Der blaue Hopsmajor. Группа авторов

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seinem Tische, durch das ich

      Behüt seinen Hof und auch sein Haus.

      Wer etwas tragen will daraus,

      Das künd´ ich, darum bin ich lieb.

      Ich laß den Räuber noch den Dieb

      Nichts aus dem Hause tragen,

      Hiermit ich meine Speis´ bejagen.

      Da sprach der Wolf: das ist viel gut,

      So hast du oft ruhigen Muth,

      Wenn ich muß in den Sorgen streben,

      Wie ich gespeis´ mein armes Leben;

      Und wär es an dem Willen dein,

      Dein Geselle wollt ich gerne seyn,

      Daß ich mein´ Speise möchte han

      Ohn Sorge. Der Hund sprach: nun wol dann

      Her, Wolf, in meines Meisters Haus

      Mit mir, da treibt euch Niemand aus.

      Der Wolf ward der Rede froh;

      Mit einander giengen sie do.

      Der Wolf des Hundes Kehle sach

      Zu ihm er da viel balde sprach:

      Sag an, traut Geselle mein,

      Was meinet, daß die Kehle dein

      Ist beschabet und beschorn?

      Durch was hast du das Haar verlorn?

      Der Hund sprach: das will ich dir sagen.

      Des Tags muß ich einen Kolben tragen,

      Und muß an einem Seile stahn

      Gebunden; nirgend mag ich gahn;

      Ich muß stetlich genfangen seyn,

      Das leid ich um die Speise mein.

      Da diese Rede also geschach,

      Der Wolf da zu dem Hunde sprach:

      Nein, du traut Geselle mein,

      Durch nichts will ich gefangen seyn;

      So leid ist mir noch nicht mein Leben,

      Daß ich um Speis´ auf wolle geben

      Meine Freiheit, das glaube mir;

      Deine gute Speise hab du dir,

      Und hab auch manchen langen Tag;

      So will ich essen, das ich mag

      Haben, mit freiem Muthe;

      Das kommt mir baß zu Gute.

      Ich will den freien Willen mein

      Nicht geben um die Speise dein.

      So lief der Wolf zu Walde;

      Der Hund ist heim viel balde.

      Aus: Boner´s Edelstein in Hundert Fabeln, mit Varianten und Worterklärungen, hg. von

      Johann Joachim Eschenburg, Berlin 1810, S. 187-180.5

      *Ulrich Boner ist wahrscheinlich um 1280 geboren

       Der Hund mit den Schellen (Ulrich Boner)

      Von schalkhafter Freude

      Von einem Hund liest man das,

      Daß er gar bös und schalkhaft was,

      Seine Gebehrde waren nicht gleich

      Den Werken, wann er sanftiglich

      Gebehrd´te, und war doch Schalkheit voll.

      Deß ward gewahr viel Mancher wol;

      Den er biß in seine Waden,

      Der hatt den Spott und auch den Schaden.

      Dieß trieb er lang und manchen Tag,

      Daß er kein Unseld6 nie verlag.

      Heimlich gieng er den Leuten nach,

      wenn er biß, so ward ihm gach7

      Zur Flucht; dieß ward viel oft geseit

      Dem Meister sein; es war ihm leid,

      Eine Schelle er ihm anhieng

      An seinen Hals; wo er da gieng,

      Daß man ihn hörte, wo er was,

      Und man sich hütete desto baß

      Vor seiner großen Schalkheit.

      Deß ward der böse Hund gemeit,

      Und freute sich sehr, daß sein Leben

      Verdient hat, daß man ihm sollt geben

      Eine Schelle an seinem Leib.

      Die Hochfahrt ihn in großen Keib8

      Bracht wider sein Geschlechte do.

      Der Schellen war der Hund viel froh.

      Ein alter Hund gegangen kam,

      Dem war wol kund, warum der Mann

      Dem Hund die Schellen hat geben,

      Daß man dran kennt sein böses Leben.

      Zu ihm sprach er: weß freust du dich?

      Daß du Thor verschmähest mich,

      Und dein Geschlecht, das wird dir leid.

      Viel besser ist der, der nicht treit

      Eine Schelle, die dir ist gegeben,

      Daß man erkenne dein schalkhaft Leben,

      Die du durch Ehre meinst zu tragen.

      Deine Bosheit sollst du lieber klagen.

      Die Schelle die bezeuget wol,

      Daß du bist aller Schalkheit voll.

      Wer um sein

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