Lost & Dark Places Oberbayern. Anne Dreesbach

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Lost & Dark Places Oberbayern - Anne Dreesbach

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Schuhwerk, hohe Socken (Schutz vor Zecken)

      •Reißfeste Kleidung, ggf. leichte Regenjacke

      •Kamera inkl. Zusatzakku, Speicherkarten, Stativ

      •Proviant und Getränke (nehmen Sie aber alles wieder mit)

      •Kopf- oder Stirnlampe für freie Hände

      •Taschenlampe mit weitem Winkel für Keller und dunkle Räume

      •Taschenmesser

      •Aufgeladenes Handy (ggf. Powerbank)

      •Notizblock und Stift

      •Pflaster und Taschentücher für Verletzungen

      •Mücken- und Zeckenspray

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       Kapitel 10: Ein düsterer Morgen am sonst so idyllisch wirkenden Hintersee

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       Kapitel 28 Sind es Nebelschwaden oder vielleicht doch Geister, die auf dem Alatsee schweben?

      1 Am Ort eines rätselhaften Verbrechens

       Ein brutaler Sechsfachmord bleibt bis heute unaufgeklärt

       Vor 100 Jahren befand sich hier nicht nur landwirtschaftliche Nutzfläche, sondern auch ein Hof, auf dem sich eine furchtbare Bluttat ereignete.

      Gröbern, Waidhofen, Landkreis Neuburg-Schrobenhausen, Oberbayern Ort 86579 Waidhofen GPS 48.593215, 11.319441 Anfahrt Mit dem Auto auf der A9, Ausfahrt Langenbruck, dann weiter auf der B300 bis Waidhofen

      Ein grauenerregendes Verbrechen kündigt sich an Auf den Feldern südwestlich des beschaulichen Örtchens Gröbern (Waidhofen) im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen erinnert heute nur noch ein Marterl daran, dass hier einst ein Einödhof stand. Der offiziell namenlose Hof befand sich hinter dem Hof »Kaifeck«, weshalb er im Volksmund bis heute den Namen »Hinterkaifeck« trägt. Traurige Bekanntheit erlangte das 1863 errichtete Gehöft durch einen brutalen Mord, der sich dort in einer eisigen Frühjahrsnacht im Jahr 1922 ereignete und eine ganze Familie auslöschte. Auf dem Hof wohnten das Bauernehepaar Andreas und Cäzilia Gruber, deren verwitwete Tochter Viktoria Gabriel, ihre beiden Kinder Cäzilia und Josef sowie die Magd Maria Baumgartner. Bereits Tage vor der Tat wurden auf und um den Hof seltsame Beobachtungen gemacht: So fand man zum Beispiel in der Nähe eine Münchener Zeitung, die kein Bewohner des Ortes abonniert hatte – waren also Fremde um den Hof geschlichen, um ihn auszuspähen, und haben sie dabei die Zeitung verloren? Zudem entdeckte Bauer Gruber Fußspuren im Schnee, die zu seinem Hof führten, jedoch nicht mehr von ihm weg – sind der oder die Täter bereits Tage zuvor in den Hof eingedrungen und hielten sich dort versteckt? Dies würde zumindest erklären, warum ein Rind losgebunden wurde, das Schloss einer Hütte aufgebrochen war und man Schritte vom Dachboden her vernehmen konnte. Bauer Gruber fand allerdings trotz einer gründlichen Suche keinen Eindringling und lehnte Hilfe von außen vehement ab – ein fataler Fehler, denn er und seine Familie befanden sich wohl bereits in größter Gefahr!

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       Die sterblichen Überreste der Grubers wurden auf dem Friedhof in Gröbern beigesetzt.

