Pornomania. Dietmar Wolfgang Pritzlaff
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Am vierten Tag, nach Unterrichtsende, bestellte Herr Müller Andreas zu sich. Man traf sich in einer leeren Klasse. Herr Müller saß an seinem Pult; Andreas in der ersten Reihe der Schülertische und starrte auf die Tischplatte vor sich.
„Junge, was hast du denn? Du meldest dich nicht mehr im Unterricht und wenn du aufgerufen wirst hörst du nicht. Du machst keine Schulaufgaben und das nicht nur in meinen Fächern. Das muss sofort aufhören!“ Herr Müller war außer sich, holte tief Luft und wollte gerade den zweiten Schwall Ermahnungen über Andreas schwappen lassen, da unterbrach der Junge seine vorbereitete Rede.
„Ich liebe Sie. Ich kann eben nicht anders. Sie mögen mich nicht.“ Andreas war dem Weinen nahe und versuchte, seine Tränen zu unterdrücken.
„Andreas, ich habe dir doch schon im Wald gesagt... “, setzte Herr Müller neu an.
„Sie lieben mich nicht.“
„Andreas, komm wieder zur Vernunft! Du bist der Schüler. Ich der Lehrer. Wir sind hier im Internat. Wenn du älter bist und dass alles hier vorbei ist, wirst du darüber lachen.“
„Ich werde nie mehr lachen können“, schluchzte plötzlich Andreas und kramte ein altes benutztes Stofftaschentuch aus seiner Hosentasche.
„Du bist nicht schwul, das glaube ich einfach nicht. Und ich bin auch nicht schwul. Wie stellst du dir das vor?“ Herr Müller gingen die Argumente aus. Herrgott, soll er doch verliebt sein, das gibt sich wieder, dachte Herr Müller und sprach weiter: „Andreas, glaub mir, das sind Jugendgedanken, weiter nichts. Werde erst mal älter, dann wirst du Kinder haben und alles ist gut.“
Was für ein Blödsinn labre ich denn jetzt, dachte Herr Müller. Ihm war die ganze Sache einfach nur unangenehm.
„Ich denke Tag und Nacht an Sie“, schluchzte Andreas.
„Ich mag dich doch auch, Andreas, aber eben nur so, freundschaftlich. Lass uns gute Freunde sein und du beteiligst dich wieder am Unterricht. Du bist doch nicht auf den Kopf gefallen, hm?“ Herr Müller schlug einen deutlich sanfteren Ton an, und der ließ Andreas etwas zur Ruhe kommen. „Ich will Sie aber“, sagte er dann ganz bestimmend.
„Du kennst mich doch gar nicht. Und wie schon gesagt, liebe ich eben Frauen.“
„Das ist egal. Was ist da schon für ein Unterschied, wenn man einen Menschen liebt.“
Er hört nicht auf. Was soll das Ganze hier werden, dachte Herr Müller und wurde langsam nervös, ließ es sich aber nicht anmerken. Er schaute Andreas ernst an. Der Junge trocknete seine Tränen und hob plötzlich den Kopf. Die Blicke trafen sich.
Was für schöne Augen der Bursche hat! So offen, so strahlend blau. Zum Versinken! Herr Müller versuchte seine Gedanken zu ordnen. Er räusperte sich laut.
„So, ich möchte, dass du ... “
„Mich liebst“, unterbrach Andreas.
„Hör endlich damit auf!“ Herr Müllers Geduldsfaden war zu Ende. Er wollte Schluss machen mit dem Unsinn. „Schnapp dir deinen Zimmerkollegen und lieb den!“ Das habe ich jetzt nicht wirklich gesagt, oder?
„Der hatte mich schon“, antwortete Andreas enttäuscht
„Was?“, fragte Herr Müller.
„Eines nachts kam er in mein Bett. Ich hatte wirklich fest geschlafen. Er hat mir Niveacreme in den Arsch geschmiert und seinen harten Schwanz bis zur Wurzel ... “
„Jetzt erzähl keine Märchen“, unterbrach Herr Müller.
„Ich dachte, es interessiert Sie, dass ich vergewaltigt worden bin“, gab Andreas zurück und heulte wieder los.
