Der blaue Hopsmajor. Группа авторов

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style="font-size:15px;">      Das Rühmen das ist Scheltens werth.

      Wer sich von Hochfahrt übertreit,

      Wird der zu Spott, wem ist das leid?

      Wer sich freut, so er übel thut,

      Der hat einen teuflischen Muth.

      Welcher Mensch alleine will gut wesen,

      Der läßt seins Gleichen kaum genesen.

      Wer wähnt, daß er der Beste sey,

      Dem wohnt ein Gauch9 nahe bei

      So hat auch dieser Hund gethan,

      Deß mußt er mit der Schelle gahn,

      Die ihm um Schalkheit war gegeben;

      Die Schelle bezeugt sein böses Leben.

      Sollten die Bösen Schellen han,

      Mit Schellen säh man manchen Mann,

      Der nun viel kostbar meint zu seyn,

      Deß Bosheit der Welt würde Schein:

      Aus: Boner´s Edelstein in Hundert Fabeln, mit Varianten und Worterklärungen, hg. von

      Johann Joachim Eschenburg, Berlin 1810, S. 209-211.10

       Vom Baurn und seinen Hunden (Burkhard Waldis*)

      Weit ab von den leuten wont ein Baur;

      In einem Wald ließ ers jm saur

      Mit hauen und mit spalten werden,

      mit hacken, reutten in der Erden,

      Das er jm richt ein Acker zu.

      Wie er lang het gearbeit nu,

      Zerran jm an Speiß und an Brodt,

      In drang die anstehende not.

      Wolt er des hungers sich erwehren,

      Hub an, sein Lemmer zu verzeren,

      Darnach die Ziegen, B

ck vnd Schaf;

      Zuletst das loß die Ochssen traff:

      Dern hub er einen an zu schlachten.

      Als das sahen sein Hundt, sie dachten,

      Besprachen sich: „was w

ln wir than?

      Weil er die Ochssen jetzt greifft an,

      Di jn teglich helffen ernehren,

      Und jm allzeit den Acker ehren,

      Weil er derselben nicht verschont,

      Und jn jetzund der massen lont,

      Was wolt geschehn und armen Hunden?

      Unser leben nicht reten kunden;

      Drumb ist nichst bessers, das wir fliehen,

      Nicht lenger hie bey jm verziehen.

      Denn wenn es solt die meinung han,

      Unsers gebeins kem nicht darvon.―

      Es seind viel Herren, den man dient,

      Das man bey jn offt gnade findt;

      Ir diener ifft geiessen lan,

      Der trew, die sie bey jn gethan.

      Dagegen man auch teglich heut,

      Findt gar viel ungeschickter leut,

      Die jhrer diener treuen rath

      Ihren fleiß und alle wolthat

      Mit Tyrannen abgunst vnd schelten

      In allem b

sen widergelten,

      Stellen dem offt nach Leib und Gut,

      Der jn all treu von hertzen thut.

      Solchs m

gn vor die Augen stellen

      All, die eim andern dienen w

llen,

      Das sie ein solchen Herren treffen,

      Der nicht gedencket, sie zu aessen.

      Wenn er jr treue soll belohnen,

      Thut er sie schmehen vnd behohnen,

      Das straffet Gott zu seiner zeit:

      Verdienter lohn im Himmel schreit.

      Aus: Esopus von Burkhard Waldis. Erster Theil, hg. v. Heinrich Kurz, Leipzig 1862, S. 95-

      96.11

      *Burkhard Waldis lebte um 1319-1380

Texte der Neuzeit (16.-18. Jahrhundert)

       Der Wolf und der Hund (Jean de la Fontaine*)

      Ein Wolf war nichts als Haut und Knochen,

      Die treuen Hunde waren schuld daran.

      Wie er nun einst so matt des Wegs gekrochen,

      Traf er die schönste, stärkste Dogge an,

      Die sich vom Herrenhof verlaufen hatte.

      Der Hund war solch ein fester, wohlgenährter Klotz,

      Daß neben ihm der Wolf nur eine hagre Latte.

      So gern der's auch getan, so schien's ihm leider Gotts

      Höchst ungeraten, diesen Burschen anzuspringen,

      Denn solch ein Gegner war so leicht nicht zu verschlingen.

      So also sprach voll Demut unser Wolf ihn an

      Mit Komplimenten über seine Wohlgestalt.

      Da sprach der Hund: „Mein schöner

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