Unterrichtsministeriums vom 22.7.1941 (OSZK, Slg. SV). — 16 SV an Enid Veress (EV), Rom, 2.4.1942 (PSS, SSV). – La Biennale di Venezia, Festival Internazionale di Musica Contemporanea. I programmi 1930–1972, S. 30, online unter: http://www-5.unipv.it/girardi/2015_DM1/1930-1972_BiennaleMusica.pdf [letzter Zugriff: 20.1.2021]. — 17 Es handelte sich ursprünglich um ein Sacre-Projekt, das von den ungarischen Behörden aber aus politischen Gründen abgeblockt wurde: SV an EV, Rom, 17.4.1942 (PSS, SSV). — 18 Zum Werk und seiner Aufführungsgeschichte siehe Andreas Traub, »Sándor Veress, Térszili Katicza (1941–1942)«, in: Festschrift für Jürgen Maehder zum 70. Geburtstag, hrsg. von Peter Ross et al., Bern 2021 (in Vorb.). — 19 Umberto Eco, Der ewige Faschismus, München 2020 (Eternal Fascism, New York 1995), S. 22, 25. – Farinacci und Bottai, Faschisten der ersten Stunde, amteten in den späten 1930er Jahren beide in Regierungsfunktionen, Ersterer als Staats-, Letzterer als Erziehungsminister. — 20 Harvey Sachs, Music in Fascist Italy, London 1987, S. 139–147, insb. S. 141 f. — 21 Paradoxerweise war Italien bis ca. 1937 ein Zufluchtsort verfolgter europäischer Juden. Dies nicht etwa aus dem Grund, dass der italienische Faschismus per se nicht rassistisch gewesen wäre: Im Gegenteil nahm er schon während des Libyenkrieges ab 1922, später im Rechtfertigungskontext des Abessinienkrieges ab 1935 eine aggressiv antiarabische bzw. antiafrikanische Prägung an – mit schrecklichen Folgen für die indigenen Bevölkerungen. Antisemitisch wurde er jedoch erst ab den – wesentlich von Farinacci mitinspirierten – leggi razziali vom Herbst 1938: Damit wurden nun ganz explizit jüdische Schüler und Studenten, Angehörige des Lehrkörpers, Journalisten, Intellektuelle, Künstler, Beamte, Freiberufler sowie Unternehmer aus allen Institutionen des faschistischen Staates ausgeschlossen bzw. mit Berufsverboten belegt, allerdings bis zu Mussolinis Sturz im Juli 1943 und Re-Installierung als Staatsoberhaupt der Italienischen Sozialrepublik durch die Deutschen im September 1943 wenigstens nicht systematisch an Leib und Leben bedroht (Wolfgang Schieder, Der italienische Faschismus, München 2010, S. 58–65, 100–106). – In Ungarn gab es rassistische Gesetze – z. B. einen Numerus clausus für Hochschulen – bereits seit 1920. Ab Mitte der 1930er Jahre bahnten sich auf gesetzgeberischer Ebene gesellschaftlich ausgeweitete Analoga an, die 1938/39, vergleichbar mit Italien, parlamentarisch verabschiedet wurden (Hoensch, Geschichte Ungarns 1867–1983 [Anm. 11], S. 136–142). — 22 Im Brief vom 18.5.1942 aus Rom an EV findet sich allerdings im Kontext eines zu beschaffenden Ariernachweises für Enid Veress ein deutlicher Betroffenheitsreflex: »It’s just like they (die rassistischen Inspiratoren rassistischer Gesetze, Anm. CV) are and I’m really sick of these things.« (PSS, SSV). — 23 Schieder, Der italienische Faschismus (Anm. 21), S. 76–83. – Man denke in diesem Zusammenhang auch an Projekte wie das EUR (Esposizione Universale die Roma), an dem bis 1942 gearbeitet wurde. — 24 Näheres dazu bei Traub, »Lebensweg – Schaffensweg« (Anm. 1), S. 63–65. — 25 SV an EV, Rom, 29.6.1942 (PSS, SSV): »I wrote you more than once about my belief and conviction, that in the new, post-war Europe Italy will be the leading nation in all cultural and artistic things. (…) The high standard of music, the(i)r seriousness and aim to give the best, the(i)r interest in modern music and the richness of the programs of concerts and theatres as well as the(i)r healthy internationalism which doesn’t look (at) anything else but the quality of art (…) gives the best hopes to these people(). I must say that I begin to be more and more a citizen of Europe than of one country, which doesn’t mean that I don’t like Hungary, but I certainly dislike Budapest and that awful spirit, which kills there every sound artistic movement. I can think to live my life in Roma or in London just as happily as other (H)ungarians can only think to live in Budapest.