Dr. Norden Bestseller Staffel 20 – Arztroman. Patricia Vandenberg

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Dr. Norden Bestseller Staffel 20 – Arztroman - Patricia Vandenberg Dr. Norden Bestseller

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Frau von Mitte vierzig, eine neue Stellung zu finden.«

      Daniel warf ihr einen Seitenblick zu, der vieles sagte. »Dir wird bestimmt etwas einfallen«, meinte er lächelnd.

      *

      Viola Anderten hatte einiges erledigen müssen. Sie konnte sich vor Aufträgen kaum noch retten, doch ihr fehlte es an Arbeitskräften, um diesen Ansturm bewältigen zu können. Einen so schnellen Erfolg hatte sie nicht erwartet, denn billig war ihre Kollektion ja nicht gerade.

      Als sie dann schließlich bei Fee ankam, machte sie einen recht gestressten Eindruck. Dennoch war sie noch immer die aparte Viola, wie Fee sie in Erinnerung hatte.

      Mit einer innigen Umarmung wurde die lange Trennungszeit überbrückt. Beider Augen waren feucht, als sie sich dann lange musterten.

      »Du bist noch schöner geworden, Fee«, sagte Viola leise.

      »Wollen wir uns gegenseitig Komplimente machen?«, fragte Fee ablenkend. »Wir machen es uns lieber gemütlich, solange die Kinder noch in der Gymnastikstunde sind.«

      »Wie viel Kinder hast du?«, fragte Viola.

      »Drei, und du?«

      »Zwei, Benny ist sechs und San­dra vier Jahre.«

      »Und du hast doch noch Zeit für einen Beruf!«

      »Thomas ist so oft im Ausland, da habe ich es wieder gepackt. Ich kann doch nicht mit den Kindern in der Welt herumirren. Sie brauchen ein Zuhause. Sie sind gesundheitlich auch zu anfällig, um ständigen Wechsel zu verkraften. Aber ein ehrgeiziger Mann hat dafür wenig Verständnis. Du hast es diesbezüglich besser getroffen, Fee.«

      Es war nur eine Andeutung, aber Fee hatte schon ihre Ahnungen.

      »Ich wollte auch wieder Fuß fassen, bevor ich zu alt werde«, fuhr Viola fort. »Dass es so einschlägt, hätte ich allerdings nicht gedacht.«

      »Es sind ja auch besonders hübsche Sachen«, sagte Fee. »Ich muss dich bewundern.«

      »Ach was, ich habe es ja gelernt, und zuerst habe ich nur für meine Kinder entworfen und auch selbst genäht. Und dann dachte ich …«, sie atmete tief durch, »ja, dann kam es mir in den Sinn, damit mein eigenes Geld zu verdienen, falls unsere Ehe schiefgeht. Du hast dir sicher schon so etwas gedacht, Fee.«

      »Ich habe all die Jahre ja nichts von dir gehört, Viola, da kommen manche Gedanken.«

      »Die ersten drei Jahre waren wir in Amerika. Dort ist auch Benny geboren. Dann bot sich für Thomas Japan an. Dahin wollte ich nicht mit dem Baby. Ich wollte auch meine Mutter wiedersehen, die schon einige Zeit krank war. So bin ich wieder heimgekehrt. Ich war schon wieder schwanger. Sandra kam zur Welt. Thomas sah sie zum ersten Mal, als sie bereits vier Monate alt war. Er verbrachte einen längeren Urlaub bei uns, aber Mutters Leiden ging ihm auf die Nerven. Damals, als wir geheiratet haben, wusste ich nicht, dass er so rastlos ist, und so wahnsinnig ehrgeizig. Sein Reden war immer, dass wir noch genug Zeit zum Ausruhen finden würden, wenn wir älter sind, und dann hätte er schließlich auch die Position, die uns gestatten würde, uns alles zu leisten. Als Mutter vor zwei Jahren starb, fand ich mich dann bereit, mit den Kindern zu ihm nach England zu gehen. Das war ja nicht gar so weit. Wir wohnten sehr schön, aber er hatte wenig Zeit für uns. Benny bekam das Klima nicht. Er ist asthmaanfällig. An dem Jungen hängt Thomas. Er regte sich auf, wenn Benny Atemnot bekam. Als wir im Ammerland lebten, hatte Benny das nicht, und so bestand ich darauf, dass wir zurückgingen. Es hat unserer Ehe nicht gutgetan, Fee. Gewiss ist es auch meine Schuld …« Sie kam nicht weiter, denn nun kamen die Kinder hereingestürmt, voran Anneka, die Viola sogleich versicherte, dass sie noch mehr so hübsche Kleidchen haben wolle.

