Steiermark Reiseführer Michael Müller Verlag. Andreas Haller

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Steiermark Reiseführer Michael Müller Verlag - Andreas Haller MM-Reiseführer

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Berg­käse produziert. Erd­äpfel­nudeln, Bratwurst mit Kraut und an­dere deftige Spezialitäten in einem 300 Jahre alten Holz­haus. Mai bis Okt., Alm­ab­trieb Mitte Sept. (großes Fest). Schild­lehen 10, Tel. 03687-81243, www.walcherhof.at.

       Wanderung 2: Rundweg im Schatten der Dachstein-Südwand

      Almen, Hütten und faszinierende Ausblicke auf schroffe Kalksteinwände

      Das renommierte Wintersportzentrum im Ennstal ist nicht zuletzt dank mehrerer sportlicher Großereignisse einer der bekanntesten Orte der Steiermark. Zwischen dem Dachstein im Norden und den Tau­ern im Süden gelegen, ist Schladming ein exzellenter Ausgangs­punkt für Bergtouren.

      Morgenstimmung in den Tauern

      Während oberhalb in der Ramsau die nordi­schen Diszi­plinen beheimatet sind, hat sich Schladming den alpinen Ab­fahrtsläufen verschrieben. Der erste Winter­sportverein wurde 1908 gegrün­det und 1973 fand hier das erste Welt­cup­rennen statt. Zweimal, 1982 und 2013, war Schladming Austragungsort der alpinen Skiweltmeisterschaft. Die Stadt ist Sitz einer Ski­handelsschule und hat im Lauf ihrer Geschichte meh­re­re Sportgrößen hervorgebracht. Sepp Walcher, Weltcupsieger und dreifacher öster­reichischer Meister, ist ebenso ein Schladminger wie der Skirennläufer Charly Kahr, der nach dem Ende seiner aktiven Karriere die österreichischen National­mannschaften betreute. Heute betreibt er ei­nen Skiverleih und zwei gastronomische Betriebe.

      Das aufälligste Ge­bäude im Zentrum ist ausnahmsweise kein Gotteshaus, son­dern die Planai-Talstation, die vor der letzten Weltmeisterschaft 2013 fei­er­lich eröffnet wurde. Im Winter wie im Sommer bringt die Kabinen­seilbahn die Gäste direkt vom Stadtzentrum auf die 1906 m hohe Planai. Der Schlad­minger Haus­berg ist den Tauern vor­ge­la­gert und Teil der „Schladminger Ski­schau­kel“, einem Zu­sam­men­schluss vier be­nach­barter Skiberge zu einem Mega-Win­ter­sport­ge­biet. Zu den Vor­zügen Schlad­mings zählt zweifellos der Um­stand, dass sich auch außer­halb der Schnee­saison einiges abspielt. Der Haupt­platz strahlt reichlich At­mo­sph­ä­re aus, an son­nigen Tagen stellen die Ca­fés und Restaurants hier Tische und Stühle nach draußen. Viel gibt es hier an­sons­ten nicht zu tun, sieht man ein­mal vom Stadtmuseum in der be­schau­lichen west­lichen Vorstadt ab: Die Aus­stellung über Bergbau und Volks­kultur im Ennstal be­findet sich im denk­mal­ge­schützten Haus der „Bruderlade“. Das 1661 errichtete Haus dien­te ur­sprün­g­lich der Unterbringung erkrank­ter Bergleute und den Witwen in den Stollen (→ Geschichte) ver­un­glückter Knappen (Juni, Sept./Okt. Di-Do 9-12, Di/Do 14-16 Uhr; Juli/Aug. Di-Fr 9-12, Di/Do 13-16 Uhr. 3 €, erm. 2,50 €. Talbach­str. 110, museum.schladming.at).

      Dass Schladming im 14. Jh. das Stadt­recht erhielt, hatte man dem Berg­bau zu verdanken. Abgebaut wurde hier so ziem­lich alles, was damals von Wert war, außer Gold. Eine über­regio­na­le Be­deutung erlangte 1408 der Schlad­min­ger Berg­brief, der die Rechte der Knappen schriftlich fixierte und sogar einige Spu­renelemente de­mokra­ti­scher Selbstverwaltung enthielt. Der Vertrag diente anderen Berg­bau­ge­mein­den in Eu­ropa als Vorbild. Nichts­desto­trotz wur­de der Abbau in Schlad­ming im Ver­lauf des 19. Jh. eingestellt.

