Roadtrips Deutschland. Jochen Müssig

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Roadtrips Deutschland - Jochen Müssig

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Aktionstage und Workshops in der RömerWelt in Rheinbrol, März bis Oktober

      Römerfest. Am Limesturm in Taunusstein, im Oktober

      Thementage, Aktionswochen, Archäologo-Camp, Römische Abende. Jahresprogramm der Saalburg

      Römertage. Ende Mai/Anfang Juni in Welzheim

      Internationale Römertage. Alle zwei Jahre im September, in Aalen

      Römerfest mit Gladiatorenzug. Im August in Kipfenberg

      Salve Abusina! Bayerns größtes Römerfest, im August in Bad Gögging/Eining

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      Durch das prächtige Ellinger Tor geht es hinein in die alte Reichsstadt Weißenburg.

      Reise in die Römerzeit

      Am rechten Rheinufer, wo heute die Winzer von Rheinbrol ihren Wein anbauen, lag einst das Caput Limitis: der Beginn des Obergermanischen Limes zum Schutz der römischen Provinz Germania superior. Heute erwartet hier die Römer-Welt mit einem Erlebnismuseum und einem rekonstruierten Wachturm ihre Besucher. Ob der erste der 900 Türme, die den Limes einst bewachten, tatsächlich an dieser Stelle stand, ist nicht nachgewiesen, aber zumindest begegnen wir in Rheinbrol dem ersten der vielen modernen Nachbauten an der Limesstraße. In Hillscheid zum Beispiel hat man einen dreistöckigen Wachturm rekonstruiert und als Museum eingerichtet.

      Von den rund 100 Kastellen der Limes-Grenztruppen sicherten zwei den wichtigen Lahnübergang bei Bad Ems. Zu besichtigen sind die Nachbauten der Palisaden und des Turms auf dem Winterberg und antike Funde im Museum. Als Bodendenkmal ist der Limes unseren Blicken ja weitgehend entzogen, verdeckt von Erde und Vegetation oder auch in nachrömischer Zeit überbaut. Doch immer einmal wieder kann man seinen Verlauf im Gelände anhand von Gräben und Wällen gut nachvollziehen, etwa im westlichen Taunus auf dem Limeswanderweg zum Kastell Holzhausen am Grauen Kopf.

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      Wie hier bei Lorch wurden an der Limesstraße zahlreiche Wachtürme rekonstruiert.

      Persönlicher Tipp

      RÖMERWELT RHEINBROL

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      Ein römischer Prunkhelm, kostbarer Fund aus dem Limeskastell Abusina/Eining

      Wo sich das Kleinkastell genau befand, ist nicht mehr nachzuvollziehen. Aber nachdem es die Aufgabe hatte, das Caput Limitis (Haupt des Limes) zu bewachen, also den nordwestlichsten Punkt des Obergermanischen Limes, dürfte der Platz für die RömerWelt am Rand des Winzerdorfes Rheinbrol treffend gewählt sein. Zwei Wachtürme wurden rekonstruiert, der eine massiv aus Bruchsteinen, der andere in einiger Entfernung als hölzerner Aussichtsturm auf dem Beulenberg. Interaktiv und multimedial entführt das Erlebnismuseum zurück in die Römerzeit, eine Soldatenstube ist nachgebaut, eine Waffenkammer, die Werkstätten von Schmied und Steinmetz, im Außenbereich Palisaden und eine Pfahlramme. Hier wird antike Geschichte auf eine Weise lebendig, die auch Kinder und Jugendliche anspricht. »Anfassen und Ausprobieren erlaubt«, heißt es in der RömerWelt. So können die Besucher am eigenen Leib erfahren, wie schwer ein römisches Kettenhemd ist.

