BWL für Dummies. Tobias Amely

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holt Angebote von den infrage kommenden Lieferanten ein.

      3 Der Einkauf prüft und vergleicht die eintreffenden Angebote und wählt den oder die Lieferanten aus.

      4 Eventuell werden weitere Verhandlungen mit den Zulieferern über Konditionen geführt.

      5 Der Vertragsabschluss erfolgt beziehungsweise die Bestellung wird vorgenommen.

      6 Der Wareneingang wird bezüglich der Pünktlichkeit, der vereinbarten Qualität und Vollständigkeit und der Rechnungsstellung überprüft.

       Logistik: Wie das Material zum Einsatzort kommt

      Nachdem das Material bestellt ist, muss es zu seinem Einsatzort gebracht und dort für die Leistungserstellung zur Verfügung gestellt werden. Diese Aufgabe übernimmt die Logistik.

      

Gegenstand der Logistik ist die Planung, Organisation und Steuerung des Transports und der Lagerung der Materialien. Dazu gehören auch Tätigkeiten wie die Warenprüfung, die Sicherung der Materialien beim Transport und Lagerung und die Verpackung der Produkte.

      Das Einsatzgebiet der Logistik wird mittlerweile nicht nur im Bereich der Beschaffung von Materialien von externen Zulieferunternehmen gesehen. Als Querschnittsleistung zu den anderen Bereichen eines Unternehmens (zum Beispiel Einkauf, Verwaltung, Produktion, Absatz) umfasst es die Gestaltung und Steuerung des gesamten Materialflusses über alle Wertschöpfungsetappen, angefangen von den Zulieferern bis hin zu den Endkunden und der Entsorgung der anfallenden Abfälle. Je nach betrieblichem Einsatzbereich wird auch von Beschaffungslogistik, Fertigungslogistik, Absatzlogistik (Näheres dazu in Kapitel 4) oder Logistik des Recycling gesprochen.

      

Die formalen und sachlichen Ziele der Logistik sind dabei weitgehend mit denen der Materialwirtschaft identisch, das heißt, dass das Material am richtigen Ort, zur richtigen Zeit und in der richtigen Qualität auf die wirtschaftlichste Weise bereitzustellen ist.

       Lagerhaltung

      Wenn Material angeliefert wird und nicht gleich in der Fertigung eingesetzt werden kann, dann muss es irgendwo aufbewahrt beziehungsweise für die künftige Verwendung gelagert werden. Die Lagerung folgt insofern der Beschaffung.

      

Die Bezeichnung Lager werden Sie in der betrieblichen Praxis sowohl für das gelagerte Material, manchmal auch für die Lagerabteilung aber noch häufiger für den Ort, an dem das Material aufbewahrt wird, antreffen.

       Lagerarten

      Je nachdem, ob das Lager im Betriebsablauf vor, während oder nach der Fertigung positioniert ist, wird auch von Eingangslager, Hauptlager, Reservelager, Zwischenlager oder Fertigwarenlager gesprochen. Weitere Bezeichnungen beziehen sich auf:

       den Lagerinhalt, zum Beispiel Stückgutlager, Hilfsstofflager, Betriebsstofflager, Zollgutlager;

       die Lagerart, zum Beispiel Kühllager, Freilager, Wabenlager für Lang- oder Flachgüter, Etagenlager, Hochregallager, Silo für Schüttgüter, Gasspeicher.

       Lagerfunktionen

      Je nach Aufgabe des Lagers ergeben sich die folgenden logistischen Funktionen der Lagerhaltung:

       Bereitstellungs- und Sicherungsfunktion: Die Lagerung dient der Versorgung der Produktion mit den benötigten Materialien und sichert die Materialzufuhr.

       Pufferfunktion (auch Ausgleichsfunktion genannt): Durch die Lagerung werden Schwankungen in der Produktion ausgeglichen, zum Beispiel aufgrund von Veränderungen in der Nachfrage auf den Absatzmärkten.

       Produktionsfunktion: In diesem Fall gehört die Lagerung zum Fertigungsprozess, zum Beispiel der Gärungsprozess bei der Weinlagerung, der Härtungsprozess für die Lagerung von Harthölzern oder auch die Veredelung von Käse oder Schinken durch Reifungsprozesse während der Lagerung.

       Kostensenkungsfunktion: Die Lagerung ermöglicht die Beschaffung größerer Einkaufsmengen und in der Folge können bessere Konditionen auf den Beschaffungsmärkten erzielt werden.

       Spekulationsfunktion der Lagerung: Diese wird dann wirksam, wenn Schwankungen der Preise auf dem Beschaffungsmarkt durch eine geschickte Wahl des Kaufzeitpunkts ausgenutzt werden und so möglichst günstige Konditionen erzielt werden. Die Spekulationsfunktion hängt auch mit der Strategie zur Kostensenkung zusammen.

      Damit die Funktionen des Lagers möglichst wirtschaftlich erfüllt werden können, müssen Sie eine gute Vorbereitung und Wahl unter anderem hinsichtlich folgender Punkte treffen:

       Der Lagerstandort, das heißt, wo und ob zentral oder dezentral und an wie vielen Orten gelagert werden soll

       Die Lagergröße beziehungsweise die Kapazität, die das Lager haben soll

       Die erforderlichen technischen und baulichen Eigenschaften des Lagers, zum Beispiel ob es sich um ein geschlossenes oder offenes Lager handeln soll (eine Halle oder eine freie Fläche) oder ob bestimmte zusätzliche technische Anlagen erforderlich sind, wie sie in Kühlhäusern eingesetzt werden

      Optimale örtliche, bauliche und technische Voraussetzungen sind zwar eine gute Voraussetzung, aber für eine erfolgreiche Lagerhaltung noch nicht ausreichend. Dazu müssten Sie das Lager auch gut führen. In diesen Kontext gehören hauptsächlich die Aufgaben der Annahme und Prüfung des Materials, der Einlagerung und der Ausgabe des Materials.

       Lagerstrategien

      Zur optimalen Ausführung der Lagerfunktionen stehen Ihnen eine Fülle von Verfahrensweisen und Strategien zur Verfügung. Beispielhaft seien Ihnen hier zwei sehr bekannte Lagerverwaltungsstrategien genannt:

       FIFO (First In – First Out)-Strategie: Die zuerst im Lager aufgenommenen Materialien werden zuerst ausgelagert.So wird vermieden, dass der Warenbestand veraltet.

       LIFO (Last In – First Out)-Strategie: Die zuletzt angelieferten Materialien werden zuerst ausgeliefert. Gerade um gute Kunden zu gewinnen oder zu halten, wird die LIFO-Strategie in der Praxis als Kundenbindungsmaßnahme eingesetzt. Nach dieser Strategie wird zum Beispiel dann verfahren, wenn Ihnen als regelmäßiger Kunde in einer Konditorei immer der frischeste Kuchen angeboten wird.

      Selbst wenn Sie die Lagerung in jeder Hinsicht optimiert haben, so ist es doch am wirtschaftlichsten, wenn möglichst gar keine Lagerung erforderlich ist. So stellt sich die Frage nach der Notwendigkeit der Lagerung beziehungsweise ob eine Vorratshaltung überhaupt wirtschaftlich ist. Denn den Vorteilen der Vorratsbeschaffung (zum

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