Sammelband 3 Thriller: Neue Morde und alte Leichen. Thomas West

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Sammelband 3 Thriller: Neue Morde und alte Leichen - Thomas West

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heute, am Sonntag, aus Manhattan nach Coney Island gefahren waren. Lohnte sich doch kaum. Aber Larry sollte es Recht sein.

      „Hoffen wir, dass ihr einen tiefen Schlaf habt‟, murmelte er. „Hoffen wir’s für mich und für euch.‟ Er stieg über den Zaun und zog den Llama-Revolver aus der Jackentasche.

      2

      Der Wagen stieß rückwärts in eine Parklücke. „Ein blauer Mercury‟, sagte Milo. „Das ist er.‟

      Ich griff zum Mikro. „Trevellian an Zentrale, kommen.‟

      Auf der anderen Straßenseite stieg ein bärtiger Mann mit schwarzem Haarzopf aus dem Mercury. Er zog sich die Kapuze seines Parkas über den Kopf. Im Schein der Straßenbeleuchtung studierte er irgendeinen Zettel. Danach steuerte er den Eingang des Spielsalons an.

      „Zentrale hört.‟ Clives Stimme aus dem Funkgerät.

      „Curseley ist da. Er geht ins Tivoli.‟

      „Okay. Wir sagen Orry Bescheid. Ende.‟

      Kollege Medina war schon vor zwei Stunden in dem Spielsalon verschwunden. Er beschattete Curseleys Kontaktmann, einen ägyptischen Staatsbürger, dem wir allerhand Übles zutrauten. Zum Beispiel das Bombenattentat auf die Yacht eines Börsenmaklers, das zwei Wochen zuvor Schlagzeilen im Big Apple gemacht hatte.

      Das Schiff war an einem der Piers am Hudson-Hafen gesunken. Sein Besitzer war jüdischen Glaubens und unterhielt gute Kontakte zur israelischen Botschaft in Washington.

      Die Explosion hatte sich mitten in der Nacht ereignet. Verletzt wurde niemand, nur war es nicht die erste Bombe, die in jenem Oktober in New York City explodierte.

      „Gehen wir ’rein.‟ Ich zog den Zündschlüssel ab. Wir stiegen aus meinem Sportwagen und überquerten die Mott Street. Bunte Lichter blinzelten uns aus den Schaufenstern des „Tivoli‟ entgegen. Drinnen konnte man Männer an Spielkonsolen sitzen sehen. Wir betraten die aus mehreren Räumen bestehende Spielhalle. Milo ging voran.

      Für einen Sonntagabend war es ziemlich voll. Curseley und der Ägypter standen an den beiden einzigen Flipperautomaten. Nicht weit von ihnen, in Ledermantel und Wollmütze, hockte Orry vor dem Steuerrad eines virtuellen Rennwagens. Kopfhörer eines Walkmans steckten in seinen Ohren. Jedenfalls sahen die Ohrstöpsel aus wie Kopfhörer eines Walkmans. Orry hörte aber keine Musik – er stand in Verbindung mit der Zentrale.

      Wir beachteten weder unseren Kollegen, noch Curseley und den Ägypter. Scheinbar zielstrebig gingen wir zu einem freien Billardtisch und bewaffneten uns mit Queues.

      Ich warf ein paar Münzen ein. Die Kugeln polterten in den Ausgabeschlitz. Aus den Augenwinkeln beobachteten wir Curseley und den Ägypter. Jeder von ihnen schien einzig und allein Augen für seinen Pinball zu haben. Aber sie bewegten die Lippen. Also sprachen sie miteinander.

      Ein V-Mann hatte uns den Tipp mit Curseley gegeben. Ein Dealer, der sich in hier Little Italy in unseren dunkelsten Kundenkreisen bewegte.

      Nach den Bombenanschlägen hatten wir sämtliche Kontakte in die Unterwelt angezapft. Und jener Dealer eben wusste von einem Sprengstoffspezialisten, der sich teuer für seine Dienste bezahlen ließ. Sogar den Namen des Sprengstoffspezialisten kannte er – Curseley.

