Die Erforschung der Ostküste Nordamerikas. Samuel de Champlain
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Dieser Fluss muss notwendig der Norumbega-Fluss sein. Denn nach ihm kommt auf den oben erwähnten Breitengraden nichts mehr als der Kennebec bis zum 41. Grad, zu dem wir vordrangen; dieser befindet sich fast auf derselben Breite, ist aber nicht so breit. Außerdem können hier keine Flüsse sein, die weit ins Land hinein reichen, denn der große Strom Sankt-Lorenz fließt parallel zur Küste Akadiens und Norumbegas, und die Landentfernung zwischen ihnen beträgt nicht mehr als 45 Meilen, oder an der breitesten Stelle 60, wie man meiner geografischen Karte entnehmen kann.
Ich werde nun dieses Thema verlassen, um zu den Indianern zurückzukehren, die mich zu den Wasserfällen des Norumbega-Flusses geführt hatten und die losgezogen waren, um ihren Häuptling Bessabez und andere Indianer zu informieren. Diese ihrerseits gingen zu einem anderen kleinen Fluss, um ihren Häuptling namens Cabahis ebenfalls von unserer Ankunft zu benachrichtigen.
Am 16. des Monats kamen einige 30 Indianer zu uns, nachdem diejenigen, die uns als Führer gedient hatten, sie bezüglich ihrer Sicherheit beruhigt hatten. Auch der erwähnte Bessabez besuchte uns mit sechs Kanus. Sobald ihn die Indianer am Ufer ankommen sahen, begannen sie zu singen, zu tanzen und in die Höhe zu springen, bis er an Land ging. Danach setzten sie sich alle in einem Kreis auf den Boden, wie es ihre Weise ist, wenn sie eine Rede halten oder ein Fest feiern wollen. Cabahis, der andere Häuptling, kam ein wenig später ebenfalls mit 20 oder 30 seiner Gefährten, die aber bei sich blieben. Sie waren sehr erfreut, uns zu sehen, zumal es das erste Mal war, dass sie Christen sahen. Einige Zeit später landete ich mit meinen Gefährten und zwei unserer Indianer, die uns als Dolmetscher dienten. Ich wies unsere Bootsmannschaft an, sich den Indianern zu nähern und ihre Waffen bereit zu halten, um ihre Pflicht tun zu können, falls sie eine gegen uns gerichtete Bewegung dieser Leute bemerkten. Als Bessabez sah, dass wir an Land waren, bat er uns niederzusitzen und begann mit seinen Gefährten zu rauchen, wie sie es für gewöhnlich tun, bevor sie ihre Reden halten. Sie schenkten uns Wildbret und Geflügel.
Ich bat unseren Dolmetscher, unseren Indianern zu sagen, dass sie Bessabez, Cabahis und ihren Gefährten erklären sollten, dass der Sieur de Monts mich zu ihnen gesandt habe, um sie zu besuchen und ihr Land zu besichtigen; und dass er mit ihnen Freundschaft halten und sie mit ihren Feinden, den Souriquois und den Kanadiern, versöhnen wolle; und außerdem, dass er sich auf ihrem Land niederlassen und ihnen zeigen wolle, wie man es kultivieren könne, sodass sie nicht mehr ein solch elendes Leben führen müssten wie gegenwärtig; und einiges Andere diesbezüglich. Das brachten unsere Indianer ihnen zur Kenntnis. Letztere gaben uns zu verstehen, dass sie damit sehr zufrieden seien und sagten, dass ihnen nichts Besseres begegnen könne, als mit uns Freundschaft zu pflegen; und dass sie wünschten, dass wir ihr Land besiedelten und sie mit ihren Feinden in Frieden leben könnten, sodass sie in Zukunft mehr auf Biberjagd gehen könnten als sie je vermochten, und diese Biber dann bei uns tauschen könnten gegen für sie notwendige Artikel. Als er seine Rede beendet hatte, schenkte ich ihnen Beile, Perlenketten, Mützen, Messer und andere Kleinigkeiten; daraufhin trennten wir uns. Den Rest des Tages und die Nacht verbrachten sie mit nichts anderem als Tanzen, Singen, Lustbarkeit und Warten auf die Morgendämmerung, während der wir dann eine Anzahl Biberfelle erhandelten. Danach kehrte jeder zu sich zurück, Bessabez seinerseits mit seinen Gefährten in seine Richtung und wir in die unsere, alle sehr zufrieden damit, einander kennengelernt zu haben.49
Am 17. des Monats vermaß ich unseren Standort und stellte 45° 25' Minuten Breite fest. Danach brachen wir zu einem anderen Fluss namens Kennebec auf, der von dort 35 Meilen entfernt ist und von Bedabedec etwa 20. Dieses Volk von Indianern am Kennebec nennt sich Etechemins, wie diejenigen am Norumbega.
