Südengland Reiseführer Michael Müller Verlag. Ralf Nestmeyer
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Bleriot’s Guest House 2 Der freundliche Besitzer Martin Casey führt gerne ein Gespräch mit seinen Gästen und informiert über Dover. Die acht Zimmer mit Dusche/WC sind in einem ordentlichen Zustand, das Frühstück ist reichhaltig. Schallschutzfenster. Freundliche Atmosphäre, ein paar Parkplätze stehen vor dem Haus zur Verfügung. DZ £ 60-70 inkl. Frühstück, Wochenendrabatte! 47 Park Avenue, Tel. 01304/211394. www.bleriotsguesthouse.co.uk.
Camping Hawthorn Farm. Über 100 Zeltplätze in schöner ländlicher Lage, jedoch nahe der Bahnlinie. Die Parzellen sind durch Hecken abgegrenzt. Von Dover die A 258 Richtung Deal, in Martin Mill links ab (ausgeschildert). Nov.-Febr. geschlossen. Caravan/Zelt ab £ 20. Tel. 01304/852658. www.keatfarm.co.uk/parks/hawthorn-farm.
Essen & Trinken La Scala 4 Guter Italiener mit einladendem Ambiente, eine gusseiserne Wendeltreppe führt zu einem Zwischengeschoss. Pasta um die £ 10, aber auch Fisch- und Fleischgerichte. Sonntag Ruhetag. 19 High Street, Tel. 01304/204870.
Mein Tipp The Allotment 3 Das beste Restaurant im Ort, gekocht wird Modern British. Modernes Bistro-Ambiente mit hohen Decken. Täglich wechselnde Tagesgerichte, beispielsweise eine Bouillabaisse für £ 16.95. Hauptgerichte £ 13-20. So und Mo Ruhetag. 9 High Street, Tel. 01304/214467. www.theallotmentdover.co.uk.
Blakes of Dover 6 Wie wäre es gleich zu Beginn der Englandreise mit Steak & Kidney Pie für £10.95? Hier gibt es traditionelle englische Küche. Auch Zimmervermietung. DZ mit Frühstück £ 85. 52 Castle Street, Tel. 01304/202194.
Cinque Ports
Die normannische Eroberung von 1066 hatte eindrucksvoll demonstriert, wie verwundbar Englands Küsten waren. Um die Gefahr feindlicher Angriffe möglichst frühzeitig abwehren zu können, ersonnen die englischen Könige ein schlagkräftiges Abwehrsystem. Die Hafenorte Sandwich, Dover, Romney, Hythe und Hastings - später kamen noch Rye und Winchelsea hinzu - sicherten ab 1278 als „Cinque Ports“ die englische Küste. Ausgestattet mit Handelsprivilegien, Gerichtshoheit und Steuerfreiheit, mussten die fünf unter der Führung von Dover stehenden Städte an 15 Tagen im Jahr eine bemannte Flotte von 57 Schiffen stellen und im Bedarfsfall den Transport von Truppen und Nachschub organisieren. Nachdem Heinrich VIII. den Aufbau einer königlichen Flotte in die Wege geleitet hatte, nahm der Stellenwert der Cinque Ports stetig ab. Als 1685 auch noch die Privilegien abgeschafft wurden, fielen die Häfen, bis auf Dover, der Bedeutungslosigkeit anheim.
Folkestone
Das viktorianische Seebad Folkestone ist heute vor allem durch den Eurotunnel bekannt geworden. Wenige Kilometer nordwestlich der Stadt taucht das Jahrhundertbauwerk unvermutet aus dem Untergrund auf.
