Perry Rhodan 3053: Mars. Christian Montillon

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Perry Rhodan 3053: Mars - Christian Montillon Perry Rhodan-Erstauflage

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unter anderem die Frage, warum er zwischen den Geschlechtern changierte und Männer ihn meist als männlich, Frauen eher als weiblich wahrnahmen – als Iwán oder als Iwa, je nachdem. Auch in der Eigenwahrnehmung hatte er keine festgelegte sexuelle Identität; er bezeichnete sich als es.

      Aber – und das war momentan viel wichtiger – was würde geschehen, wenn sie ihr Ziel erreichten?

      Der Verräter Gorin Palotta, ein TLD-Agent, hatte sie alle überrascht und Chaos in der Klinik angezettelt, in der Homer G. Adams in einem Alkoven in Suspension lag. Von Palotta kontrollierte Kampfroboter waren eingedrungen, hatten einen Transmitter rund um den Suspensionsalkoven errichtet – und diesen samt des Verräters und dreier TARA-C-Roboter abgestrahlt.

      Sobald Iwán und Rhodan ebenfalls am Ziel ankamen, wo immer es liegen mochte, würden genau diese Gegner angreifen. Dank der SERUN-Kampfanzüge konnten die beiden einen offenen Kampf sogar gewinnen. Falls nicht weitere Feinde warteten. Und falls Palotta nicht erneut den Supsensionsalkoven mit dem entmaterialisierten Homer G. Adams als Geisel nutzte.

      Zu viel Unsicherheit.

      Ganz zu schweigen von den Sorgen, die Rhodan plagten, weil die anderen in der Klinik zurückgeblieben waren, in der – sofern die Worte des Verräters stimmten – sämtliche Maschinen Amok liefen. Andererseits konnten sich seine Enkelin, Rico und die TLD-Agenten durchaus selbst schützen.

      Siehst du, wohin der Transmitter Palotta gebracht hat?, fragte er in Gedanken. Seinen Mund vermochte er nicht zu bewegen. Er spürte nicht einmal, dass er überhaupt einen Mund hatte.

      Nein. Die Energie wird blasser. Ich kann sie bald nicht mehr sehen und werde den richtigen Ausgang aus dem Blick verlieren. Ich muss mich beeilen und dich zurücklassen, um schneller zu sein. Ich komme zurück und hole dich ab. Bist du einverstanden, hier zu warten?

      War er das?

      Die Vorstellung zurückzubleiben, blind, taub, stumm, ohne etwas zu fühlen, darauf angewiesen, dass es Iwán gelänge, ihn wiederzufinden, entsetzte Rhodan. Zumal er von Gucky wusste, dass ein Passagier, den der Mausbiber zurückgelassen hatte, verweht war.

      Kann ich denn ohne dich in diesem Gefilde bestehen?

      Sicher. Ich ... impfe dich. Jedenfalls etwas in dieser Art, mangels eines besseren Begriffs.

      Gibt es keinen anderen Weg?, fragte Rhodan, der sich von Sekunde zu Sekunde mehr wunderte, wozu Iwán in der Lage war und wie sehr sich diese Schmerzensteleportation von allem unterschied, was er bislang gekannt hatte.

      Solange ich dich trage, bin ich zu langsam.

      Sobald du ankommst, werden Palotta und die Roboter dich angreifen.

      Ich muss nur kurz bestehen, dann teleportiere ich wieder. Nach jeder Schmerzensteleportation brauchte Iwán eine Erholungspause, weil der Weg über die Landschaft ihn extrem auszehrte. Nach der ersten Teleportation benötigte er zwei Minuten – und diese Zeit verdoppelte sich bei jeder direkt anschließenden Etappe. Wenn mich jemand entdeckt, werde ich sie ablenken und irgendeine Lügengeschichte erzählen, bis ich wieder verschwinden kann. Sobald ich weiß, wo das Ziel liegt, kann ich dich holen und mit dir dorthin zurückkehren. Aber wir müssen uns entscheiden, sonst verliere ich den Anschluss!

      Tu es!, dachte Rhodan.

      Obwohl er keinen Körper hatte, fühlte er, wie er losgelassen wurde, wie er abstürzte, wenige Zentimeter und ein Lichtjahr tief, und wie er aufschlug.

      Im selben Moment, als er allein dort lag, endete seine Blindheit.

