Mirroring Hands. Richard Hill

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Mirroring Hands - Richard  Hill Hypnose und Hypnotherapie

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erschienenen Aufsatz, in dem die Position der Wörter und ihre Verteilung über verschiedene Gehirnbereiche beschrieben wird, was darauf hinweist, dass Kommunikation ein Zusammenwirken aller Gehirnaggregate – also globale Interaktivität – erfordert (Huth et al. 2016, S. 453–458).

      ELRDies könnte der Ursprung des Ideosensorischen sein. Ich muss mir den Aufsatz in Nature noch einmal genauer anschauen und prüfen, ob darin der Begriff »ideosensorisch« benutzt wird. Dies verhilft mir zu einer neuen Einsicht in die neurowissenschaftliche Grundlage der therapeutischen Hypnose. Wenn ich ein Wort sage – nehmen wir einmal an: »Welpe« –, tauchen beim Hörer ein Bild und ein Gefühl auf, die beide mit »Welpe« assoziiert werden: das Bild – verbal, das Gefühl – sensorisch; Assoziationen zu Sanftheit, Anmut und dem Welpenanteil Ihrer Persönlichkeit … und man fängt an, der Welpe in seinem Inneren zu sein. Im Gehirn manifestiert sich eine ideosensorische Dynamik. Tatsächlich geht diese Thematik alle Schulen psychotherapeutischer Arbeit etwas an. Wir verfügen heute über all diese unvorstellbar teuren Maschinen, die Wissenschaftlern ermöglichen zu erklären, was im Gehirn eines Menschen vor sich geht. Ist das die neue Neuropsychotherapie? Man könnte ein Buch darüber schreiben!

      RHIch habe gerade aufgeschrieben, was du vorgeschlagen hast – »ein neuer psychotherapeutischer Ansatz …«. Ich kann mir vorstellen, dass du mit Erickson Situationen erlebt hast, in denen du dachtest: »Meine Güte, bin ich in diesem Raum?« Denn wenn ich so etwas auf ein Blatt Papier schreibe, »Na klar, Richard macht das schon …«, das ist außergewöhnlich! Ich werde diese Einschränkung überwinden; aber vor zwölf Jahren war ich in der Welt der Psychotherapie gar nichts …

      ELRSuchst du immer noch nach einer Art Fundament?

      RHDas hier ist der Anfang einer erstaunlichen Veränderung dessen, was mit mir geschieht …

      Wenn Sie weiterlesen, werden Sie sehen, dass Rossi der Meinung war, ich hätte etwas verstanden und eine Blockade aufgelöst und das sei wichtig für mich. Plötzlich geht es in unserem Gespräch nicht mehr um Rossis Erinnerungen, sondern um etwas sehr Reales und in meiner inneren Welt Präsentes. Diese Veränderung wirkt mühelos, aber vielleicht wäre es besser, das Geschehen als mühelose Mühe zu bezeichnen. Es spiegelt aber auch Rossis natürliche Begabung als Förderer anderer – im konkreten Fall als mein Förderer.

      RHNun, ich befinde mich in einem Raum mit Ernie Rossi, der sagt: »Du kannst dieses Buch schreiben.« Das ist ziemlich gut. Es stärkt mein Selbstvertrauen …

      ELRSelbstvertrauen. Du empfindest jetzt Selbstvertrauen?

      RHNun, du hast verursacht, dass ich jetzt Selbstvertrauen empfinde.

      ELRWir sollten ein wenig innehalten und dein Selbstvertrauen spüren …

      Wir sitzen einige Minuten still da.

      ELRSiehst du, wie sensibel ich war und wie selbstsensibel [self-sensitive] du jetzt bist? Du hast endlich das Wort »Selbstvertrauen« über die Lippen gebracht, und du lächelst und wirkst angeregt; deshalb schalte ich meine eigenen Gedanken jetzt ab und sage mir: »Sei still, du verdammter Narr … hör einfach zu!« Und dann sage ich zu dir: »Okay, lass uns gemeinsam ein paar Minuten lang still sein und dein Selbstvertrauen genießen.« Du hast die Augen geschlossen und sofort »Ja, ja!« gesagt. Das war meine Sensibilität – die Quantenebene unseres Rapports. Unser Mind-Mirroring. Wir haben einen Punkt erreicht, an dem Richard nach etwas in seinem Randbereich der Entwicklung gegriffen hat, seinem eigenen NNNE, ohne dass ich fragen musste: »Was ist dein growing edge, Richard? Was ist deine Leidenschaft?« Deine Leidenschaft hat sich manifestiert, und ich habe diese winzige Manifestation gesehen, und das ist meiner therapeutischen Sensibilität als »Quantenfeldtheorie-Psychotherapeut« zuzuschreiben (vorsichtiges Lachen, weil wir beide noch nicht so recht wissen, was das bedeuten könnte). Wenn es um solche Randbereiche des Wachsens geht, um deine Leidenschaften – darum, wohin du gehen musst, bin ich sehr sensibel. Ich reagiere sehr sensibel, wenn es um Phase 2 des kreativen Prozesses geht – um deine Schwierigkeiten, die Punkte, an denen du nicht weiterkommst, wo du dein Selbstvertrauen nicht erleben kannst.

