Steiermark Reiseführer Michael Müller Verlag. Andreas Haller
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Alpen-Stub’n. Urige Holzhütte mit kleiner Terrasse am Beginn der Mautstraße zum Loser. Fisch, Burger und landestypische Jausen, auch Frühstück. Am Abend besser reservieren. Juli/Aug. Di Ruhetag, sonst Mi zu, im Winter ohne Ruhetag. Im Juli/Aug. jeden Mi Hüttenabend mit Livemusik. Lichtersberg 94, Tel. 03622-72323410, www.alpenstubn.at.
Postillion’s Einkehr. Gut-bürgerliches Lokal im Ortszentrum mit Gastgarten nach hinten raus. Deftige Hausmannskost (Backhendl, Blunz’n Gröstl, Saiblinge, Salat vom Buffet) zum erschwinglichen Preis. Rustikales Flair. Tägl. außer So ab 17 Uhr. Puchen 157, Tel. 0664-4356472, www.postillion-altaussee.at.
Strandcafé. Restaurant und Jausenstation am Südufer des Altausseer Sees, hinreißende Terrasse, gepflegtes Ambiente. Fischspezialitäten und klassische österreichische Küche zu ehrlichen Preisen, auch Kaffee und Kuchen sowie ausgesuchte Weine. Mai/Juni und Sept. Do-So, Juli/Aug. tägl. geöffnet. Puchen 197 (zu Fuß in 15 Min. von der Seepromenade), Tel. 0664-2129309, www.strandcafe.at.
Blaa-Alm. Die Almwirtschaft ist eher ein Restaurant als eine Jausenstation und mitnichten ein Geheimtipp. Großzügige Terrasse, Spielplatz, deftige steirische Kost zu kleinen Preisen, Kaffee und Kuchen. Auch Gästezimmer (DZ ab 100 €, Bettenlager ab 25 €). Mitte Mai bis Okt. und Mitte Dez. bis März geöffnet, So/Mo ab 17 Uhr zu. Lichtersberg 73 (ab Mautstraße zum Loser ausgeschildert), Tel. 03622-71102, www.blaa-alm.co.at.
Loserhütte. Die ÖAV-Hütte auf 1510 m ist nicht mit der Loser-Alm am Ende der Panoramastraße zu verwechseln. Herrlicher Blick auf Dachstein und Ausseer Becken, der Wanderweg zum Loser-Gipfel beginnt direkt am Haus. Klassische Hüttenkost mit Niveau, auch Zimmer und Matratzenlager. Durchgehend warme Küche. Bei Regen Mo/Di geschlossen. Loser-Panoramastr., Tel. 03622-71202, www.loserhuette.at.
Eine Krankheit, die man nie mehr los wird: Sommerfrische in Altaussee
Seit der Mitte des 19. Jh. entwickelte sich Altaussee zur Sommerfrische für Dichter, Denker, Musiker und Maler. Den Anstoß zu dieser Entwicklung gab kein Geringerer als Adalbert Stifter, der seinen Künstlerkollegen Joseph Christian von Zedlitz für die Idee begeisterte, sich auf einem Filetgrundstück am See eine Sommervilla zu bauen. Die Familie Zedlitz pflegte seit jeher weitreichende Kontakte, sodass es nicht lange dauerte, bis sich alljährlich im Sommer illustre Gäste aus der Wiener Kunst- und Kaffeehausszene einstellten. Unter den prominenten Besuchern waren neben Stifter auch Joseph von Eichendorff und Franz Grillparzer. Auch das deutsche Ehepaar Binzer zog es im Sommer in ein eigenes Haus an den Altausseer See: Die adelige Schriftstellerin Emilie von Binzer und ihr Gatte, der Dichter und Burschenschafter August Daniel von Binzer, waren mit der Familie Zedlitz und auch mit Stifter eng befreundet. Gegen Ende des 19. Jh. zog es auch die Protagonisten der Gruppe Jung-Wien um Arthur Schnitzler und Hugo von Hofmannsthal nach Altaussee. Hofmannsthal fasste seine Eindrücke vom Ausseerland in der Geschichte „Ein Dorf im Gebirge“ zusammen, die 1896 in der renommierten Zeitschrift „Simplicissimus“ erschien. Der Redakteur, der das Manuskript in die Hand bekam, war damals noch ein völlig Unbekannter und hieß Jakob Wassermann. Von der Lektüre höchst beeindruckt, schwang er sich kurz entschlossen in den Sattel und radelte von München ins Salzkammergut. „Altaussee ist kein Dorf“, notierte er später, „sondern eine Krankheit, die man nie mehr los wird!“ 1919 erfolgte sein endgültiger Umzug an den Altausseer See. Hier verfasste er einige seiner größten Erfolge, u. a. die Romane „Laudin und die Seinen“ und „Der Fall Maurizius“. 1934 starb der Literat; zu dem Zeitpunkt waren Wassermanns Werke im nationalsozialistischen Deutschland längst verboten. Sein Grab befindet sich auf dem Altausseer Friedhof und ist heute eine Station des literarischen Themenwegs Via Artis (→ Wandern).