      Die Schreckensnacht Über den genauen Ablauf der Ereignisse in der Nacht vom 31. März auf den 1. April 1922 kann man nur mutmaßen. Irgendetwas muss die Bewohner des Hofes dazu bewegt haben, das Wohnhaus mitten in der Nacht zu verlassen und den Stadel zu betreten. Dort wurden Viktoria Gabriel, ihre Eltern sowie ihre siebenjährige Tochter Cäzilia mit einer Reuthaue erschlagen. Sie erlagen – nach qualvollem Todeskampf – ihren schweren Kopfverletzungen. Die Magd und der zweijährige Josef waren wohl im Haus gelblieben, konnten sich vor dem grausamen Mörder allerdings nicht retten: Beide wurden auf dieselbe bestialische Art und Weise ermordet. Es dauerte vier Tage, bis der Mord entdeckt wurde. Zwar wurde die kleine Cäzilia am nächsten Tag in der Schule vermisst und die gesamte Familie am Tag darauf im sonntäglichen Gottesdienst, jedoch schickte Ortsvorsteher Schlittenbauer erst nach zwei weiteren Tagen und erneuten Berichten über den totenstillen Hof seine beiden Söhne dorthin, um nach dem Rechten zu sehen. Die Jungen entdeckten dann die Leichen der Hofbewohner. Allerdings waren diese abgedeckt, und einige Hinweise deuteten darauf hin, dass der oder die Mörder sich noch eine gewisse Zeit auf dem Hof aufhielt(en): Das Vieh war versorgt und die Vorräte waren aufgebraucht.

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       Eine grausame Tat löschte die ganze Bauernfamilie aus.

      Die Ermittlungen laufen ins Leere Die grausame Tat erschütterte den ganzen Ort und selbstverständlich wurden die Ermittlungen umgehend und mit Hochdruck eingeleitet. Zunächst stand als Motiv Raubmord im Raum, allerdings wurden viele Wertgegenstände und auch Bargeld von dem oder den Tätern zurückgelassen. Und mussten wegen etwas Geld wirklich sechs Personen sterben, darunter ein Kleinkind im Alter von zwei Jahren? Die Familie Gruber war wohl in der Tat relativ wohlhabend, und sie war bei den Dorfbewohnern recht unbeliebt, da sie im Allgemeinen als geizig galt, sehr zurückgezogen lebte und ein schwerer Vorwurf der Blutschande im Raum stand – angeblich hatte der Vater eine inzestuöse Beziehung zu seiner Tochter Viktoria. Da wundert es nicht, dass die Polizei im Lauf der Zeit 100 Verdächtige präsentieren konnte. In den Fokus der Ermittlungen rückte beispielsweise Karl Gabriel, Viktorias Ehemann, der angeblich im Ersten Weltkrieg gefallen war – hatte er etwa doch überlebt und mitbekommen, dass er von seiner Frau nicht mehr gebraucht wurde, und hat er seine Ehre gerächt? Dann war da noch der Ortsvorsteher Lorenz Schlittenbauer, der ebenfalls ein Verhältnis mit Viktoria gehabt haben soll und offiziell als Vater des kleinen Josef galt – hatte er herausgefunden, dass Viktoria nie ganz zu ihm kommen sollte und sein vermeintlicher Sohn das Produkt des Inzests war? Nicht zu vergessen Josef Bärtl, ein geisteskranker Bäcker aus der Gegend, der im Jahr zuvor aus einer Anstalt geflohen und seither nie wieder aufgetaucht war. Aber egal wie viele Verdächtige man unter die Lupe nahm und egal welche Theorien man noch verfolgte, der Mord von Hinterkaifeck konnte nie geklärt werden. Selbst nachdem 100 000 Mark Belohnung ausgesetzt und spiritistische Sitzungen mit einem Medium abgehalten worden waren, blieb die Wahrheit bis heute im Dunkeln.

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       Mit einer solchen Hacke wurden die ahnungslosen Opfer erschlagen.

      Bis heute ungelöst Bald jährt sich das schreckliche Ereignis zum hundertsten Mal und auch wenn der Fall in den 1950ern bereits abgeschlossen wurde, löst der Mord immer noch große Faszination aus. Auch 15 angehende Kriminalbeamte der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung und Rechtspflege nahmen sich vor ein paar Jahren noch einmal des Themas an und schrieben darüber ihre Studienabschlussarbeit. In der Schlussbemerkung dieses Berichts, der für die Öffentlichkeit online einsehbar ist, heißt es, die Mitwirkenden seien sich unabhängig voneinander schnell einig gewesen, wer der Täter gewesen sein müsse. Den Namen hielten sie zum Schutz eventueller Nachfahren unter Verschluss. So bleibt uns nichts anderes, als selbst an den Ort des Geschehens zu fahren, das Grab der Familie und das Marterl aufzusuchen, uns in die

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