      1525 war das Jahr der Bauernkriege und wirkte sich auf Schladming ver­hee­rend aus: Um den Aufstand der Land­arbeiter und Bergleute zu unter­drü­cken, machte Erzherzog Ferdi­nand I. die Stadt dem Erdbo­den gleich. An­schließend entzog er den Bürgern noch das Stadtrecht, ein Denk­mal auf dem Hauptplatz verweist auf diese Epi­sode. Die Reste der Stadt­befestigung, v. a. das Salzburger Tor an der ka­tho­li­schen Kir­che, stammen aus dem 16. Jh., als Schladming wieder aus den Trüm­mern er­stan­den war.

      Rund um Schladming

      Viele übernachten nicht in Schladming, sondern in umliegenden Ort­schaften: in der Ramsau am Dachstein, in Haus an der Enns und in Pichl-Preunegg. Ein im Winter überaus beliebter Standort ist Rohrmoos, ein ehemaliges Bauern­dorf über dem Ennstal und inzwischen stark vom Tourismus überformt. Rohr­moos ist ein ausgezeichnetes Basislager für Touren in die Tauern. Nebenstraßen füh­ren ins Unter- und Obertal sowie hi­nauf zur Ursprungalm. Kür­zer ist der Weg mit der Gondelbahn auf die 1850 m hohe Hochwurzen. Wie von den anderen Gipfeln der Schladminger Ski­schau­kel, ist von hier der Blick auf Dach­stein und nördliche Kalkalpen fantastisch.

      Preuneggtal und Reiteralm: Von Salz­burg bzw. von Radstadt kommend ist Pichl der erste Ort im Ennstal auf stei­ri­schem Gebiet. Pichl ist Ausgangspunkt für Ab­stecher zur Reiteralm und ins Preu­neggtal. Mächtig ragt am südli­chen Ende des Tals die 2459 m hohe Stei­rische Kalkspitze auf. Sie ist be­mer­kens­wert, weil der Kalk im Urgestein der Tauern eigentlich nichts zu suchen hat. Unterhalb liegt in einem roman­ti­schen Kessel die Ursprungalm, die 1988 Drehort für den Heimat- und Aben­teuer­film „Heidi auf der Flucht“ („Cou­rage Moun­tain“) war. In der Tat ent­puppt sich die Alm als echtes Idyll aus ver­gangenen Tagen und ist zu­dem Start- und Endpunkt für Wanderungen zu den Giglachseen in grandioser Land­schaft auf ca. 2000 m Höhe. Ein zweiter Abstecher führt, per Seil­bahn oder auf der Straße, zur Reiteralm hinauf. Meist steuern Besucher vom westlichen Ende der Schladminger Skischaukel sogleich den Spiegelsee an und genießen von dort den Paradeblick auf den Dach­stein. Im Spät­som­mer allerdings, wenn der Pegel sinkt, verschwindet mit dem Spie­gel­bild des Berges auch der gran­dio­se Effekt.

      Obertal: Die Erzlager im Obertal waren für den wirtschaftlichen Aufstieg Schlad­mings im Mittel­alter und in der frühen Neuzeit verantwortlich. Bereits im 3. Jh. v. Chr. wur­den Kupfererze ge­för­dert, nach der Zeitenwende folgte der Ab­bau von Silber, Bleierz und Nickel. Die mit Abstand wichtigste Hin­ter­lassenschaft ist ein Nickel­schmelz­ofen. Bei dem Industrie­denk­mal aus dem Jahr 1840 handelt es sich um die ein­zi­ge erhaltene Schmelz­an­lage für Nich­t­ei­sen­metalle im Ost­al­pen­raum.

      Überdies kann man im Rah­men einer geführ­ten Tour nach Vor­an­meldung über das Infobüro (→ S. 57) einen Silberstollen besichtigen (Juni bis Sept. jeweils Mi 13.45 und Fr 9.30 Uhr). Am hinteren Ende des Tals führen viel­versprechende Einstiege in die höh­eren Regionen der Tauern: zum Dui­sitz­kar­see, zu den Giglachseen oder via Kein­prechthütte zum Hochgolling.

       Wanderung 3: Zum Duisitzkarsee in den Schladminger Tauern

      Hinreißend gelegener Bergsee mit Blick auf den Hochgolling

      Der Riesachsee in den Schladminger Tauern

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