Alles, was Sie über Trading wissen müssen. Александр Элдер
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Ich selbst führe ein Depot bei einem Broker, der ohne Umsatzbeschränkung für einen Trade 7,99 Dollar verlangt, und eines bei einem Broker, der einen Cent pro Aktie bei einer Mindestgebühr von einem Dollar verlangt. Wenn ich mit teuren Aktien trade, von denen ich weniger als 800 Stücke kaufe, gebe ich die Order bei dem Broker auf, der einen Cent pro Aktie verlangt, andernfalls bei dem Broker mit den 7,99 Dollar pro Trade. Wer als Trading-Anfänger seine ersten Schritte macht, sollte sich einen Broker mit einem Cent je Aktie suchen. Dann kann man für einen Dollar 100 Aktien handeln. Als Futures-Trader kann man davon ausgehen, dass ein vollständiger Trade – Kauf und Verkauf – nur wenige Dollar kostet.
Slippage
Mit Slippage ist gemeint, dass eine Order zu einem anderen Preis als demjenigen ausgeführt wird, den man auf dem Bildschirm sah, als man die Order aufgab. Das ist, als würde man im Lebensmittelladen für einen Apfel, dessen Preis mit 49 Cent angegeben ist, 50 Cent bezahlen. Ein Cent ist so gut wie nichts, aber wenn man 1.000 Äpfel oder 1.000 Aktien mit einem Cent Slippage kauft, dann sind das schon 10 Dollar pro Order – mehr als die Transaktionsgebühr.
Es gibt zwei Haupttypen von Orders: Market-Orders und Limit-Orders. Ihre Slippage hängt davon ab, welchen dieser beiden Typen Sie nutzen.
Eine Limit-Order sagt gewissermaßen: „Geben Sie mir diesen Apfel für 49 Cent.“ Dabei ist der Preis garantiert, nicht aber die Ausführung. Dabei bezahlt man zwar höchstens 49 Cent, jedoch steht man am Ende womöglich ohne den Apfel da, den man haben wollte.
Eine Market-Order sagt gewissermaßen: „Geben Sie mir diesen Apfel.“ Sie wird garantiert ausgeführt, aber der Preis ist nicht garantiert. Steigt der Apfelpreis, wenn Sie die Order aufgeben, kann es durchaus passieren, dass Sie mehr bezahlen, als Sie auf dem Bildschirm gesehen haben, als Sie auf die Schaltfläche „Kaufen“ klickten. Es kann passieren, dass die Slippage Sie erwischt.
Die Slippage bei Market-Orders steigt mit zunehmender Volatilität des Marktes. Wenn der Markt ins Laufen kommt, geht die Slippage durch die Decke.
Haben Sie eine Ahnung, wie viel die Slippage Sie kostet?
Das können Sie nur auf eine Art herausfinden: Notieren Sie den Preis zu dem Zeitpunkt, zu dem Sie eine Market-Order aufgegeben haben, vergleichen Sie ihn mit Ihrem Ausführungskurs und multiplizieren Sie die Differenz mit der Anzahl der Aktien oder Kontrakte. Es versteht sich von selbst, dass man ein gutes Aufzeichnungssystem braucht, beispielsweise eine Tabellenkalkulation mit Spalten für die soeben erwähnten Zahlen. Wir bieten eine solche Tabelle auf der Website www.elder.com als Dienstleistung für Trader an.
Sie werden in diesem Buch immer wieder lesen: „Protokollieren Sie dieses“ und „Protokollieren Sie jenes“. Vergessen Sie nicht, dass gewissenhafte Aufzeichnungen für Ihren Erfolg unentbehrlich sind. Sie müssen ein Auge auf Ihre Gewinne und ein noch schärferes Auge auf Ihre Verluste haben, weil Sie aus Letzteren viel mehr lernen können.
Hier nun eine schockierende Zahl, die Sie überprüfen können, indem Sie gewissenhafte Aufzeichnungen führen: Ein durchschnittlicher Trader gibt für Slippage dreimal so viel aus wie für Gebühren.
Es war bereits die Rede davon, dass die Gebühren eine Erfolgshürde errichten. Die aus der Slippage entstehende Hürde ist dreimal so hoch. Deshalb müssen Sie es, egal wie verlockend ein Kauf ist, vermeiden, „billigst“ oder „bestens“ – also mittels einer Market-Order – zu kaufen.
