Also sprach Corona. Wilfried Nelles

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Also sprach Corona - Wilfried Nelles

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es ebenso als Medium nehmen, das uns einiges über uns selbst lehren kann. Das Virus selbst, wie auch unsere Reaktion darauf, ist auf jeden Fall auch ein Spiegel, in dem wir uns selbst sehen können – sofern wir bereit sind, in diesen Spiegel hineinzuschauen.

      Ein Jahr nach dem Auftauchen von Corona scheint es mir an der Zeit, dies zu versuchen: zu hören, was das Virus selbst zu sagen hat, seine implizite Botschaft zu hören und zu schauen, was sich im Spiegel der Corona-Politik und der Reaktionen darauf über uns alle, über unser modernes Menschentum wie jeden selbst, zeigt. Dazu werde ich Corona »sprechen« lassen. Ich tue dies, indem ich mich auf seine Phänomenologie, auf die Weise, wie es erscheint, einlasse und das, was ich dabei wahrnehme, in Worte fasse. Selbstverständlich sind das meine Worte, ich bin kein Medium, und ein Virus hat keine eigenen Worte und will uns nicht belehren. Seine Sprache liegt vielmehr in der Art und Weise, wie es erscheint, wie es die Menschen trifft und was es in ihnen auslöst.

      Das ist das, was ich seine Phänomenologie nenne und was ich aufzunehmen und dann mit meinen eigenen Worten auszudrücken versuche, indem ich diese dem Phänomen Corona in den Mund lege. Anders als ein Virologe betrachte ich Corona also nicht in erster Linie als Virus, sondern als ein geistiges Geschehen. Es geht mir darum, uns von diesem Phänomen, das die ganze Welt in Atem hält, belehren zu lassen – über unsere Lebensweise, unsere Haltung zur Natur, zu Krankheiten und zum Tod und einiges andere mehr. Dies geschieht in den Kapiteln, die mit »Corona spricht« überschrieben sind.

      Diese Botschaften und Lektionen greife ich dann in fachlichen und persönlichen Diskursen auf. Da ich zugleich Beobachter als auch Teilnehmer (»Betroffener«) des gesamten Corona-Phänomens bin, beziehe ich meinen persönlichen Umgang damit ein, denn niemand kann von außen darüber sprechen oder schreiben. Alles, was Menschen tun, ist von persönlichen Bedürfnissen, Interessen oder Vorlieben und ähnlichen Dingen geleitet. Das gilt auch für jede wissenschaftliche Arbeit. Insofern ist nichts objektiv, erst recht nicht bei einem Thema, das die ganze Welt im Innersten trifft und aufwühlt. Ich beschreibe also auch meine emotionalen und physischen Reaktionen, die Weise, wie Corona mich trifft, was es in mir auslöst und wie ich damit umgehe, und verbinde dies mit allgemeinen psychologischen Beobachtungen und Erfahrungen aus meiner Arbeit.

      Die »Göttin Corona« ist selbstverständlich eine Fiktion – aber genauso ist »das Virus SARS-CoV-2« eine Fiktion. Das eine ist eine mythologische, das andere eine wissenschaftliche Fiktion. Letztere ist nicht wahrer und nicht wirklicher als erstere. Den Verursacher der Krankheit in einem Virus zu sehen, ist lediglich unsere moderne, materialistische Sicht. Sie setzt uns instand und zwingt uns, anders damit umzugehen, als dies die Alten taten. Ansonsten ist sie genauso ein Konzept, wie die mythologische Sicht eines war.

      Was Corona wirklich ist und was es bedeutet, weiß niemand – ich also auch nicht. Ich versuche lediglich, einige der in seiner Phänomenologie aufscheinenden Botschaften zu vernehmen, und erzähle insoweit eine fiktive Geschichte, eine Erzählung mit einem gewissen Bezug zur Wirklichkeit. Aber manchmal ist die Fiktion wahrer als das, was einem als Wissenschaft verkauft wird. Urteilen Sie selbst.

       Corona spricht

       Wahrheit und Wissenschaft

      Ich spreche zu denen, die die Wahrheit wissen wollen. Ich bin einer ihrer Boten. Früher gab es, die Gebildeten unter euch müssten das noch gelernt haben, Götterboten, sie hießen Mercurius bei den Römern und Hermes bei den Griechen, sie brachten den Menschen die Wahrheit. Heute sind das Namen von Marken oder Unternehmen, sie liefern euch zum Beispiel Waren. Das zeigt, wer bei euch die Götter sind und wo sie heute wohnen.

