spur von ihm“, erklärte ich. „Wahrscheinlich wird er es erst dann wieder wagen, seinen Kopf zu heben, wenn er sicher sein kann, dass nicht mehr so viele auf seinen Kopf aus sind!“
Ähnlich deprimierend war die Bilanz, was die verschwundenen Jeffrey Watson und Brian Savage anging. Die beiden ehemaligen Teilhaber von Watson & Partners waren wie vom Erdboden verschluckt.
„Mister Savage ist seit gestern nicht zu seiner Arbeit dieser neuen Nobel-Kanzlei erschienen, in die er sich eingekauft hat“, berichtete Orry. „Wahrscheinlich ist er untergetaucht. Aber über den JFK-Airport dürfte er kaum die Stadt verlassen haben. Dort wimmelte es doch nur so von unseren Leuten.“
„Die