Auf Holzplanken über den Kiesstrand von Folkestone
Trotz seiner Bedeutung als Fährhafen und trotz des einladenden Sandstrandes hält sich der Tourismus in Folkestone in überschaubaren Grenzen. Nur wenige Ankömmlinge legen einen längeren Zwischenstopp ein, obwohl es auch in Folkestone einiges zu entdecken gibt. So beispielsweise das alte Fischerviertel The Stade, das sich mit seinen gedrungenen roten Steinhäusern ein ursprüngliches Flair erhalten hat, aber auch schon bessere Zeiten gesehen hat; einen eindrucksvollen Kontrast hierzu bilden die in Sichtweite ankernden Passagierschiffe. Nett anzusehen ist auch der etwas oberhalb liegende alte Stadtkern The Bayle. Enge Gassen, dicht aneinander gereihte Häuser, eine Fußgängerzone und jede Menge uriger Pubs erfreuen das Touristenherz. Die über den Klippen thronende Promenade The Leas bietet einen schönen Ausblick, der bei entsprechendem Wetter bis zur französischen Küste reicht. Die Promenade selbst ist nicht weniger sehenswert: Wie ein Bollwerk stemmen sich viktorianische Hotels und Gasthöfe aus dem 19. Jahrhundert zusammen mit ein paar hässlichen modernen Hotelkomplexen gegen Wind und Wetter. Wer will, kann bis ins nahe Hythe hinüber spazieren. Leider wurde der Strand von Folkestone in den letzten Jahren mehrfach in die wenig rühmliche Liste von „Britain’s Dirtiest Beaches“ aufgenommen; angesichts der schlechten Wasserqualität ist von einem Bad daher dringend abzuraten. Die auf dem Kiesstrand unlängt in leichten Bögen verlegten Holzplanken laden dafür zu einem entspannten Spaziergang ein. Am Hafen selbst sticht das Grand Burstin Hotel ins Auge, ein wuchtiger, an einen Dampfer erinnernder Hotelkomplex, der seine besten Jahre hinter sich hat. Sehenswert ist auch die wenige Meter entfernte Harbour Railway Station. Der Endbahnhof einer 2001 stillgelegten Bahnlinie mit einer wunderschönen Bahnsteigüberdachung.
Tunnelpläne und die Angst vor einer Invasion
Im Jahre 1751 veranstaltete die Akademie der nordfranzösischen Stadt Amiens erstmals einen Wettbewerb zur Erforschung neuer Möglichkeiten der Kanalüberquerung; der erste ernsthafte Vorschlag wurde allerdings erst 1802 von dem französischen Ingenieur Albert Mathieu vorgelegt. Obwohl Napoleon - was er auch immer im Schilde geführt haben mag - das Vorhaben wohlwollend unterstützte, kamen die Pläne für eine von Öllampen erhellte Kutschenröhre durch den Ärmelkanal nicht zur Ausführung. Im Laufe der Jahrzehnte wurden bei der Kommission zahlreiche abenteuerliche Vorschläge eingereicht: Brücken aller Art, Tunnel, die zwecks Pferdewechsel auf künstliche Inseln im Kanal führten sowie gigantische Fähren, die ganze Eisenbahnzüge aufnehmen konnten. Ein ebenso großes Hindernis wie die technischen Probleme war die ureigene britische Angst vor einer möglichen Invasion. Im Jahre 1882 trieb man einen Probestollen in die Shakespeare Cliffs, doch wurden die Arbeiten wieder eingestellt, nachdem sich zahlreiche Honoratioren in einer Petition an die Königin dafür ausgesprochen hatten, England als „virgo intacta“ zu erhalten. Im Zweiten Weltkrieg befürchteten die Engländer gar, die Deutschen könnten heimlich einen Graben unter dem Kanal hindurch buddeln. Die Royal Navy erteilte daraufhin ihren Schiffen die Anweisung, nach verräterisch schlammigem Wasser Ausschau zu halten. Erst 1987 wurde dann der Bau des etwa 50 Kilometer langen Eurotunnel ernsthaft in Angriff genommen. Nach drei Jahren, am 1. Dezember 1990, war es so weit: französische und englische Arbeiter konnten sich unter dem Meeresgrund symbolträchtig die Hände schütteln.
Information Tourist Office, untergebracht in der Town Hall in der Ortsmitte (ausgeschildert). 1 Guildhall Street, Folkestone, Kent CT20 1DY, Tel. 01303/258594. www.discoverfolkestone.co.uk bzw. www.folkestonetouristinformation.co.uk.
Einwohner 47.000.
Verbindungen Bus - Busbahnhof (Bouverie Square) am Middelburg Square. Ashford (Bus 10), Hastings (Bus 11, 12, 711), Canterbury (Bus 16, 17), Dover (Bus 100, 101, 102) sowie London sind direkt und regelmäßig zu erreichen. Regionalbusse auch nach Hythe, New Romney und Lydd. www.nationalexpress.com. Zug - drei Bahnhöfe in Folkestone: Central Station (Cheriton Road), Harbour Station (am Ferry Terminal), West Station (Station Road). Regelmäßiger Zugverkehr nach London; nach Canterbury in Ashford oder Dover umsteigen. www.nationalrail.co.uk.
Fahrradverleih Activ Shop, 145 Sandgate Road, Tel. 01303/240110.