Südengland Reiseführer Michael Müller Verlag. Ralf Nestmeyer

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Südengland Reiseführer Michael Müller Verlag - Ralf Nestmeyer MM-Reiseführer

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den Bahnhof oder Hafen zu ver­las­sen, ist dazu nicht nötig, der Ort des Um­steigens neben­säch­lich. Dover ist für die meisten Durchreisenden schon lan­ge kein Ort mehr, an dem man län­ge­re Zeit verweilt, geschweige denn sei­ne Ferien verbringen möchte. Dover kün­det vom alltäglichen Schicksal ei­nes Fährhafens im Zeitalter des Mas­sen­tou­ris­mus. Wenn das Ziel bereits in greif­bare Nähe gerückt ist, hält die we­nigs­ten noch et­was zurück. Doch ab­ge­se­hen von der Mittlerfunktion zwi­schen England und dem Kon­tinent, ge­bührt Dover wegen seiner Se­hens­wür­dig­keiten ei­gentlich ein längerer Auf­ent­halt. Zu­min­dest eine Besichtigung von Dover Castle sollte man nicht ver­säu­men.

      Dovers Geschichte geht auf das rö­mi­sche Dubris zurück. Wenige Jahrzehnte nach der erfolgreichen Invasion mach­ten die Eroberer Dover zum Stützpunkt ih­rer nord­ischen Flotte und errichteten auf dem späteren Burgberg einen Leucht­turm (Pha­ros), der als das äl­tes­te erhaltene römische Bauwerk in Groß­britannien gilt. Ein wei­teres Zeug­nis für die antike Vergangenheit ist ein 1970 durch Zufall entdecktes rö­mi­sches Haus mit Wandmalereien und Mo­sai­ken. Die anglo-normannischen Kö­nige, die Dovers strategische Be­deu­tung erkannt hatten, errichteten unter Hein­rich II. eine mächtige Burganlage, die später mehrfach erweitert wurde. Do­ver Cast­le überstand die deutschen An­griffe im Zweiten Weltkrieg relativ un­beschadet, wäh­rend der Hafen und die Stadt durch die Bomben stark in Mit­leidenschaft ge­zo­gen worden sind.

      Dover Castle: Dover Castle ist nicht nur eine der imposantesten mit­tel­al­ter­li­chen Wehr­anlagen an der englischen Küs­te, sondern von ganz Europa. Unter Hein­rich II. be­gonnen, steht der nor­man­nische Bergfried (Keep) mit seinen sechs Meter dicken Mau­ern im Zen­trum der Burganlage. Er beherbergt ver­schiedene Ausstellungen zur eng­li­schen Geschichte, beispielsweise „Sie­ge of 1216“ oder „Preparations for the visit of Henry VIII.“. Auf dem Areal steht zudem ein Leuchtturm (Pharos) aus rö­mischer Zeit, der der be­nach­bar­ten an­gel­säch­si­schen Kirche St-Mary-in-Castro lan­ge Zeit als Glockenturm dien­te.

      Die weißen Klippen von Dover

      Eine weitere Attraktion des Burg­bergs sind die Secret Wartime Tunnels, die nur im Rah­men einer Führung be­sich­tigt werden können. Die Ka­se­mat­ten und unter­ir­di­schen Gänge wurden größ­tenteils während der na­po­le­o­ni­schen Kriege angelegt und im Zweiten Welt­krieg reaktiviert. Winston Chur­chill und Admiral Ramsay plan­ten hier 1940 die legendäre Evakuierung der al­li­ierten Truppen aus Dün­kirchen („Ope­ration Dynamo“).

      ♦ April bis Sept. tgl. 10-18 Uhr, im Aug. ab 9.30 Uhr, Okt. bis März tgl. 10-16 Uhr. Von Nov. bis Jan. Di und Mi geschlossen. Eintritt £ 20.90, erm. £ 18.80 oder £ 12.50, Family Ticket £ 54.30 (EH).

