Die Germanen. Ulrike Peters
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Die anschließende Schlacht zwischen Römern und Germanen, die im September des Jahres 58 v. Chr. stattfand, dauerte mehrere Tage. Die Römer, die in der Überzahl waren und eine bessere Ausrüstung hatten, besiegten Ariovist und die Germanen. Der Sieg der Römer wird den Germanen bereits klar, als sie zum letzten Gefecht gegen diese aufbrechen und die in einer Wagenburg zurückgelassenen Frauen sie »mit Händeringen und weinend anflehten, sie nicht der Sklaverei bei den Römern zu überlassen« (ebd., I, 51,3). Am Ende des Kampfes bleibt den überlebenden Germanen nur die Flucht über den nahe gelegenen Rhein. »Unter diesen war auch Ariovist selbst, der ein kleines, am Ufer angebundenes Schiff erreichte und mit diesem floh. Ariovist hatte zwei Ehefrauen (…). Beide starben auf der Flucht. Zwei Töchter hatte er. Von diesen wurde die eine gefangen, die andere getötet.« (ebd., I, 53,3 f.) Caesar gibt an, dass die Römer 80.000 Germanen, fast zwei Drittel von Ariovists Truppen, in dieser Schlacht getötet hätten. Das ist sicher eine zu hohe Zahl, die den Verdienst von Caesar hervorheben soll.
Vermutlich starb Ariovist noch vor dem Jahr 54 v. Chr. Darauf weist eine kurze Randbemerkung Caesars hin, dass »der Schmerz der Germanen über den Tod Ariovists« (ebd., V, 29,3) groß sei. Mehr erfährt der Leser nicht. Mit Ariovist hatte erstmals ein Germane in der Geschichte eigene, persönliche Konturen erhalten – auch wenn wir nur wenige Informationen über ihn besitzen und dies auch nur von dem nicht ganz neutralen Bericht Caesars. Caesar konnte am Beispiel seiner Kämpfe mit Ariovist deutlich machen, dass die Germanen durchaus eine Bedrohung für die Römer darstellten und dass deshalb eine sichere Abgrenzung entlang des Rheins notwendig sei.
Die Konfrontation Caesars mit Ariovist war nicht das einzige Zusammentreffen Caesars mit den Germanen. Drei Jahre später, 55 v. Chr., kam es am Zusammenfluss von Rhein und Maas zu einer folgenreichen Auseinandersetzung zwischen Römern und den germanischen Stämmen der Usipeter und Tenkterer, die von der anderen Rheinseite her in Gallien eingefallen waren und die Caesar besiegte. Dabei nahm Caesar einen Übergriff der Germanen während eines Waffenstillstandes zum Anlass, eine Gesandtschaft von germanischen Führern, die um Entschuldigung bat, festzunehmen. Im anschließenden Gefecht verloren die meisten, nach Caesars Angaben insgesamt 430.000 Germanen, einschließlich Frauen und Kinder, ihr Leben (vgl. dazu »Der Gallische Krieg«, Buch V). Heute würde man dieses Vorgehen als Genozid bezeichnen. Aber auch damals in Rom war man darüber entsetzt, und Cato veranlasste die Einsetzung einer Untersuchungskommission zu diesem Vorfall.
Für Aufsehen in Rom sorgte Caesar aber auch danach, in den Jahren 55 und 53 v. Chr., mit zwei Überquerungen des Rheins. Denn er war der erste römische Feldherr, der in das rechtsrheinische Germanien militärische Expeditionen unternahm. Caesar wollte damit den Germanen zeigen, dass das römische Heer durchaus in der Lage war, den Rhein zu überqueren, und sie mit dieser Demonstration römischer Macht von Überfällen in Gallien abhalten. Für die erste Überquerung des Rheins im Jahr 55 v. Chr. ließ Caesar innerhalb von nur zehn Tagen eine Brücke aus Holz über den Rhein erbauen und überquerte so mit dem Heer den Fluss. Nahm man früher Bonn als Ort dieser Brücke an, spricht heute aufgrund von archäologischen Funden vieles dafür, dass sie zwischen Andernach und Koblenz erbaut wurde. Die zweite Brücke wurde wohl 53 v. Chr. bei Urmitz errichtet. Wie erwähnt, diente dieses Vordringen in das rechtsrheinische Germanien nur der Demonstration römischer Macht und es war keine dauerhafte Präsenz damit beabsichtigt. Caesars Ziel war mit der Eroberung Galliens erreicht und er hatte keine Ambitionen, das Gebiet des rechtsrheinischen Germaniens zu erobern.
Das änderte sich unter Augustus, dem Nachfolger Caesars, bald. Denn durch die Eroberung Galliens waren die Germanen zu direkten Nachbarn des Römischen Reiches geworden. Es kam immer wieder zu Überfällen der Germanen und die Römer reagierten darauf immer wieder mit Strafexpeditionen. Schließlich entschloss sich Augustus, das Gebiet des rechtsrheinischen Germaniens zu erobern. Das ist die Zeit des Arminius, des zweiten Germanen, der Geschichte mit weitreichenden Folgen schrieb.
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