Bad Aussee
Der mondäne Kurort ist das Herz des Steirischen Salzkammerguts und darüber hinaus eine Flanier- und Einkaufsstadt. An jeder Ecke Trachtengeschäfte, der gepflegte Kurpark ist eine Oase der Erholung.
Die Grundlseer Traun fließt mitten durch den Kurpark
Bad Aussee ist ein lebhaftes Städtchen mit üppigem Blumenschmuck an den Häusern und zahlreichen Trachtengeschäften. Letztere belegen, dass im Ausseerland das Brauchtum gepflegt wird. Auch Lebkuchen werden an allen Ecken und Enden verkauft. Die Auslagen sind geschmackvoll dekoriert, das Niveau der Cafés und Restaurants ist hoch. Bad Aussee bietet außerdem eine Handvoll sehenswerter Attraktionen, von denen der Kammerhof besonders hervorzuheben ist. Bis weit ins 20. Jh. prägten Sudhäuser zur Salzgewinnung mit ihren rauchenden Schloten den Ort. Größter Arbeitgeber heute ist die Rigipsfabrik an der Stadtperipherie.
Lage und Verkehrsanbindung machen Bad Aussee zu einem exzellenten Ausgangspunkt zur Erkundung der näheren und weiteren Umgebung. Die Stadt liegt genau in der geografischen Mitte von Österreich! Als Kurort bietet Bad Aussee darüber hinaus eine breite Palette an Quartieren an. Einziges Manko ist der Stadtverkehr: Zwar führt die vielbefahrene Salzkammergutstraße in einem Bogen um den Ort, wer jedoch zum Grundlsee möchte, muss sich mit dem Auto durch das Zentrum quälen, das spürbar unter der Verkehrsbelastung leidet.
Geschichte
Seine Entstehung verdankt der Ort dem florierenden Salzgewerbe und der günstigen Lage am Zusammenfluss von Grundlseer und Altausseer Traun. Seit 1280 leitete man die Sole von Altaussee hierher, während auf den besagten Flüssen das Holz geflößt wurde, das die Sudhäuser zur Salzgewinnung benötigten. Erst 1983 wurde die Saline in Bad Aussee stillgelegt, das Sieden der Sole findet heute jenseits der Bundesstaatengrenze in Oberösterreich statt. Die Bedeutung des Salzgewerbes für Bad Aussee unterstreicht das Stadtwappen: auf rotem Grund zwei goldene Perkufen, konische Zuber aus Holz zur Aufbewahrung des gesottenen Salzes. Während die Bedeutung des Salzgewerbes im 19. Jh. schwand, wurde Aussee sukzessive zur Kurstadt ausgebaut. 1870-73 entstand der Kurpark; der Titel „Bad“ veredelt den Stadtnamen seit 1911; erst 2013 eröffnete das ultramoderne Narzissenbad mit Vier-Sterne-Hotel außerhalb des Ortes an der Salzkammergutstraße. Berühmteste Tochter der Stadt ist zweifellos Anna Plochl, die 1819 am Toplitzsee dem Erzherzog Johann begegnete und ihn nach langem Tauziehen zehn Jahre später ehelichte (→ Geschichte, ). Anna Plochl, die aus einer Postmeisterfamilie stammte, ist beinahe allgegenwärtig. Ihr Geburtshaus, in dem sie ihre letzten Jahre als Witwe verbrachte, entpuppt sich als stattliches Palais am Meranplatz. Auch der Platz erinnert an sie, denn ihr wurde später der Titel Gräfin von Meran verliehen.
Sehenswertes
Kurhaus und Kurpark: Architektonisch auffälligstes Gebäude im Kurpark-Areal ist das alte Kurmittelhaus aus dem Jahr 1870. Zumeist diente es als Badehaus mit Wandelgängen und Wannen für die Sole- und Kohlensäurebäder. Nach jahrelangem Verfall wurde es anlässlich der Landesausstellung 2005 restauriert. Der multifunktionale Komplex dient heute allerdings nicht mehr als Bad. Nicht zu verwechseln ist das Kurmittelhaus mit dem Kurhaus wenige Schritte entfernt am zentralen Verkehrsdreieck, das zur gleichen Zeit erbaut wurde und für