Perry Rhodan: Andromeda (Sammelband). Uwe Anton

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Perry Rhodan: Andromeda (Sammelband) - Uwe Anton Perry Rhodan-Taschenbuch

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auch wahrgenommen.«

      »Syntron«, sagte Rhodan, »hat es in der letzten Stunde Meldungen über seltsame Erscheinungen an Bord gegeben? Führe alles auf, was irgendwie aus dem Rahmen fällt.«

      »Es liegen keinerlei derartige Meldungen vor«, antwortete die Syntronik.

      Rhodan nickte. »Das habe ich mir gedacht. Niemand außer mir vermochte die mentale Stimme wahrzunehmen. Von dir natürlich abgesehen, Benjameen. Ich habe geglaubt zu träumen, anfangs vielleicht tatsächlich geträumt, nur dass es kein Traum, sondern die Wirklichkeit war, wenn du verstehst, was ich meine, und die Intensität meiner Gefühle hat dich in meinen Traum gezogen.«

      »Überlege«, kam der Arkonide wieder zur Sache. »Sonst hat Kiriaade nichts gesagt? Vielleicht fällt dir ja noch etwas ein ...«

      »Eigentlich hat sie überhaupt nichts gesagt. Das ... Gespräch blieb seltsam unkonkret, und ich bin mir nicht einmal sicher, ob der Wortlaut nicht nur ein Konstrukt meines Unterbewusstseins ist. Ihre Hilfsbedürftigkeit erschloss sich mir nicht durch konkrete Informationen, sondern hauptsächlich durch den emotionalen Kontakt.«

      »Ich verstehe.«

      Rhodan lächelte schwach. »Kiriaade erschien mir nicht wie ein wirklicher Mensch.«

      »Sondern?«

      »Sondern wie ein fernes Ideal, das ich niemals erreichen kann, aber unbedingt erreichen muss.«

      »Perry, das alles hört sich ...«

      »Ich weiß«, unterbrach Rhodan ihn und trank noch einen Schluck. »Vielleicht lautet die Antwort: Weil er da ist.«

      »Wie bitte?« Der Arkonide hatte noch nicht von dem alkoholhaltigen Getränk gekostet und hielt die Nase darüber.

      »Der Berg«, sagte Rhodan. »Warum steigen Menschen auf den Gipfel eines Berges? Ganz einfach. Weil er da ist.«

      Benjameen räusperte sich unbehaglich. Wahrscheinlich hat er noch nie erlebt, dass ich mich einem anderen dermaßen offenbare, dachte Rhodan.

      »Ich gestehe es ein«, fuhr der Resident fort. »Manche behaupten, ein wichtiger Zug meines Charakter sei unstillbare Neugier. Sie haben Recht. Dieser Wissensdrang gilt sowohl Menschen und anderen Wesen, für deren Schicksal ich mich interessiere und an dem ich Anteil nehme, als auch den Geheimnissen des Kosmos. Seit ich zum ersten Mal den Fuß auf den Erdmond gesetzt habe, vor fast dreitausend Jahren, möchte ich erfahren, wirklich verstehen, welche Kräfte und Mächte den Kosmos prägen und beeinflussen. Ich bin davon überzeugt, dass Kiriaade mich kennt. Mich und diesen Wesenszug. Vielleicht will sie ihn ganz gezielt ausnutzen. Aber das ändert nichts daran, dass ihre Sache richtig und gerecht ist.«

      Benjameen nippte an dem Getränk. Es war in der Tat fast schon unangenehm süß.

      »Samos«, sagte Rhodan. »Likörwein. Gekeltert aus original griechischen Trauben. Ich würde dir nicht empfehlen, mehr als ein Glas davon zu trinken.«

      »Das habe ich auch nicht vor.«

      »Begleitest du mich?«

      Der Arkonide zuckte zusammen. Die Frage schien für ihn nicht unerwartet zu kommen, ihn aber trotzdem zu überraschen. Rhodan vermutete, dass er am liebsten spontan bejaht hätte, doch an Tess dachte, und daran, was sie dazu sagen würde.

      Manchmal warf seine Lebensgefährtin ihm vor, träumerisch veranlagt zu sein, ein im Grunde viel zu vertrauensvoller Charakter, während sie sich gern als knallharte Realistin sah ... die sie wohl auch war. In dieser Hinsicht ergänzen die beiden sich perfekt, dachte Rhodan.

