Südengland Reiseführer Michael Müller Verlag. Ralf Nestmeyer
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Camden Market. In der Camden High Street und der Chalk Farm Road wird am Wochenende ab 10 Uhr einer der buntesten Londoner Straßenmärkte abgehalten. Das vielfältige Angebot reicht von Klamotten über diversen Nippes bis hin zu exotischen Schrumpfköpfen. Mehrere Imbissbuden sorgen für das leibliche Wohl. Die Geschäfte im überdachten, auf Kunsthandwerk spezialisierten Camden Lock haben täglich außer Mo geöffnet. (U) Camden Town.
Portobello Market. Der samstägliche Markt auf der Portobello Road wird als der schönste der Stadt gerühmt. Mehr als 1000 Händler säumen den sich über eine Meile hinziehenden Markt. Neben viel Ramsch lässt sich dennoch das eine oder andere Schnäppchen machen. Unter der Woche werden hingegen vor allem Obst und Gemüse feilgeboten. W11. (U) Notting Hill Gate.
Berwick Street Market. Mitten in Soho gelegen, bietet der kleine Obst- und Gemüsemarkt in der Berwick Street erstaunlich günstige Preise. Die Musikgeschäfte direkt neben dem Markt führen eine gute Auswahl an Schallplatten und CDs. (U) Leicester Square oder Piccadilly.
Brixton Market. Großer Markt mit echt karibischem Einschlag: Reggae-Musik, Gewürze, exotisches Essen und viel westindisches Publikum. Oben auf der Brixton Station Road konzentrieren sich die Secondhand-Stände. Die beste Atmosphäre herrscht hier am Samstagvormittag. Brixton Station Road und Electric Avenue. (U) Brixton.
Kent
Als „Garten Englands“ gerühmt, gehört die Grafschaft Kent zu den touristisch attraktivsten Landschaften Südenglands. Mächtige Burgen, stattliche Kathedralen, vornehme Herrensitze und üppige Gärten - was will man mehr?
♦ Einwohner: 1,55 Millionen
Die weißen Kreidefelsen von Dover sind zumeist das Erste, was ein Reisender von England zu sehen bekommt. In umgekehrter Richtung fungiert Kent dagegen als Ausfallstor - „Gateway to the Continent“ lautet der englische Beiname der Grafschaft. Bis in die jüngste Vergangenheit versagten die Engländer ihre Zustimmung zu dem Kanalprojekt aus Angst vor einer Invasion. Wer feindliche Invasoren abwehren will, benötigt verständlicherweise auch eine schlagkräftige Flotte. Aus diesem Grund schlossen sich die Städte Dover, Sandwich, Folkestone, Hythe und New Romney im Mittelalter zu den mächtigen Cinque Ports zusammen und kontrollierten den Schiffsverkehr auf dem Ärmelkanal, während in den Werften von Chatham viele stolze Kriegsschiffe gezimmert wurden, darunter Admiral Nelsons berühmtes Flaggschiff HMS Victory. Vor diesem Hintergrund lässt sich zweifellos die Behauptung aufstellen: Die Grundpfeiler für Englands Aufstieg zur führenden Seemacht standen in Kent. Der Südosten Englands ist auch eine geschichtsträchtige Landschaft: Keine andere englische Grafschaft besitzt mehr Burgen und historische Herrenhäuser als Kent. Unter den anmutigen Adelssitzen ragen Leeds Castle, „the loveliest castle in the world“, und das imposante Knole heraus.
Doch keine Sorge, Kent hat auch seine friedlichen Seiten: Mit ihren Obstplantagen gilt die Grafschaft als der „Garten Englands“. Bereits in römischer Zeit wurden Apfelbäume und Weinstöcke gepflanzt, die Normannen machten den Birnbaum heimisch. Zu einem bedeutenden landwirtschaftlichen Erzeugnis entwickelte sich der im 16. Jahrhundert vom Kontinent eingeführte Hopfen. Die vielen Oast Houses, kegelförmige Hopfentürme mit weißen „Mützen“, die zum Trocknen der Ernte benutzt werden, sind das allgegenwärtige Wahrzeichen der Grafschaft. Vereinzelte, noch erhaltene Windmühlen sind weitere Farbtupfen in der gewiss nicht eintönigen Landschaft. Es besteht kein Zweifel: Die grüne, kultivierte Countryside mit ihren Blumen und Hecken, die die Engländer so sehr lieben, zeigt sich im Südosten der Insel von ihrer schönsten Seite. Viele wohlhabende Engländer, die in London ihr Geld verdienen, ziehen es vor, im ruhigen Kent zu wohnen, um sich in ihren gepflegten Gärten vom harten Berufsalltag zu erholen. Wer die „ungezähmte“ Natur bevorzugt, kann ausgedehnte Streifzüge auf den Kreidehügeln der North Downs oder durch den einst dicht bewaldeten Weald unternehmen, der sich rund um die Kurstadt Royal Tunbridge Wells erstreckt.
Was anschauen?
Canterbury Cathedral: Den kunsthistorischen Höhepunkt stellt sicherlich ein Besuch der altehrwürdigen Bischofsstadt Canterbury mit ihrer Kathedrale dar. Seit der Heiligsprechung von Thomas Becket war Canterbury die bedeutendste Pilgerstätte Englands, auf die noch immer alle Straßen der Grafschaft zulaufen. → Link
Sissinghurst Garden: Der schönste Garten in Kent! Die Schriftstellerin Vita Sackville-West und ihr Ehemann Harold Nicholson haben sich in jahrzehntelanger Arbeit ihren eigenen Paradiesgarten geschaffen. → Link
Dover Castle: Die mittelalterliche Burg ist nicht nur eine der imposantesten Wehranlagen an der englischen Küste, sondern sucht in ganz Europa ihresgleichen. Besonders sehenswert sind die unterirdischen Secret Wartime Tunnels. → Link
Leeds Castle: Ein wahres Bilderbuchschloss mit schön angelegtem See und großer Parkanlage. → Link
Knole: Das am Rand von Sevenoaks gelegene Anwesen ist einer der ältesten und größten Herrensitze im Süden Englands. Angeblich besitzt Knole so viele Innenhöfe, wie die Woche Tage hat, so viele Treppen wie das Jahr Wochen und so viele Zimmer wie das Jahr Tage. → Link
Was unternehmen?
Wandern auf den White Cliffs of Dover: Besonders reizvoll ist ein Spaziergang nach St Margaret’s-at-Cliffe, der Weg führt auf dem Saxon Shore Way über die berühmten Kreidefelsen. → Link
Mit der Schmalspureisenbahn fahren: Ein ungewöhnliches Beförderungsmittel zur Erkundung der Romney Marsh ist die Romney, Hythe & Dymchurch Railway, die kleinste öffentliche Eisenbahn der Welt. → Link
Was sonst noch?
Walpole Bay Tidal Pool: Das 1937 errichtete Meerwasserbecken in Margate bietet Schwimmvergnügen für abgehärtete Naturen. → Link
Historic Dockyard Chatham: Die historischen Dockanlagen wurden in ein imposantes Freilichtmuseum verwandelt und laden zu einer maritimen Zeitreise ein. → Link
Dover
Die weißen Kreideklippen von Dover sind das Wahrzeichen von Englands berühmtestem Fährhafen. Daniel Defoes 1724 getroffene Feststellung, der Hafen sei „in schlechtem Zustand, gefährlich und von geringem Nutzen“ hat sich als klassisches Fehlurteil erwiesen.