Sie sollten die Kontrolle behalten und nur zu Preisen handeln, die Ihnen recht sind. Es gibt Tausende Aktien und Dutzende Terminkontrakte (Futures). Wenn Ihnen ein Trade wegen einer Limit-Order entgeht, wird es noch zahllose andere Gelegenheiten geben. Bezahlen Sie nicht zu viel! Ich verwende fast immer Limit-Orders und greife nur dann auf Market-Orders zurück, wenn ich Stoppkurse setze. Wird ein Stoppkurs erreicht, wird daraus eine Market-Order. Wenn ein Trade in die Hose geht, ist nicht die Zeit zum Sparen. Steigen Sie langsam ein, aber schnell wieder aus.
Um die Slippage zu reduzieren, handeln Sie an liquiden Märkten mit hohen Umsätzen und meiden Sie dünn gehandelte Aktien, bei denen die Slippage meist höher ist. Nehmen Sie Long- oder Short-Positionen dann ein, wenn der Markt ruhig ist, und setzen Sie Limit-Orders ein, um zu bestimmten Preisen zu kaufen oder zu verkaufen. Protokollieren Sie die Preise zu dem Zeitpunkt der Orderplatzierung. Fordern Sie Ihren Broker auf, nötigenfalls auf dem Parkett um einen besseren Ausführungspreis zu kämpfen.
Geld-Brief-Spannen
Während der Handelszeit gibt es zu allen Handelsinstrumenten immer zwei Preise – einen Geldkurs und einen Briefkurs. Der Geldkurs (englisch „Bid“) ist der Preis, den die Menschen für den Kauf des betreffenden Wertpapiers zum betreffenden Zeitpunkt anbieten. Der Briefkurs (englisch „Ask“) ist der Preis, den die Verkäufer für seinen Verkauf verlangen. Der Geldkurs ist immer niedriger, der Briefkurs immer höher und die Spanne zwischen den beiden Preisen (der „Spread“) ändert sich ständig.
Die Geld-Brief-Spannen sind an verschiedenen Märkten unterschiedlich und variieren am selben Markt im Laufe der Zeit. Bei dünn gehandelten Instrumenten sind die Bid-Ask-Spreads größer, weil die Profis, die an solchen Märkten dominieren, hohe Gebühren von denjenigen verlangen, die auch mit von der Partie sein wollen. An ruhigen Tagen sind die Geld-Brief-Spannen lebhaft gehandelter Aktien, Futures oder Optionen hauchdünn und betragen vielleicht nur einen Tick. Sie wachsen, wenn die Preise nach oben oder unten anziehen, und sie können nach einem schweren Kursverfall oder einem rasanten Anstieg riesig werden – Dutzende Ticks.
Market-Orders werden am falschen Ende der Geld-Brief-Spanne ausgeführt. Eine Market-Order kauft zum Briefkurs (teuer) und verkauft zum Geldkurs (billig). Da ist es kein Wunder, dass viele professionelle Händler gut davon leben können, dass sie Market-Orders ausführen. Füttern Sie nicht die Wölfe – verwenden Sie, wann immer möglich, Limit-Orders!
Die Hürden, die dem Erfolg im Wege stehen
Dank Slippage und Gebühren ist Trading so ähnlich, wie wenn man in einem Fluss schwimmt, in dem es vor Piranhas nur so wimmelt. Und es gibt noch weitere Kosten, die das Kapital der Trader aufzehren. Die Kosten für Computer und Daten, Gebühren für Beratungsdienstleistungen und Bücher – auch für dasjenige, das Sie gerade lesen –, all das geht von Ihren Trading-Mitteln ab.
Suchen Sie sich den Broker mit den niedrigsten Gebühren aus und beobachten Sie ihn mit Argusaugen. Konstruieren Sie ein Handelssystem, das relativ selten Signale liefert und es Ihnen ermöglicht, in ruhigen Zeiten in den Markt einzusteigen. Verwenden Sie fast ausschließlich Limit-Orders – außer wenn Sie Stoppkurse setzen. Achten Sie darauf, für welche Tools Sie Geld ausgeben: Magische Lösungen gibt es nicht. Erfolg lässt sich nicht kaufen, man muss ihn sich verdienen.
TEIL 1
Persönliche Psychologie