Am 18. des Monats kamen wir an einem kleinen Fluss50 vorüber, wo Cabahis wohnte, der uns in unserer Pinasse einige zwölf Meilen begleitete. Als ich ihn fragte, woher der Fluss Norumbega komme, sagte er mir, dass man hinter dem Wasserfall, den ich weiter oben erwähnt habe, nach einer Strecke flussaufwärts zu einem See käme, durch den man zum Fluss Sainte-Croix käme; von wo man nach einer kurzen Distanz auf den Fluss der Etechemins träfe. Außerdem flösse in diesen See ein anderer Fluss, und wenn man den einige Tage weit hinauf ginge, man in einen anderen See51 käme. Führe man durch dessen Mitte bis zu dessen Ende und ginge dann noch ein Stück weit über Land, so käme man zu einem anderen kleinen Fluss, der eine Meile von Quebec entfernt mündet, das an dem großen Sankt-Lorenz-Strom liegt. Alle diese Norumbega-Völker sind sehr dunkelhäutig und kleiden sich in Biberpelze und andere Felle, wie die Indianer Kanadas und die Souriquois. Und ihre Lebensweise ist ebenfalls die gleiche.
Am 20. des Monats fuhren wir die Westküste entlang und kamen an den Bedabedec-Bergen vorüber, wo wir ankerten;52 am gleichen Tag erkundeten wir die Mündung des Flusses, in den große Schiffe einfahren können; aber in derselben gibt es einige Bänke, die mithilfe der Sonde vermieden werden müssen. Unsere Indianer verließen uns hier, denn sie wollten nicht mit nach Kennebec kommen, da die dortigen Indianer große Feinde von ihnen sind. Wir fuhren einige acht Meilen entlang der Küste nach Westen bis zu einer zehn Meilen von Kennebec entfernten Insel53, wo wir Segel streichen mussten wegen des schlechten Wetters und der Gegenwinde. Auf einem Teil unserer Wegstrecke kamen wir an einer Anzahl gefährlicher Inseln und Riffe vorüber, die mehrere Meilen ins Meer hinaus vorspringen. Und als wir sahen, dass das schlechte Wetter uns sehr behinderte, fuhren wir nicht mehr als drei oder vier Meilen weiter. Alle diese Inseln und Küsten sind mit einer Menge der gleichen Bäume bedeckt, die ich weiter oben für die anderen Küsten schon beschrieben habe. In Anbetracht der Knappheit unserer Vorräte beschlossen wir, zu unserem Wohnplatz zurückzukehren und auf das nächste Jahr zu warten, in dem wir zurückkommen wollten, um ausführlichere Erkundungen einzuziehen. So kehrten wir am 23. September um und kamen an unserem Wohnplatz am folgenden 2. Oktober an.
Dies ist wahrhaft alles, was ich beobachtet habe bezüglich der Küsten und Völker wie auch des Flusses Norumbega; sie sind nicht die Wunder, als welche einige sie beschrieben haben. Ich glaube, dass diese Region im Winter ebenso unerfreulich ist wie die unserer Wohnstätte, von der wir sehr enttäuscht waren.
41Die Inseln tragen heute keinen speziellen Namen mehr.
42Mount Desert Island, Maine.
43Späterer Name: Pentagouet.
44Nicht näher zu bestimmen.
45Nicht näher zu bestimmen.
46Heute Isle au Haut, Maine.
47Die Camden Hills.
48Der Kenduskeag, der bei Bangor in den Penobscot fließt.
49Der Ort der Konferenz war vermutlich die Landzunge bei der Einmündung des Kenduskeag in den Penobscot.
50Entweder der Orland River oder der Belfast River.
51Der