Dr. Norden Bestseller Staffel 20 – Arztroman. Patricia Vandenberg

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Dr. Norden Bestseller Staffel 20 – Arztroman - Patricia Vandenberg Dr. Norden Bestseller

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wenn wir doch wieder aufbauen wollen, was meinen Sie dazu?«

      »Man wird Ihnen sehr viele Steine in den Weg werfen. Das ist aber eine rein persönliche Ansicht. Es würde mir leid tun. Ihr Vater hat nicht die Nerven, sich gegen alle Widerstände zu behaupten.«

      Er hätte es auch deutlicher sagen können und noch einiges dazu, aber er durfte es nicht, und so konnte er nur ganz diplomatisch raten und auch warnen.

      Annelore spürte es, und sie schenkte ihm ein dankbares Lächeln.

      »Ich werde mit Papa sprechen, wenn es ihm besser geht«, sagte sie leise. »Ich wäre Ihnen sehr dankbar, wenn Sie uns bei der Abwicklung der Verbindlichkeiten behilflich sein würden.«

      »Sprechen Sie es mit Ihrem Bruder durch. Er ist ein sehr tüchtiger junger Mann. Und sagen Sie es Ihrem Vater ganz eindringlich, dass er keine übereilten Entscheidungen treffen soll, Fräulein Marl.«

      Bankdirektor Weber war nicht älter als Fritz Kienbaum, und er fand Annelore reizend. Er aber war glücklich verheiratet. Allerdings wusste er, wie sehr sich Kienbaum für Annelore interessierte, und das gefiel ihm noch weniger, als so manche Machenschaften dieses Bankkunden. Doch seine persönliche Einstellung durfte keine Rolle spielen. Er war der Bank verpflichtet.

      *

      Dr. Rambolt hatte eine sehr lange Unterredung mit Jörg Cremer. Zuerst hatte er den Jüngeren in größte Verlegenheit gestürzt, als er ihn fragte, ob er wisse, dass Kienbaum Annelore heiraten wolle.

      »Da sei Gott vor«, entfuhr es Jörg. »Nein, das wird ihm nicht gelingen.«

      »Ich muss mich auf Ihre Diskretion verlassen, Herr Cremer, wenn ich Ihnen jetzt meine Pläne erkläre.«

      »Mein Ehrenwort, Herr Dr. Rambolt«, erwiderte Jörg mit ernstem Nachdruck.

      Dann kam er aber aus dem Staunen nicht mehr heraus. »Aber Annelore weiß doch, dass ich kein Geld habe, jedenfalls nicht so viel«, sagte er.

      »So kann man Kienbaum mit seinen eigenen Waffen schlagen. Sie überbieten ihn, das Geld gebe ich. Ich bin überzeugt, dass er Marl unter Druck setzen wird, und dass der tatsächlich nur den einen Ausweg sieht, seine Tochter zur Heirat mit Kienbaum zu bewegen.«

      »Er kann Annelore doch nicht verschachern!«

      »So wird er es nicht sehen. Kienbaum ist eine glänzende Partie. Manche Eltern haben nichts anderes im Sinn, als ihren Töchtern materielle Sicherheit zu verschaffen. Aber wir wollen dies jetzt nicht aufbauschen. Ich bin sicher, dass es Kienbaum vor allem darum geht, so billig wie möglich an dieses wertvolle Grundstück zu kommen und die hübsche Tochter eine angenehme Beigabe ist. Meine Meinung über ihn möchte ich nicht kundtun, sonst würde ich einige böse Worte gebrauchen. Aus diesem Grunde habe ich mich entschlossen, als Interessent für diesen Besitz mitzubieten.«

      »Und was würden Sie damit anfangen? Darf ich das fragen?«

      »Das muss noch wohlüberlegt werden. Auf jeden Fall werde ich bedacht sein, den Marls ihr Heim zu erhalten, falls unser Plan von Erfolg sein wird. Für ein Sägewerk, sollte es für Herrn Marl so lebenswichtig sein, wäre hier mehr Platz. Meinen Sie das nicht auch? Hier würde er keinen Anfeindungen ausgesetzt sein.«

      »Warum wollen Sie das tun?«, fragte Jörg.