      Er sah die Landschaft der Schmerzensteleportation, mehr noch, er roch sie, schmeckte sie, spürte und hörte sie. Sie schrie ihn an, dass sein Verstand zitterte.

      Plötzlich umgaben ihn Türen – sie alle sahen aus wie jene in seinem Kinderzimmer vor so vielen Jahrhunderten. Dies war die Krücke, die sein Bewusstsein formte, um die Milliarden Ausgänge abzubilden, hinter denen jeweils ein anderes Ziel lag.

      Rhodan sah Berge, Städte, Wasserfluten, Planeten und die glühenden Zentren von Sternen. Er hörte Lachen und Schreien und den Lärm von Schüssen; er vernahm Stille in unendlich weiten Gefilden und ausgedehnt über Jahrmillionen. Helligkeit überflutete ihn, und Dunkelheit blendete ihn so sehr, dass alle Farben erstickten, das Prisma des Regenbogens und noch viel mehr.

      Durch jede Tür könnte er diese Landschaft verlassen, wenn er ein Schmerzensteleporter wäre. Doch ihm fehlte die Gabe, und er vermochte sich keinen Millimeter zu bewegen. Nur die Möglichkeiten rissen und zerrten an seinem Bewusstsein, und er glaubte, seine Seele müsste zerbrechen.

      Wie hielt Iwán das aus? Oder empfand er es nicht so? Sah er nur das eine Ziel, dem er entgegenstrebte, und war blind für alles sonst?

      Aber wieso ging es Rhodan anders?

      Weitere Türen entstanden, nebeneinander, hintereinander, über- und untereinander, sogar ineinander, als es keinen freien Platz mehr gab.

      So viele Möglichkeiten. Sie drohten ihn zu überwältigen, doch er hielt stand.

      Er war Perry Rhodan!

      Terraner.

      Mensch.

      Er hatte sich vor Superintelligenzen behauptet und mit Kosmokraten gesprochen. Er kannte fremde Universen und das Arresum. Seine Entscheidungen hatten das Schicksal ganzer Galaxien bestimmt. Er hatte den Berg der Schöpfung erblickt, Kosmonukleotide gesehen und war mit der Endlosen Armada gereist.

      Perry Rhodan erhob sich. Rechts und links neben seinen Füßen führten Türen in die Tiefe, genau wie vor und hinter ihm. Und über ihm.

      Er ging einen Schritt.

      Die Türen wichen zurück. Er mochte ein kosmisches Wesen sein, doch die Gabe der Schmerzensteleportation, die ihn von diesem Ort hätte führen können, blieb ihm verwehrt.

      Düfte wehten ihm entgegen, nach Zimt, Feuer und Wüstensand. Er schmeckte Salz auf den Lippen, die Ahnung eines Meeres in einer fernen Galaxis. Er empfand eine Geburt, aber er wusste nicht, ob es die eines Lebewesens war oder ob eine Sonne zündete.

      »Ich habe keine Angst«, sagte er und lauschte dem Klang seiner Stimme nach, die in den Weiten verhallte. Ob diese Worte durch die Ausgänge in tausend Welten getragen wurden?

      »Wieso solltest du?«, fragte Iwán, der plötzlich bei ihm stand und ihm eine Hand auf die Schulter legte. Er hörte sich nicht erstaunt darüber an, dass Rhodan reden konnte. »Ich bringe dich ans Ziel.«

      »Wohin ist Gorin Palotta geflohen?«

      »Das Ziel liegt in einem Raum mit fünf Personen und vier Kampfrobotern«, sagte der Mutant. »Mach dich bereit! Wir müssen kämpfen.«

      Was Farye Sepheroa erlebte

      Das Transmitterfeld, das den Suspensionsalkoven, die drei TARA-C-Roboter und Gorin Palotta einschloss, hatte aufgeleuchtet und dematerialisiert, was sich in seinem Inneren befand. Palotta hatte die Maurits-Vingaden-Klinik verlassen, und mit ihm der Alkoven mit Homer G. Adams und die Kampfroboter.

      »Was können wir ...«, setzte Farye Sepheroa an, brach jedoch mitten im Satz ab. Perry Rhodan war ebenfalls verschwunden, und mit ihm Iwa Mulholland. Sie verstand sofort – die Mutantin war teleportiert und hatte

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