      »Tess hätte ich selbstverständlich auch gern dabei«, fuhr er fort. »Und wir nehmen die JOURNEE.«

      »Die JOURNEE?«, echote Benjameen. »Wir fliegen nicht mit der LEIF ERIKSSON?« Der Arkonide biss sich auf die Lippe, als würde ihm klar, dass er soeben seine Zustimmung erteilt hatte.

      »Das sollten wir in einer etwas größeren Runde besprechen«, sagte Rhodan. »Syntron, wecke Tess Qumisha, Zim November und Coa Sebastian und bitte sie, so schnell wie möglich in meine Kabine zu kommen.«

      Mittlerweile waren schon zwei Stunden des 6. März 1312 Neuer Galaktischer Zeitrechnung verstrichen, es herrschte also tiefste Bordnacht. Zumindest Tess Qumisha erweckte nicht den Eindruck, bereits geschlafen zu haben.

      Rhodan musterte die Hyperphysikerin unauffällig. Er hatte in seinem langen Leben schon viele Frauen gesehen, doch Tess Qumisha hatte etwas. Sie stand in der Blüte ihrer Jugend, war gerade mal 39 Jahre alt, vielleicht einen Meter und achtzig groß, hochgewachsen, schlank, wies so gut wie keine Oberweite auf. Ihre schwarzen Haare waren etwa fingerlang geschnitten, wirr und struppig. Rhodan hatte sie eigentlich noch nie ohne ihr eigentümliches Augen-Make-up gesehen, dessen dunkle Umrandung ihr einen übernächtigt wirkenden, zugleich geheimnisvollen Ausdruck verlieh, auch wenn man sie nicht gerade mitten in der Nacht aus der Kabine geholt hatte.

      Er konnte sich gut vorstellen, dass Benjameen da Jacinta von dieser Frau fasziniert war.

      In ihren dunkelbraunen Augen schienen goldene Fünkchen zu tanzen. An ihrem rechten Ohr baumelte ein verschlungener Anhänger mit einem dunkelgrünen Kristall in der Mitte; im linken hing am oberen, ein wenig spitz zulaufenden Rand ein schmaler Goldring.

      Sie kam Rhodan trotz ihres Alters mädchenhaft vor.

      Wie fast immer trug sie auch jetzt schwarze Kleidung: ein Trägershirt, eine enge Hose, die ihre Figur betonte, zusammengehalten von einem breiten Gürtel, darunter Stiefeletten, darüber ein dünner, langer, ebenfalls schwarzer Mantel, der wohl eher modische Akzente setzen als wärmen sollte.

      »... ich bitte euch also, mich auf diese Hilfsmission zu begleiten. Zugegeben, Kiriaades Botschaft war sehr vage. Doch wo auch immer Kiriaade sich befindet, die Sache dürfte in überschaubarer Zeit erledigt sein.«

      Der Blick des Residenten glitt weiter zu Zim November, den er als Ersten Pilot vorgesehen hatte. Bei Zim stand außer Frage, dass er den Flug mitmachen würde; der junge Mann schien schon jetzt vor Ungeduld zu platzen. Und Rhodan brauchte ihn, trotz seiner Unerfahrenheit.

      »Die Lage am Sternenfenster ist angespannt«, fuhr er fort. »Die LEIF ERIKSSON stellt eine beträchtliche militärische Macht dar, die ich nicht vom Fenster abziehen möchte. Wir werden Kiriaade also mit einem Beiboot zu Hilfe kommen, und zwar mit der JOURNEE.«

      Rhodan stellte leicht amüsiert fest, dass Zim November aufhorchte. Der junge Mann war Emotionaut, konnte ein Raumschiff dank einer so genannten SERT-Haube allein mit der Kraft seiner Gedanken steuern, was die Reaktionsschnelligkeit beträchtlich erhöhte. Genauer gesagt, er war Emotionauten-Praktikant. Der Terraner war erst 19 Jahre alt, jedoch in bester körperlicher Verfassung, trotz seiner Jugend sogar in Dagor-Kampftechniken hinreichend ausgebildet.

      Rhodan wusste, dass Zim das Ausnahmetalent der Emotionautenakademie von Terrania war. Er hatte an Bord der LEIF ERIKSSON keinen offiziellen Rang, sollte nach Absolvierung des Praxisjahrs wieder auf die Akademie zurückkehren. Doch Zim brachte bereits in jungen Jahren alles mit, was ihn einmal befähigen würde, ein eigenes Kommando zu führen. Er war zwar introvertiert und wortkarg, aber mit einem ausgeprägten Charisma ausgestattet. Man nahm Zim Novembers Gegenwart einfach wahr.

      »Und du wirst sie fliegen, Zim«, sagte Rhodan.

      Die

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