      »Weil es mir gar nicht gefällt, wenn ein anständiger Mensch verschaukelt wird. Die seltsamen Methoden des Herrn Kienbaum sind mir schon längere Zeit ein Dorn im Auge. Und jetzt kommt noch hinzu, dass ich Sie gern enger an unseren Betrieb binden möchte.«

      Jörgs blass gewordenes Gesicht bekam wieder Farbe. »Verbindlichen Dank«, sagte er, »es freut mich sehr, und ich werde alles tun, um Sie nicht zu enttäuschen.«

      »Dann werden wir mal in den Clinch gehen«, sagte Jens Rambolt lächelnd. »Herr Kienbaum soll das Fürchten lernen. Ich denke, wir werden bald herausfinden, warum er eine so enge Bindung zur Familie Marl wünscht. Vielleicht ist es um seine Finanzen gar nicht so gut bestellt, wie er alle glauben machen will.«

      »Und ich möchte sehr gern wissen, welche Verbindung zwischen ihm und Seppi Mösler besteht«, sagte Jörg nachdenklich.

      Dr. Rambolt war ganz Ohr, was Jörg diesbezüglich zu berichten wusste.

      *

      Über Seppi machte sich Kienbaum einstweilen keine Gedanken. Er meinte, seine Eisen schmieden zu müssen, solange sie heiß waren, und so hatte er sich entschlossen, Annelore aufzusuchen.

      Burgl hatte ihm die Haustür geöffnet. Sie ließ sich rasch von ihm einschüchtern, als er nach Annelore fragte. Im Bauernzimmer war ein provisorisches Büro eingerichtet, und Annelore saß am Schreibtisch, als Kienbaum eintrat. Burgl hatte er einfach zur Seite geschoben.

      Seine Augenbrauen schoben sich zusammen, als er die dicken Bücher sah, die vor ihr lagen.

      »Hallo«, sagte er, »ist doch einiges erhalten geblieben?« Aber seine Stimme klang unsicher.

      »Wichtige Sachen hat Papa hier aufbewahrt«, erwiderte sie. »Was wünschen Sie, Herr Kienbaum?«

      »Warum immer noch so förmlich, Annelore?«, fragte er. »Ich bin doch ein Freund der Familie.«

      »Ich bin nicht fürs Duzen«, entgegnete sie trotzig.

      »Ich möchte sehr gern helfen«, sagte er theatralisch. »Wir müssen uns darüber unterhalten, Annelore. Mein Freund Berthold macht sich große Sorgen, wie es weitergehen soll. Ich konnte mich nur kurz mit ihm unterhalten, aber er kann noch nicht viel verkraften.«

      »Er soll sich nicht aufregen«, sagte Annelore.

      »Aber es muss euren Eltern doch das Schlimmste erspart bleiben. Wenigstens das Haus muss euch erhalten bleiben.«

      »Dafür ist gesorgt«, erwiderte sie kühl.

      Momentan verschlug es ihm die Stimme. »Gibt die Bank doch Kredit?«, fragte er.

      »Wir haben noch ein paar Sicherheiten zu bieten, aber das ist nicht Ihre Angelegenheit, Herr Kienbaum, sondern unsere. So schnell lassen wir uns nicht unterkriegen. Ich glaube, dass man bald herausfinden wird, wer hinter dieser Brandstiftung steckt.«

      »Ich habe da auch schon meine Vermutungen«, sagte er. »Es könnte Seppi gewesen sein, aber ziehen Sie nicht auch die Möglichkeit in Betracht, dass er von Ihrem Vater angestiftet wurde? Mein Gott, ich habe doch alles Verständnis für eure Notlage und ich bin bereit, euch selbst in diesem Fall aus der Klemme zu helfen.«

      Eisig war der Blick, mit dem Annelore ihn jetzt ansah. »Wenn es Seppi gewesen ist, mein Vater hätte ihn bestimmt nicht angestiftet«, sagte sie mit klirrender Stimme. »Würden Sie jetzt bitte gehen, Herr Kienbaum.«

      »Annelore, ich bitte Sie«, sagte er heiser, »Ihrem Vater würde es nicht gefallen, wie Sie mit mir reden. Es ist sein größter Wunsch und seine Hoffnung, dass Sie meine Frau werden, und das ist auch mein Wunsch. Damit wären alle Probleme aus der Welt geschafft.«

      »Meinen Sie? Nicht das Problem, dass ich niemals ja sagen würde. In einen solchen Kuhhandel lasse ich mich nicht ein.«

      »Das werden Sie noch bereuen«, sagte Fritz Kienbaum zornig. Er konnte sich nicht

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