„Ist das wahr? Das ist ja schrecklich!“ Herr Müller sprach sehr betroffen. Betretenes Schweigen machte sich breit. Dazu schluchzte Andreas.
„Aber das war nicht der Erste“, klärte Andreas auf.
„Nein? Wer war es denn dann?“, fragte Herr Müller.
Andreas hob wieder den Kopf und vorsichtig zu erzählen: „Das war mein Vater. Deshalb bin ich ja auch hier, aber das weiß keiner.“
„Dein Vater?“ Herr Müller war entsetzt und ließ seinen Gefühlen freien Lauf. „So ein Saukerl.“
„Ach nein, so schlimm war der nicht. Er hat sogar meinen Bruder ein paar Mal davon abgehalten.“
„Dein Bruder auch?“ Herr Müller konnte kaum glauben, was er da hörte.
„Ja, aber der war sehr brutal.“
Herr Müller stand auf und setzte sich zu dem Jungen an den Schülertisch. „Jetzt erzähl mal von Anfang an.“
„Na gut, wie Sie wollen. Meine Mutter hat sich scheiden lassen. Sie hat meinen Vater, meinen Bruder und mich allein gelassen und hat wieder geheiratet. Ich hatte schon immer ein wenig Angst vor Gewittern, Donner und Blitzen und eines Nachts bin ich zu meinem Vater ins Bett, damit ich mich nicht mehr so ängstige. Papa hatte schon lange keine Frau mehr gehabt. Ich lag an seiner Seite, als ich ihn umarmte, habe ich seinen Steifen gefühlt. Ich hatte noch nie so ein großes Ding gesehen und hab mit dem Riesen herumgespielt. Mein Vater sagte, ich bekäme auch mal so einen großen Pimmel und ich sollte jetzt bloß nicht aufhören an seinem Riemen zu reiben. Ich tat ihm den Gefallen und dann spritzte auch schon die Suppe aus seinem Rohr. Er dankte mir und küsste mich. Von der Zeit an habe ich meinem Vater oft die Nacht versüßt. Dann hat er mich auch als Frau benutzt. Er war ganz vorsichtig und lieb zu mir. Ich habe es echt gerne für ihn getan in dieser schweren Zeit.“
„Das gibt es doch gar nicht.“ Herr Müller war fassungslos. „Und weiter?“,
„Mein Bruder hat das mit meinem Vater irgendwann mitgekriegt. Er war eifersüchtig, dass ich von Vater gefickt wurde und nicht er. Dann hat mein Bruder von mir verlangt, dass ich auch seine Frau spielen muss. Aber mein Bruder ist brutal. Er schlug mich immer dabei. Mein Vater hat ihn in ein Internat gesteckt. Aus Eifersucht und Rache hat mein Bruder alles der Kinderfürsorgerin erzählt. Dann musste ich von zuhause weg und kam hierher.“
Andreas erzählte fast nüchtern von seiner zerrütteten Kinderstube. Ohne zu dramatisieren. Herr Müller saß mit staunenden Augen neben ihm. „Und weiter?“, fragte er.
„Mein Zimmergenosse hatte Heimweh, so fing es hier im Internat an. Ich habe ihn getröstet und da ist es eben passiert. Aber der Dösbaddel hat es herumerzählt. Ich glaube es gibt kaum jemanden, der mich hier nicht gefickt hat. Auch die Lehrer, angefangen mit dem Herrn Direktor. Der hat sein Zimmer abgeschlossen und mich über seinem Schreibtisch genagelt.“
„Jetzt erzähl kein Scheiß.“ Herr Müller wurde ärgerlich.
„Ich schwör es Ihnen, wenn Sie wollen. Ich weiß, dass wird Ihnen natürlich keiner freiwillig erzählen, aber es ist die Wahrheit.“ Andreas sah Herrn Müller ernst in die Augen.
„Also, hör mal, der Herr Direktor hat Familie und... “
„...und hat mich gefickt. Er hat ein Muttermal am Schaft seines ziemlich dicken, aber kurzen Schwanzes. Sie können ja gerne mal nachschauen“, sagte Andreas.
„Wir