Die 5 Rollen einer Führungskraft. Wladislaw Jachtchenko
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Jedes Unternehmen hat Werte und Visionen. Doch oft kommt es vor, dass diese nur dem Führungsteam bekannt sind, nicht aber den Mitarbeitern. Und manchmal gibt es auch Unternehmen, die ihre Werte und Visionen gar nicht herausgearbeitet haben.
Klar aber ist, dass Werte und Visionen sowohl Führungskräften als auch Mitarbeitern eine Orientierung und einen Sinn geben, zur Arbeit zu gehen. Denn jeder, der arbeitet, stellt sich früher oder später die Frage: „Warum mache ich eigentlich das, was ich mache?“ Und wenn man darauf keine zufriedenstellende Antwort erhält: „Warum sollte ich dann für dieses Unternehmen arbeiten?“
Gerade im 21. Jahrhundert gibt es einen immer größeren Durst der Mitarbeiter, zu wissen, wofür sie acht Stunden ihrer Lebenszeit täglich investieren – man denke hier nur an die „Generation Y“. Für die Mitarbeiterbindung ist eine klare, normative Positionierung des Unternehmens daher extrem wichtig.
a) Werte und Visionen definieren.
Wenn Ihre Firma ein „Mission Statement“ hat – super! Wenn nicht, sollten Sie mit der Führungsriege eines ausarbeiten. Es gewährleistet, dass das Unternehmen in eine gut definierte Richtung segelt. Vielleicht kennen Sie dieses Zitat:
Das gilt auch für Unternehmen: Wenn es kein übergeordnetes Ziel gibt, dann wird Profitmaximierung irgendwann das Einzige sein, was vom Unternehmen übrig bleibt. Und das wäre doch ziemlich schade.
Eine kleine Challenge für Sie: Nehmen wir an, Sie sind der Europa-Chef von booking.com. Was wäre Ihr Mission Statement? Notieren Sich dazu gleich ein bis zwei Sätze. Legen Sie das Buch für eine Minute beiseite und notieren Sie es auf ein Blatt Papier. Lesen Sie erst anschließend den nächsten Absatz.
Sicherlich wäre eine Möglichkeit für ein Mission Statement: „Bei uns finden Sie die besten/günstigsten Hotels“. Doch das echte Mission Statement klingt viel besser: „Our Mission: To empower people to experience the world“. Es ist sowohl sehr ansprechend für Kunden, aber auch motivierend für Mitarbeiter, da sie Teil einer Organisation sind, die Menschen Reisemöglichkeiten vermittelt, die sie sonst nicht hätten.
Idealerweise sind die Visionen einfach und für alle Mitarbeiter verständlich. An dieser Stelle ein Beispiel von Amazon-Chef Jeff Bezos. Seine Vision für Amazon ist einfach: „Low prices, fast delivery, vast selection.“ Einfach, aber auch genial. Denn diese Visionen sind komplett zeit- und technikunabhängig. Egal wie die Welt in 30 Jahren aussehen wird, die Menschen werden zu allen Zeiten die möglichst günstigen Preise haben, die Produkte schnell geliefert bekommen und aus einem großen Pool an Produkten aussuchen wollen.
b) Werte und Visionen als Führungskraft vorleben.
Um glaubwürdig zu sein, müssen die Werte natürlich im täglichen Leben auch vorgelebt werden, vor allem von den Führungskräften. Ein schönes Beispiel dafür war im Jahr 2017 Google: Einer der Mitarbeiter behauptete, dass Frauen biologisch weniger geeignet seien für die Tech-Branche. Anschließend bekam er die Quittung in Form einer Kündigung. Der Mitarbeiter hatte die Grundwerte seiner Firma missachtet und Frauen eine biologische Inkompetenz unterstellt. Die Führungsebene hat gehandelt und ihn deswegen gefeuert. Damit hat die Firma Google ein klares Signal für Frauen in der Tech-Welt gesetzt und ihre Werte der ganzen Welt klargemacht.
Ähnlich ist auch das obige Beispiel mit einer offenen Kommunikationskultur: Wer diese predigt, sich aber selber nie kritisieren lässt, ist sicherlich kein gutes Beispiel und eher kontraproduktiv für die proklamierten Werte. Eine gute Führungskraft lässt sich nicht vom Status leiten, sondern vom besseren Argument. Und wenn ein Mitarbeiter die bessere Begründung oder den besseren Beweis hat, dann sollte sie ihn natürlich loben und seinen Punkt sofort anerkennen. In US-Unternehmen spricht man häufig vom sogenannten „power of proof“: Wer den Beweis hat, hat recht.
Und es ist klar: Wenn die Führungskraft Wasser predigt, selber aber Wein trinkt, dann wirkt sie unglaubwürdig. Daher sollten Worte und Taten immer konsistent sein. Egal welche Werte und Visionen Sie definiert haben.
c) Werte und Visionen festigen.
Definieren und Vorleben sind natürlich nicht alles. Jede gute Führungskraft wird in den Dialog mit den Mitarbeitern treten, diese Werte und Visionen diskutieren, Beispiele finden, wie einzelne Mitarbeiter die Unternehmensziele mithilfe dieser Werte erreicht haben, diese Storys etwa in einem Newsletter oder Intranet zelebrieren und Trainings und Teamevents abhalten, in denen die Werte und Visionen der Firma zum zentralen Thema gemacht werden. Dazu gehört auch, beim Recruiting darauf zu achten, dass Bewerber nicht nur fachlich kompetent, sondern auch auf einer Linie mit den Unternehmenswerten sind. Und ebenso, dass Mitarbeiter, die die Unternehmenswerte und Ziele missachten, abgemahnt oder – wie im Beispiel von Google – gekündigt werden.
So lebt etwa das Unternehmen Trivago eine offene Feedbackkultur. Und das heißt für die Führungskräfte, dass sie auf jedes Feedback der Mitarbeiter reagieren. Jeder Mitarbeiter fühlt sich gehört – und wenn die Führungskraft das Feedback nicht ganz nachvollziehen kann, dann ist es selbstverständlich, dass sie noch mal nachhakt und um mehr Informationen bittet. So festigt sich die Vision der offenen Kommunikationskultur am besten. Denn Teamevents sind zwar ganz nett, aber die Werte und Visionen in den Berufsalltag zu integrieren – das ist die Königsdisziplin.
ÜBUNG #6: Das eigene Mission Statement
Formulieren Sie ein Mission Statement. Lassen Sie sich gerne von Beispielen aus dem Internet inspirieren. Und selbst wenn Ihre Firma ein Mission Statement hat: Formulieren Sie die zentralen Werte und die zentrale Vision für Ihre Abteilung. Schreiben Sie es auf – und überprüfen Sie anschließend, welche Handlungen Sie vornehmen könnten, um diese Ziele bekannter zu machen und unter Ihren Mitarbeitern zu festigen.
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