      Dover Museum: Wer den klassischen Mu­seumsbesuch vorzieht, dem bietet das Stadt­museum auf drei Etagen ei­nen umfassenden Einblick in die Ge­schich­te von Do­ver. An­hand von Stadt­mo­dellen lässt sich die 2000-jährige Ent­wicklung zu ei­nem mo­der­nen Fähr­ha­fen anschaulich nachvollziehen. Se­hens­wert ist „The Bronze Age Boat Gallery“, in deren Zentrum ein 1992 bei Stra­ßenarbeiten entdecktes, 4000 Jah­re altes Boot steht, welches auf­schluss­reiche Erkenntnisse über die Bronzezeit ge­liefert hat.

      ♦ Market Place. Mo-Sa 9.30-17 Uhr, So 10-15 Uhr. Eintritt frei. www.dovermuseum.co.uk.

      Roman Painted House: Unweit des Dover Museum entdeckte man 1970 bei Bau­ar­beiten für einen Parkplatz die Ruinen eines römischen Gästehauses. Das kleine En­sem­ble samt Hy­po­kaus­ten­heizung und Mosaiken wurde kon­ser­viert und als Mu­se­um für Besucher zu­gänglich ge­macht.

      ♦ New Street. Juni bis Aug. tgl. außer Mo 10-17 Uhr. Eintritt £ 4, erm. £ 3. www.theromanpaintedhouse.org.uk.

      St Margaret’s-at-Cliffe: Reizvoll ist au­ßerdem ein Spaziergang vom Visitor Cen­tre über die Kreidefelsen in Rich­tung Osten. Der Weg ist mit dem Sym­bol eines ge­hörn­ten Helmes auch als „Saxon Shore Way“ gekennzeichnet. Auf dem Weg kommt man nach 45 Mi­nu­ten an einem weißen Leuchtturm (South Foreland Lighthouse, März bis Okt. Fr-Mo 11-17.30 Uhr, im Aug. auch Di-Do 11-17.30 Uhr, Eintritt £ 6, erm. £ 3, NT) und einer Mühle vorbei und er­reicht nach etwa sieben Kilo­me­tern das in einer Bucht gelegene St Mar­ga­ret’s-at-Cliffe. Mit dem Bus gelangt man wie­der zurück nach Dover.

      Information Tourist Information Cent­re, Market Square (im Dover Museum), Dover, Kent CT16 1PB, Tel. 01304/201066. www.whitecliffscountry.org.uk.

      Einwohner 43.000.

      Verbindungen Zug - Hauptbahnhof in der Folke­stone Road westlich des Zent­rums. Ver­bin­dungen nach Canterbury, Sandwich, Deal und London. www.nationalrail.co.uk. Bus - Bus­bahnhof in der Pences­ter Road (aus­ge­schil­dert), Tel. 01304/240024; re­gel­mäßige Bus­ver­bin­dungen nach Lon­don-Victoria, Folkestone, Deal und Sand­wich. Fahrkarten im National Office oder im Bus. www.nationalexpress.com.

      Kino The Silver Screen, Tel. 01304/228000. www.silverscreencinemas.co.uk.

      Museum Dover Transport Museum, ge­zeigt werden historische „Verkehrs­mit­tel“ vom Fahr­rad bis zum Bus. Old Park, Whit­field. Von Ostern bis Sept. Mi, Sa und So 10.30-17 Uhr. Ein­tritt £ 8, erm. £ 7. www.dovertransportmuseum.org.uk.

      Schwimmen Dover Leisure Centre, Town­hall Street. Tgl. 8-18 Uhr, werktags 6.30-22 Uhr.

      White Cliffs Boat Trips Mit dem Aus­flugs­boot zu den weißen Klippen von Do­ver. Kos­ten: ab £ 35. www.doverseasafari.co.uk.

      Übernachten 299 London Road 1 Zwei schöne Gästezimmer in einem stilvollen Haus mit Garten. DZ £ 70 inkl. Früh­stück. 299 Lon­don Road, Tel. 01304/449169.

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