Perry Rhodan 3053: Mars. Christian Montillon
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Als hätte der Transmitter nur auf diese Ankündigung gewartet, aktivierte sich erneut das Empfangsfeld.
Diesmal nahm die Sendung den gesamten Platz im Empfangskäfig ein: ein Mann, drei TARA-Kampfroboter und eine wuchtige, röhrenförmige Maschine mit metallener Oberfläche.
Der Neuankömmling verließ den Transmitter. »Was ist hier los?«
»Eine lästige Besucherin«, sagte Ove Heller.
»Oder eine wertvolle Geisel«, verbesserte Nigella Schöman. »Nicht so gut wie das Geschenk, das du uns mitgebracht hast, Gorin, aber dies ist Ghizlane Madouni, Flaggschiffkommandantin.«
»Eine hochrangige militärische Gefangene.« Der Neuankömmling – Gorin – lachte. »Die Topsider werden begeistert sein.«
Die Topsider!
Obwohl Ghizlane nach wie vor nicht wusste, wo sie gelandet war, und nicht durchschaute, was gespielt wurde, stand damit fest, dass diese Leute mit den Echsen paktierten. Das machte die Situation für sie keineswegs besser, aber sie musste Informationen sammeln.
»Bringen wir Madouni weg«, sagte Ove Heller. »Soll sie erst mal in einer Zelle ...«
»Lass sie hier«, unterbrach Gorin. »Ich könnte mir vorstellen, dass wir sie gleich gebrauchen können.«
»Gab es Schwierigkeiten in der Klinik?«
»Alles gut gelaufen.«
»Was ist mit Rhodan?«, fragte Nigella Schöman.
»Er lebt noch.«
Klinik ... Rhodan ...
Aus den wenigen Stichworten konnte sich Ghizlane etwas zusammenreimen. Sie wusste, dass Perry Rhodan mit der Residentin und Rico nach Neu-Atlantis unterwegs gewesen war, um die Maurits-Vingaden-Klinik aufzusuchen, in der Homer G. Adams in Suspension lag.
Adams!
Dieser Gedanke stieß eine Erkenntnis an – ein weiteres Glied in der Kette. Ghizlane erinnerte sich, ein Bild des Gerätes gesehen zu haben, das noch immer im Empfangskäfig stand. Es war ein Suspensionsalkoven – nein, der Suspensionsalkoven, der den Advisor in dematerialisiertem Zustand hielt.
Gorin hatte Homer G. Adams entführt!
Ghizlanes Handinnenflächen fühlten sich feucht und schwitzig an. Diese Verschwörung – das Wort erschien ihr passend – nahm von Minute zu Minute größere Ausmaße an.
Einer der beiden TARAS, die Ghizlane noch immer anvisierten, gab plötzlich Alarm. »Eindringling«, meldete die Maschine und wandte sich um.
Der Kampfroboter zielte auf eine Person, die unvermittelt im Raum stand, nahe einer der Seitenwände. Sie wankte einen Schritt, krümmte sich leicht zusammen, stützte die Hände auf die Oberschenkel.
»Nicht schießen!«, sagte sie schwer atmend. »Ich bin gekommen, um euch zu warnen.« Sie sah sich hektisch um.
Ghizlane traute ihren Augen nicht. Das war ... Iwa Mulholland aus Perry Rhodans Einsatzteam! Sie wusste, dass sie dieses Wesen nur deswegen als weiblich wahrnahm, weil sie selbst eine Frau war.
»Eine verdächtige Bewegung, und du bist tot!«, stellte Nigella Schöman klar.
»Ich bin nicht euer Feind!« Iwa schnappte nach Luft, hob die Hand an die Kehle und brach zusammen. Sie krümmte sich am Boden.
»Wenn das ein Trick ist, erschieß ihn«, befahl Ove Heller dem TARA. Er näherte sich vorsichtig.
»Ihn? Sie ist eine Frau«, sagte Schöman verwirrt.
»Er war bei Rhodan in der Klinik«, sagte Gorin. »Gemeinsam mit Silverman und Rico! Er ist mir gefolgt – aber wie, verdammt?«
»Du bist Gorin Palotta.« Iwa Mulholland stützte sich mühsam ab, kam so immerhin in eine sitzende Position. »Ich muss dir erklären ... der Liga-Dienst ist ...« Erneut brach sie zusammen.
Palotta packte sie an der Schulter, riss sie wieder hoch. »Wie bist du hierhergekommen? Wissen die anderen, wo wir sind?«
»Nein, ich ... ich kann ... der Transmitter hat mich mitgezogen, aber ...«
»Unfug!«, schrie Palotta und stieß Iwa Mulholland zurück. »Red jetzt!«
»Unfug«, stimmte Iwa zu, plötzlich mit weitaus kräftigerer Stimme.
Und verschwand.
»Er ist teleportiert«, rief Ove Heller. »Verflucht! Der Kommandant soll sofort den Schutzschirm aktivieren. Rhodan hat einen Teleporter in seinem Team.«
»Ich kümmere mich darum«, sagte Nigella Schöman, trat ein paar Schritte beiseite und tippte auf ihrem Armbandkommunikator.
Ove Heller hielt Ghizlane einen Strahler vor die Brust. »Erzähl mehr über ihn!«
»Ich wusste nicht, dass ...«
»Lüg nicht!«
»Ich habe diese Frau nur kurz gesehen. Sie heißt Iwa Mulholland. Manche sehen einen Mann in ihr, sie selbst hält sich keinem Geschlecht für zugehörig und ...«
»Das ist mir egal! Wie weit ist seine Sprungreichweite? Hat Rhodan weitere Mutanten bei sich?«
»Ich weiß darüber nichts. Er hat es für sich behalten.« Kluger Mann.
»Schutzschirm ist aktiviert«, meldete Schöman. »Ich bin noch mit der Zentrale in Kontakt. Gorin, sorg dafür, dass der Transmitter auf keinen Fall mehr auf Empfang gehen kann!«
Palotta machte sich an dem Gerät zu schaffen, während die drei mittransportierten TARAS die gewaltige Röhre packten und anhoben. Menschen wären dazu nicht in der Lage gewesen. Die Kampfroboter schleppten die Maschine an die Seite des Raumes und stellten sie dort ab.
Gorin Palotta folgte und sah durch die Sichtscheibe in den Alkoven. »Adams ist rematerialisiert.«
Zu früh!, dachte Ghizlane. Der Advisor musste noch einige Tage in Suspension verbringen, damit sich sein Zellaktivator wieder aufladen konnte. Aber sie begriff – die Technologie funktionierte abseits der energieversorgenden Anlagen in der Maurits-Vingaden-Klinik nicht.
»Er schläft«, sagte Palotta. »Als die Energieversorgung abgeschnitten wurde, fiel er aus der Suspension, aber der Alkoven hat ihm ein Schlafmittel injiziert – die programmierte Notfallprozedur, sollte es eine ungeplante Unterbrechung geben. So könnte die Suspension am leichtesten wiederhergestellt werden, ohne Stress für seinen Körper und Energieverlust für den Zellaktivator. Ich wecke ihn gleich auf. Notfalls können wir Madouni nutzen, um ihm klarzumachen, wie ernst seine Lage ist. Sie ist entbehrlich, im Gegensatz zu ihm.«
Schöman stand noch immer mit der Zentrale in Funkverbindung. »Wir entfernen uns mit Maximalbeschleunigung. Eintritt in den Linearraum in vier Minuten.«
Alarm heulte auf.
Schöman