      Vom Leben der Grenztruppen

      Ein echtes Highlight an der Ferienstraße ist die Saalburg bei Bad Homburg, das einzige komplett rekonstruierte römische Militärlager. Wie die meisten anderen Kastelle am Obergermanischen Limes entstand es um das Jahr 90 n. Chr., wurde Mitte des 3. Jahrhunderts in der Krise des Römischen Reiches aufgegeben und verfiel danach. Nach sorgfältiger wissenschaftlicher Erforschung wurde die Saalburg inzwischen originalgetreu wiederaufgebaut, mit Wehrmauer, Toren, Kommandantur, Getreidespeicher, Mannschaftsunterkünften, Straßen und Brunnen. Auch der Laie kann sich hier lebhaft vorstellen, wie so ein römisches Kastell einst aussah. Informationstafeln erläutern die Lebenswelt der römischen Grenztruppen, archäologische Funde zeigt das Museum. Ein Zeichen der römischen Zivilisation war das öffentliche Bad, auch bei den Militärlagern; in Hanau-Kesselstadt sind die Grundmauern der Kastellthermen freigelegt.

      Oft genug wurden die aufgegebenen Römerkastelle im Mittelalter komplett überbaut, ein Beispiel ist Niedernberg am Main, wo nur noch Repliken von Funden, eine eindrucksvolle Brunnenmaske und ein Grabstein, an die antike Vergangenheit erinnern; eine Skulptur zeigt einen römischen Soldaten in voller Montur.

      Im Fachwerkstädtchen Buchen am Westrand des Odenwalds präsentiert das Bezirksmuseum den Limes als Meisterwerk der antiken Bau- und Vermessungstechnik. Einen Eindruck von der Monumentalität der römischen Grenzbefestigung vermittelt im Limespark Osterburken die Rekonstruktion von Limesmauer und Wachturm. Eine weitere Attraktion ist hier das Römermuseum mit antiken Kunstwerken und Badehaus.

      Am Raetischen Limes

      Über den sehenswerten Archäologischen Park von Welzheim erreicht man die Grenze zwischen den römischen Provinzen Obergermanien und Raetien bei Schwäbisch-Gmünd. Die Route folgt nun also dem Raetischen Limes, zunächst nach Aalen, einst größtes Reiterkastell nördlich der Alpen, heute ein Höhepunkt an der Limesstraße. Mit nachgebautem Wachturm und Museum erinnert Gunzenhausen an die Römerzeit.

      Persönlicher Tipp

      KASTELL AALEN MIT LIMESMUSEUM

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      Gut erhaltenes Stück Römerstraße bei Klais.

      Mit einer Ausdehnung von über sechs Hektar und einer Besatzung von 1000 Elitereitern und ihren Pferdeknechten war Aalen das größte und bedeutendste Militärlager am Limes. Es wurde um 150 n. Chr. errichtet und spätestens 260 n. Chr., in der Krise des Römischen Reiches, aufgegeben. Obwohl das Areal im 20. Jh. weitgehend mit Wohnhäusern bebaut wurde, konnte der Mittelteil des antiken Kastells als Archäologischer Park eingerichtet werden. Zu sehen sind etwa die freigelegten Grundmauern des Stabsgebäudes, die Nachbildung eines römischen Baukrans sowie Kopien von steinernen Statuen, Grabsteinen, Weihesteinen und Inschriften. So manches antike Prachtstück kann man dann im Limesmuseum im Original bewundern. Es ist das größte archäologische Museum am Limes, seine hervorragende Sammlung umfasst restaurierte Funde aus Aalen, Waffen, Schmuck, Keramik, Werkzeuge, aber auch antike Meisterwerke aus dem gesamten baden-württembergischen Limesgebiet, etwa die 6,50 Meter hohe Jupitergigantensäule aus Walheim.

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      Ein Glasdach schützt das Limestor in Dalklingen vor Umwelteinflüssen.

      Erstaunliches zu sehen gibt es in Weißenburg: den originalgetreuen Nachbau des wuchtigen Eingangstors zum Reiterkastell Biriciana, das teilrekonstruierte Militär- und Zivilbad, nicht zuletzt den grandiosen 165-teiligen Römerschatz im Museum. Ebenfalls sehr sehenswert ist die römische Abteilung im Museum für Ur- und Frühgeschichte in Eichstätt mit Grabungsfunden aus dem nahen Kastell Pfünz, das auf dem Pfünzer

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