      Die Wahrheit findet ihr nicht in der Wissenschaft. Sie liefert euch nur Daten. Daten sind auch Waren, sie können sehr nützlich sein, aber mit der Wahrheit haben sie nichts zu tun. Die Wissenschaft will von der Wahrheit nichts wissen. Man kann sie nämlich nicht greifen, nicht besitzen. Die Wissenschaft interessiert sich nur für das, was man greifen kann, wenn nicht mit den Händen, so doch mit Mikroskopen, Teleskopen oder Computern. Deshalb bin ich nur ein Virus für sie, das ist das, was man sehen kann. Dass ich ein Wahrheitsbote bin, kann man mit dem Mikroskop nicht erkennen. Man kann es nur erkennen, wenn man sich von mir treffen, von mir berühren lässt. Diese Berührung kann geistig sein, sie kann auch physisch sein. Wenn sie physisch ist, macht sie euch krank, und einigen bringt sie vielleicht den Tod. Das ist auch eine Wahrheit, aber nur für den, der sie erkennt. Die anderen werden einfach nur krank oder sterben. Auch darin liegt eine Wahrheit, eine physische – die könnt ihr sehen und fühlen – und eine geistige – die kann man nur erkennen.

      Weil sie die Wahrheit nicht greifen können, behaupten manche Wissenschaftler, es gebe sie nicht. Andere sind bescheidener, sie sagen, wir können darüber nichts sagen. So ist es.

      Früher haben die Priester die Wahrheit verkündet. Sie kannten sie zwar auch nicht, aber sie haben etwas anderes behauptet. Das haben die meisten von euch durchschaut, ihr glaubt ihnen nicht mehr. Jedenfalls nicht ihr in Europa. Ihr habt erkannt, dass jeder, der behauptet, die Wahrheit zu haben, eine andere Wahrheit hat – Juden, Christen, Moslems, Hindus, Buddhisten und viele andere: Jeder besteht auf seiner Wahrheit. Einige töten sogar dafür. Es kann ja keine zwei Wahrheiten geben, also muss eine getötet werden, damit man die eigene behalten kann.

      Über solche Dinge spreche ich nicht, das hat nichts mit Wahrheit zu tun. Die Wahrheit, auf die ich euch hinweise, ist kein Ding, das jemand besitzen kann. Wenn sie ein Ding wäre, hätte eure Wissenschaft sie längst entdeckt. Sie ist das Unbenennbare, das in allem wirkt, was ist, das Innere, die Seele von allem. Sie ist das, was euch sehen lässt, euch fühlen und euch wissen lässt, dass ihr fühlt und seht. Sie ist auch das, was den Wissenschaftler etwas wissen lässt, das, was in ihm wirkt, aber nicht vor ihm ist, nicht vor oder in seinem Mikroskop, sondern in dem, der durch das Mikroskop schaut.

      Da die Wahrheit nicht vor euch liegt, sondern in euch ist, und zwar nicht als Gegenstand, sondern als das Sehende, Erkennende oder Wirkende in euch, könnt ihr sie nicht finden, wenn ihr sie sucht. Aber ihr schaut in die falsche Richtung, wenn ihr nach der Wahrheit sucht. Das Auge kann nur das sehen, was vor ihm liegt oder steht, es kann aber nicht sich selbst sehen, es kann nicht das Sehen und den Sehenden sehen. Ich, Corona, bin zwar schwer zu fassen, aber irgendwann werden eure Wissenschaftler alles über mich wissen, was es braucht, um mich in Schach zu halten. Die Wahrheit ist nicht zu fassen, nie.

      Die Wahrheit kommt zu euch. Tatsächlich ist sie immerda, ihr könnt sie nur nicht sehen, solange ihr sie sucht, denn ihr sucht immer im Außen. Selbst wenn ihr in euch hineinschaut, schaut ihr noch wie nach außen. Ihr seid aber das, was ihrsucht, ihr seid die Wahrheit. Sie ist kein Gegenstand, den man finden kann, sie ist der Sehende, das Auge, das sieht, und der Geist, der erkennt, dass das Auge sieht. Ich, Corona, bin einer ihrer Boten, wenn ihr meine Ankunft bei euch als Gelegenheit nehmt, euch selbst in mirzu sehen. Ich bin euer Spiegel, der Spiegel, in dem ihr euch sehen könnt. Wenn ihr euch im Spiegel seht, blickt euch die Wahrheit, eure Wahrheit, entgegen. »Eure Wahrheit« – nicht als euer Besitz, sondern als das, was ihr seid. Wie in einem gewöhnlichen Spiegel: Wenn man hineinschaut, sieht man sich selbst. Ich zeige euch nicht euer äußeres, sondern euer inneres Gesicht. Das ist das, was ich die Wahrheit nenne.

       Die Welt als Spiegel

      Die meisten von euch werden noch nie darüber nachgedacht haben: Wenn es keine Spiegel gäbe, wüsstet ihr nicht, wie ihr ausseht. Niemand würde sein Gesicht kennen, denn ohne Spiegel könnt ihr euch nicht sehen. Noch nicht einmal euer äußeres Gesicht. Ihr wüsstet nicht, wie eure Nase aussieht, euer Mund, geschweige denn eure Augen. Das Auge, das sieht, kann sich selbst nicht sehen – es sei denn, in einem Spiegel.

      Auch

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