      „Der Ägypter steckt ihm ein Kuvert zu.‟ Milo visierte die weiße Kugel an. Das Queue schoss zwischen seinen Fingern hindurch. Die Weiße prallte an die Bande, streifte eine von Milos Kugeln und versenkte sie im Seitenloch.

      Ich spähte zu den Flipperautomaten. Curseleys Hand verschwand gerade in der Innentasche seines Parkas. Als sie wieder auftauchte, hielt sie einen Autoschlüssel fest. Der Ägypter nahm den Schlüssel und wandte sich vom Flipperautomaten ab. Ohne Eile schritt er auf den Ausgang zu.

      Ich zückte mein Handy und rief die Zentrale an. Kurz darauf stand Orry auf. Er ging an eines der beiden Schaufenster. Von dort aus blickte er auf die Straße hinaus.

      Ich behielt ihn im Auge. Irgendwann drehte er sich um und nickte. Das konnte nur bedeuten, dass der Ägypter sich an Curseleys Wagen zu schaffen machte. So ähnlich hatten wir uns das vorgestellt.

      Clives Anruf ließ nicht lange auf sich warten. „Wir greifen zu.‟ Noch während ich mit Clive sprach, sah ich Orry den Spielsalon verlassen.

      Wir stellten die Queues ins Regal. Curseley starrte noch immer in seinen Flipperautomaten. Verbissen drückte und schüttelte er an dem Automaten herum. Entweder die Silberkugel unter dem Glas oder das, was der Ägypter draußen bei seinem Mercury zu erledigen hatte, fesselte seine Gedanken so sehr, dass er Milo und mich erst im letzten Augenblick bemerkte.

      Alle Farbe wich aus seinem Gesicht, als wir plötzlich rechts und links von ihm auftauchten.

      „’n Abend, Mr. Curseley.‟ Milo hielt ihm seine Dienstmarke unter die Nase. „Sie haben das Recht zu schweigen. Alles, was Sie sagen, kann gegen Sie verwendet werden – und so weiter, Sie kennen das ja.‟

      „Was soll das?‟, stieß Curseley heiser aus. Ich sah, wie ihm der Schweiß auf die Stirn trat. Ein gutes Zeichen. Für uns, nicht für Curseley.

      „Nichts weiter.‟ Ehe er sich versah, hatte ich ihm schon die Handschellen angelegt. „Wir schauen nur mal eben, was der Gentleman aus Nahost in Ihrem Auto sucht. Danach unterhalten wir uns eventuell ein bisschen.‟

      Von allen Seiten trafen uns verstohlene Blicke. Polizei im Spielsalon – eine solche Nachricht verbreitet sich ungefähr so schnell wie Erreger von Maul- und Klauenseuche.

      Zwei Männer schlenderten Richtung Ausgang. Drollig, wie sie sich um Gelassenheit bemühten. Einer der Geschäftsführer verließ seinen Platz hinter der Theke und verschwand durch eine Tür zu irgendeinem Hinterzimmer. Vermutlich, um eine illegale Pokerrunde zu sprengen. Wir kümmerten uns nicht darum. Curseley hieß unser Mann.

      Milo griff in Curseleys Parka. Er zog einen Zettel aus der Tasche. „Tivoli, Mott Street‟, las er laut. „Ägypter, eins-achtzig, schwarzhaarig, am Flipperautomaten.‟

      Er lächelte den zerknirschten Curseley an. „Sie sind also das erste Mal hier? Und den Ägypter sehen Sie auch zum ersten Mal?‟ Wieder griff er in den Parka. Diesmal holte er das Kuvert heraus. Es sah groß und prallgefüllt aus.

      „Dafür vertraut er Ihnen aber eine Menge Geld an.‟ Milo mimte den Erstaunten. „Sie wissen ja – falls Sie mittellos sind, wird Ihnen ein Anwalt gestellt.‟ Er grinste, während er die Banknoten durchblätterte. „Das sind gut und gern zehntausend Dollar. Die Geschäfte scheinen zu laufen, Curseley, oder versteh’ ich da was falsch ...?‟

      In dem Moment fiel draußen auf der Straße der erste

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