      Viola war abgelenkt, denn auch Danny und Felix taten kund, dass sie sich schon einiges aus dem Prospekt ausgesucht hätten.

      »Es wird am besten sein, ihr kommt mit einer Mami mal nach Ammerland«, sagte Viola, die jetzt einen gelösteren Eindruck machte. »Wie wäre es mit Samstag?«

      »Kann Papi da auch mitkommen, da hat er doch Zeit«, sagte Anneka.

      »Natürlich kann er mitkommen, und meine Kinder freuen sich bestimmt sehr, wenn sie mal Gesellschaft haben.«

      Da wollten die drei erst mal wissen, wie alt Violas Kinder wären und auch nach den Namen fragten sie, und es ging munter zu im Hause Norden, während Daniel nun schon bei Frau Weber weilte.

      *

      »Das habe ich doch nur Ihnen zu verdanken, dass ich nun bald hier heraus kann«, sagte sie bebend. »Wie haben Sie das bloß fertig gebracht, Herr Doktor?«

      »Die Polizei schläft auch nicht, Frau Weber. Sie haben das Geld bei Pauls Kumpel gefunden. Kennen Sie diesen Dieck?«

      »Dem Namen nach schon, aber er hat es doch nicht gewagt, solche Burschen mitzubringen. Wie es weitergehen wird, weiß ich aber immer noch nicht. Ins Geschäft kann ich nicht mehr zurück. Da würden sie doch fragen und auch alles herausbekommen. Und so einfach ist das auch nicht, immer ein freundliches Gesicht zu machen, wenn einem danach nicht zumute ist. So nette Kundinnen wie Ihre Frau gibt es auch selten.«

      »Jetzt sind Sie erst mal krankgeschrieben worden, Frau Weber«, sagte Dr. Norden aufmunternd.

      »Und im Haus? Da wissen sie doch alles, dass mich die Polizei geholt hat. Ich würde mich am liebs­ten irgendwo verkriechen.«

      »Dann schicken wir Sie auf die Insel der Hoffnung. Da können Sie sich erholen.«

      »Aber das kann ich nicht bezahlen. Dafür kommt die Kasse nicht auf.«

      »Machen Sie sich darüber jetzt keine Gedanken, Frau Weber.«

      »Da bin ich eigen, Herr Doktor. Mein Lebtag habe ich mir nichts schenken lassen, und dass Paul mir das angetan hat, dass ich auch noch in solchen Verdacht gerate, das kann ich nicht sobald vergessen.«

      *

      Inzwischen hatte Viola doch noch einiges über ihre Sorgen erzählen können, froh, sich darüber aussprechen zu dürfen.

      »Sorgen um meine Existenz bräuchte ich mir nicht mehr zu machen, Fee, aber man bekommt so schwer Arbeitskräfte. Wenn ich wenigstens eine zuverlässige Frau für den Haushalt finden würde, damit die Kinder regelmäßig versorgt sind. Ich kann ja nicht überall gleichzeitig sein.«

      Vielleicht wäre das etwas für Frau Weber, ging es Fee durch den Sinn. Dann wäre beiden geholfen.

      »Ich werde mich mal umhören, Viola. Wir kommen dann am Samstag, es ist versprochen.«

      Ein heller Schein flog über Violas Gesicht. »Ich bin so froh, mit dir sprechen zu können, Fee. Ein rechter Lichtblick ist das. Immer, wenn man denkt, es geht nicht mehr, kommt von irgendwo ein Lichtlein her, das scheint zu stimmen.« Sie drückte Fee einen weichen Kuss auf die Wange. »Die Sachen für die Kinder kannst du dann gleich bei mir aussuchen, da fällt die Handelsspanne weg.«

      Noch ein Lächeln, eine Umarmung, dann kamen die Kinder und verabschiedeten sich. »Ich freue mich schon auf den Samstag«, sagte Viola.

      Bald darauf kam Daniel heim. »Schade«, meinte Fee, »ein bisschen früher und du hättest Viola noch getroffen.«

      »Aber

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