« — 26 SV an EV, Rom, 28.4.1942 (PSS, SSV): »(…) an excellent piece (…) which I enjoyed even more than the Bartók (…).« – Gemeint sein könnten die Sei cori di Michelangelo Buonarroti il giovane, seconda serie von 1934/35, vgl. online unter: https://www.flaminioonline.it/Biografie/Dallapiccola-catalogo-diviso.html [letzter Zugriff: 20.1.2021]. — 27 SV an Alfred Schlee, Rom, 7.5.1942 (PSS, SSV). – Mit Schlee stand Veress seit 1940 in regelmäßiger Verbindung. Die UE brachte im Laufe der 1940er Jahre den Ungarischen Werbetanz und die Wunderschalmei heraus, darüber hinaus kam es aber nicht zu einer dauerhaften Kooperation. – Im Brief vom 21.6.1942 aus Rom an seine Frau (PSS, SSV) macht Veress eine Andeutung (»I don’t like […] the Universal for certain reasons«), in die man einen politischen Vorbehalt hineinlesen kann, dessen nähere Ausführung aber – vermutlich aus Vorsicht vor möglicher Zensuröffnung – unterbleibt. — 28 Hartmut Krones/Therese Muxeneder (Hrsg.), Luigi Dallapiccola, die Wiener Schule und Wien, Wien et al. 2013, S. 34–36. — 29 Briefliche Mitteilung an den Vf., 21.8.2020. — 30 Wegweisend für Veress waren in der zweiten Hälfte der 1940er Jahre, noch in Budapest, Gespräche mit seinem Schüler György Ligeti sowie nach der Emigration, 1951, mit Fritz Büchtger in München. — 31 Zu den politischen Physiognomien Petrassis und Dallapiccolas siehe Jürg Stenzl, Von Giacomo Puccini zu Luigi Nono. Italienische Musik 1922–1952: Faschismus – Resistenza – Republik, Buren 1990, S. 139–162. »(…) ihr Weg durch die beiden faschistischen Jahrzehnte zeigt (…) auffallende Übereinstimmungen. Die fraglos bedeutungsvollste besteht darin, dass beide – wenn auch wiederum auf unterschiedliche Weise – von einem bestimmten Zeitpunkt an einen Bruch mit dem Faschismus auskomponiert haben, dass sie versucht haben, so aufrecht es eben ging, durch das Ende der finsteren Zeit zu gehen.« (S. 139). – Dank an Doris Lanz für diesen Hinweis. — 32 SV an EV, Rom, 5.4.1942 (PSS, SSV). — 33 Sándor Veress, Az Orsz. Ösztöndijtanács tek. Igazgatóságának (Anm. 12), S. 2. — 34 Friedrich Schiller, Über naive und sentimentalische Dichtung, Tübingen 1795. — 35 SV an EV, Rom, 17.4.1942 (PSS, SSV). – Heinz Holliger erinnert sich einer späteren Äußerung Petrassis: »Siamo stati amici!«. Mündliche Mitteilung an den Vf., August 2020. — 36 SV an EV, Rom, 27.6.1942 (PSS, SSV): »I have some good news. It seems I am going to be published here in Milano by a very good publisher who is interested very much in the music of our times and has very nice editions of the modern (I)talian composers like Dallapiccola, Petrassi, Malipiero, etc. He knew my name, but it’s actually Petrassi who drove his attention to the fact that I am not published yet and I saw him here in Rome.« – Konkret dürfte Veress mit Ladislao (László) Sugar und/oder Paolo Giordani von ESZ verhandelt haben. — 37 http://archiviostorico.operaroma.it/edizione_opera/wozzeck-1942-stagione-di-opere-contemporanee/ [letzter Zugriff: 20.1.2021]. —