Alles, was Sie über Trading wissen müssen. Александр Элдер
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Bei ihr war die kurzfristige Freude am Essen stärker als die aufgeschobene Freude und die gesundheitlichen Vorteile des Abnehmens. Die Frau meines Freundes erinnerte mich an die zahlreichen Trader, die sagen, sie wollten erfolgreich sein, aber weiterhin impulsiv traden – und sich den kurzfristigen Kicks des Glücksspiels an der Börse hingeben.
Die Menschen betrügen sich selbst und spielen mit sich selbst ihre Spielchen. Andere zu belügen ist schlimm, aber sich selbst zu belügen ist ein hoffnungsloser Fall. Es gibt Läden voller Bücher über Diäten, aber die Welt ist immer noch voller übergewichtiger Menschen.
Dieses Buch wird Ihnen beibringen, wie man die Märkte analysiert und an ihnen handelt, wie man Risiken kontrolliert und mit seinem eigenen Verstand umgeht. Dieses Wissen kann ich Ihnen vermitteln, aber die Motivation können nur Sie beisteuern.
Und bedenken Sie eines: Ein Sportler, der an einer riskanten Sportart seine Freude haben will, muss Sicherheitsregeln beachten. Wenn man die Gefahren reduziert, verleiht einem das ein zusätzliches Gefühl der Errungenschaft und der Kontrolle. Das Gleiche gilt für das Trading.
Man kann nur dann erfolgreich traden, wenn man es als ernsthaftes intellektuelles Unterfangen betreibt. Emotionales Trading ist tödlich. Üben Sie sich in defensivem Money-Management, um den Erfolg zu gewährleisten. Ein guter Trader achtet genauso gewissenhaft auf sein Kapital wie ein professioneller Gerätetaucher auf seinen Luftvorrat.
Wissen Sie noch, wie Sie sich gefühlt haben, als Sie zum letzten Mal eine Order aufgegeben haben? Wollten Sie sich unbedingt hineinstürzen oder hatten Sie Angst, Sie könnten damit Verlust machen? Haben Sie die Aufgabe der Order zunächst vor sich hergeschoben? Als Sie aus dem Trade wieder ausstiegen, fühlten Sie sich da beschwingt oder gedemütigt? Die Gefühle von Tausenden Tradern verschmelzen zu riesigen psychologischen Gezeiten, die die Märkte bewegen.
Raus aus der Achterbahn!
Die meisten Trader verbringen den größten Teil ihrer Zeit damit, nach guten Trades Ausschau zu halten. Wenn sie einen Trade eingehen, dann managen sie ihn nicht, sondern winden sich entweder vor Schmerz oder grinsen vor Freude. Sie fahren emotional Achterbahn und dabei entgeht ihnen der wesentliche Bestandteil des Gewinnens – dass man seine Gefühle managt. Ihre Unfähigkeit, sich selbst zu managen, führt zu schlechtem Risikomanagement und zu Verlusten.
Wenn der eigene Verstand nicht auf den Markt abgestimmt ist oder wenn man massenpsychologische Veränderungen ignoriert, hat man keine Chance, mit Trading Geld zu verdienen. Jeder Profi, der Gewinne erzielt, kennt die enorme Bedeutung der Psychologie. Die meisten Amateure, die Verlust machen, kennen sie nicht.
Freunde und Studenten, die wissen, dass ich Psychiater bin, fragen mich oft, ob mir das beim Traden hilft. Gute Psychiatrie und gutes Trading haben einen wichtigen Grundsatz gemeinsam. Beide richten sich auf die Wirklichkeit, darauf, die Welt so zu sehen, wie sie ist. Um ein gesundes Leben zu führen, muss man mit offenen Augen leben. Um ein guter Trader zu sein, muss man mit offenen Augen traden, tatsächliche Trends und Wendungen erkennen – man darf weder Zeit noch Energie auf Fantasien, Bedauern und Wunschdenken verschwenden.
Männersache?
Die Daten der Brokerhäuser deuten darauf hin, dass die meisten Trader männlich sind. Die Unterlagen meines Unternehmens Elder.com bestätigen, dass etwa 85 bis 90 Prozent der Trader Männer sind. Allerdings hat sich der Anteil der Traderinnen unter meinen Kunden seit der ersten Auflage von „Alles, was Sie über Trading wissen müssen“, die vor 20 Jahren geschrieben wurde, mehr als verdoppelt.
So, wie die deutsche Sprache beschaffen ist, fließt einem „er“ leichter aus der Feder als „er oder sie“ oder der Wechsel zwischen den beiden Pronomina (oder die Ergänzung der weiblichen Wortendung in Klammern oder mit Schrägstrich oder mit einem Großbuchstaben) und im Interesse des Leseflusses verwende ich im gesamten Buch das männliche Fürwort sowie die männliche Bezeichnung. Das soll selbstverständlich keine Geringschätzung gegenüber den vielen Traderinnen ausdrücken.
Tatsächlich stelle ich fest, dass der Anteil erfolgreicher Traderinnen unter den Frauen höher ist als der Anteil erfolgreicher Trader unter den Männern. Als Gruppe betrachtet sind Frauen disziplinierter und weniger arrogant als Männer.
Wie dieses Buch aufgebaut ist
Die drei Säulen des erfolgreichen Tradings sind Psychologie, Marktanalyse und Risikomanagement. Zusammengehalten werden sie von gewissenhaften Aufzeichnungen. Das vorliegende Buch hilft Ihnen, in allen diesen Bereichen das Wichtigste zu lernen.
Teil 1 zeigt Ihnen, wie man beim Trading die Emotionen managt. Ich habe diese Methode beim Praktizieren als Psychiater entdeckt. Sie hat mein Trading sehr verbessert und kann auch Ihnen helfen.
Teil 2 befasst sich mit der Massenpsychologie der Märkte. Massen verhalten sich primitiver als einzelne Menschen. Wenn man versteht, wie sich Massen verhalten, kann man ihre Stimmungsumschwünge ausnutzen anstatt sich von ihren emotionalen Wellen mitreißen zu lassen.
Teil 3 führt vor, wie sich das Massenverhalten in Chartmustern und Chartformationen niederschlägt. Die klassische Technische Analyse ist angewandte Sozialpsychologie und hat Ähnlichkeiten mit Meinungsumfragen. Unterstützungen, Widerstände, Ausbrüche und andere Muster spiegeln das Verhalten der Masse wider.
Teil 4 bringt Ihnen die modernen Methoden der computergestützten Technischen Analyse nahe. Indikatoren liefern mehr Aufschluss über die Massenpsychologie als klassische Chartformationen. Mithilfe von Trendfolge-Indikatoren kann man Markttrends erkennen und Oszillatoren zeigen an, wann eine Wende des Trends ansteht.
Auch das Handelsvolumen und das Offene Interesse spiegeln Massenverhalten wider. Teil 5 handelt davon und vom Verstreichen der Zeit an den Märkten. Die Aufmerksamkeitsspanne der Massen ist kurz und ein Trader, der Preisänderungen zur Zeit in Beziehung setzt, gewinnt dadurch einen Wettbewerbsvorteil.
Teil 6 befasst sich mit den besten Instrumenten, um den Aktienmarkt als Ganzes zu analysieren. Besonders nützlich sind sie, wenn man mit Futures auf Aktienindizes oder mit Optionen handelt.
Teil 7 stellt mehrere Handelssysteme vor. Wir fangen an mit dem System „Triple Screen“, das inzwischen allgemein anerkannt ist, und beleuchten anschließend das Impuls-System und Kanäle.
Teil 8 bespricht mehrere Arten von Handelsinstrumenten.