      Und in diesem wichtigen Augenblick habe ich die Geistesgegenwart zu sagen: »Lass uns in Anbetracht dessen eine Weile schweigen«, und dann lasse ich dich zu einer natürlichen inneren Suche, einer Exploration über diese Thematik aufbrechen. Das saß! Du sagtest: »Ja, ja.« Du verspürtest innerlich sofort ein gutes Gefühl – warmherzig und selbstbewusst wie deine von dir selbst erzeugte Motivation für die Arbeit an einem Buch. Das ist ein ideales Beispiel für meine Arbeitsweise. Wenn du eine Metapher aus dem Bereich der Hypnose benutzen willst, kannst du es eine hypnotische Induktion nennen; du bist aber in deinen Randbereich des Wachsens und der Entwicklung, in dein Inneres eingetaucht. Jetzt ruiniere ich das Ganze natürlich, indem ich es analysiere und darüber rede, aber ich wollte dir ein Beispiel vorführen. Ist dir klar, wie simpel das war? Das war ericksonsche Sensibilität, keine manipulative Genialität. Du fühltest dich sehr gut, als ich dir deinen Hunger nach Selbstvertrauen spiegelte, und das war genau das, was du brauchtest, um deinem eigenen Besten zum Ausdruck zu verhelfen. Du hast aber noch eine andere Veränderung vollzogen. Selbstvertrauen ist nicht so wie dieser Politiker (lacht). Du bist zuversichtlich, weil sich das gut anfühlt. Es fühlt sich innerlich gut an, und du befindest dich auf dem richtigen Pfad – vom Symptom zur Sicherheit auf deinem momentanen Pfad zur Erleuchtung … und es geschieht in dir, jetzt!

      Das ist das Geheimnis, das sich hinter Ericksons Maxime verbirgt, die Aufgabe von Therapeuten bestehe darin, die Last der Verantwortung für die Effektivität der Psychotherapie wieder dem Klienten aufzubürden (Erickson 1964, S. 269–271). Es ist ein wenig altmodisch ausgedrückt, und es klingt simpel, aber dies war ein Beispiel dafür, wie Erickson die Last dem Klienten wieder selbst auferlegte und wie diese innere Aufgabe natürlicherweise den vierphasigen kreativen Zyklus und den NNNE evozierte, wodurch man automatisch in eine »private therapeutische Trance« verfällt. Man muss in Trance verfallen, um den manchmal schwierigen Übergang von Phase 2 zu Phase 3 des kreativen Zyklus bewältigen zu können; anschließend kann man sich Zeit für eine Pause nehmen und das Resultat genießen. Weil du motiviert bist, dieses Interview zu einem Bestandteil deiner persönlichen Entwicklung zu machen …

      Wir pausieren eine halbe Minute in einem erneut spontan entstandenen Zustand der Innenfokussierung und des Rapports – einem Gefühl des Erfolgs beim Wechsel in Phase 4 des kreativen Zyklus.

      RHIn meinen Lehrveranstaltungen benutze ich einen Film, den ich auf YouTube gefunden habe. Darin forderst du einen Therapeuten auf: »Gehen Sie aus dem Weg!«

      ELRJa! Genau da fängt die Therapie an.

      RH… und wenn ich diesen Film vorführe, in dem du das sagst, bevor ich selbst mich dazu äußere, dann hilft das. Vielleicht ist es ein wenig altmodisch ausgedrückt, aber es gefällt mir. Ich finde, es ist gut ausgedrückt, auch wenn einige meiner Zuhörer der Meinung sind, dass ich etwas altmodisch rede … Ich weiß nicht …

      ELRDie Aufmerksamkeit des Therapeuten ist darauf gerichtet, sich sehr stark für das Erleben [des Klienten] zu interessieren; er fokussiert also nicht auf die Therapie. Die beste Antwort, die vom Therapeuten kommen kann, lautet, dass er daran arbeitet herauszufinden, wie er sensibler wahrnehmen kann, was in ideodynamischer Hinsicht im Klienten wirklich vor sich geht – was sein Herz und seine Seele wärmt.

      RHAlso operiert jeder mit dieser Dynamik, und dies ist ein motorischer und sensorischer Vorgang und kann auch ein Bottom-up-Vorgang sein. Wir müssen triggern … In dieser Hinsicht vertrete ich die Auffassung, dass Neugier die Bewegung auf eine ganz bestimmte und sehr nützliche Weise mit Energie versorgt. Dann taucht eine Idee auf oder vielleicht auch eine motorische Handlung …

      ELR… es könnte auch eine Art Behagen sein …

      RH…

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