Die ultimative Synology NAS Bibel. Wolfram Gieseke
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Plus-Modelle sind mit mindestens 2 GByte Arbeitsspeicher ausgerüstet, und viele Geräte können mit zusätzlichem Speicher nachgerüstet werden. Außerdem verfügen sie über mehrere USB-Anschlüsse und einen eSATA-Anschluss für externe Festplatten. Die verbauten Intel-Prozessoren sorgen für ausreichend Leistung und erlauben die Nutzung virtueller Maschinen. Außerdem können sie mehrere HD-Videos in Echtzeit gleichzeitig an Benutzer streamen. Dateiverschlüsselung ist kein Problem, sodass auch größere (und damit sicherere) Schlüssellängen verwendet werden können.
Zusammengefasst: Modelle der Plus-Serie sind von Hause aus leistungsfähig genug, um Ansprüchen von ambitionierten Benutzern oder auch kleinen Firmen gerecht zu werden. Und sie lassen sich ggf. erweitern, um mit ihren Aufgaben zu wachsen.
Geräte für den professionellen Einsatz
Jenseits der Plus-Serie gibt es noch eine Reihe von Geräten für den professionellen Einsatz in Firmen. Man erkennt sie daran, dass die Modellbezeichnung entweder mit FS beginnt oder mit xs bzw. xs+ endet. Diese Modelle für den professionellen Einsatz bieten vor allem auf der Hardwareseite von allem mehr: mehr Einschübe, mehr Speicher, schnellere Prozessoren, mehr und schnellere Netzwerkanschlüsse, mehr Erweiterungsmöglichkeiten etc. Dadurch können sie (viel) mehr Benutzer schneller mit Daten beliefern.
Funktionen für Hochverfügbarkeit wie etwa redundant ausgelegte Stromversorgung, die im Störungsfall im laufenden Betrieb ausgetauscht werden kann, findet man nur in diesem Segment. Allerdings fehlen hier auch manche Funktionen, die auf typische Heimanwender abzielen, wie etwa das Streamen von HD-Videos ins Netzwerk. Auch preislich liegen diese Produkte in Regionen, in denen man sie nicht mal eben für den Einsatz in den eigenen vier Wänden kauft.
Die Unterschiede in der Praxis
Um die verschiedenen Modellbezeichnungen, Serien und Eigenschaften und deren Bedeutung noch mal ganz praktisch zu veranschaulichen, möchte ich als Beispiel das Modell DS218 wählen. Es ist mit seinen zwei Festplatteneinschüben und gutem Preis-Leistungs-Verhältnis bei privaten Anwendern und Kleinunternehmen sehr beliebt. Synology bietet vier verschiedene Varianten davon an.
Die folgende Tabelle zeigt wesentliche Merkmale und einige beispielhafte Funktionen der Modelle auf und macht die Unterschiede deutlich, die sich in der Bezeichnung widerspiegeln.
Modell | DS218j | DS128play | DS218 | DS218+ | |
Serie | J-Serie | Value | Value | Plus-Serie | |
Prozessor | MarvellArmada 385 | RealtekRTD1296 | RealtekRTD1296 | IntelCeleron J3355 | |
Architektur | 32 Bit (ARM) | 64 Bit (ARM) | 64 Bit (ARM) | 64 Bit (Intel) | |
Takt | Dual-Core1,3 GHz | Quad-Core1,4 GHz | Quad-Core1,4 GHz | Dual-Core2,0 GHz | |
Arbeitsspeicher | 512 MByte DDR3(nicht erweiterbar) | 1 GByte DDR4(nicht erweiterbar) | 2 GByte DDR4(nicht erweiterbar) | 2 GByte DDR3L(bis 6 GByte erweiterbar) | |
Einschübe | 2 | ||||
max. Kapazität | 28 TByte (2 × 14 TByte) | ||||
HotSwap | - | ja | |||
LAN-Anschluss | 1 | ||||
USB 3.0 | 2 | 2 | 2 | 3 | |
USB 2.0 | - | - | 1 | - | |
eSATA | - | 1 | |||
Snapshots | - | ja | |||
Virtualisierung | - | ja | |||
max. Nutzer | 10 | 500 | 500 | 1.000 | |
max. Geräte | 100 | 200 | 200 | 500 |
1.2 Der perfekte Speichermodus für Ihre Zwecke
Zu den wichtigsten Entscheidungen beim Einrichten eines NAS gehört die optimale Wahl des Speichermodus. Dieser spielt aber auch schon bei der Kaufentscheidung eine wichtige Rolle, denn der gewünschte Modus muss vom Gerät unterstützt werden. Dabei geht es nicht nur um die Softwarefunktion als solche, sondern auch um die Anzahl der verwendbaren Festplatten. Denn einige der Modi erfordern eine bestimmte Anzahl an separaten Platten.
Solange Sie nur eine einzelne Festplatte in Ihr NAS einbauen, brauchen Sie sich über den Speichermodus keine Gedanken zu machen. In diesem Fall kommt ohnehin nur ein Modus infrage. Schon bei zwei Festplatten gibt es aber verschiedene Varianten, durch die Sie den Schwerpunkt eher auf Kapazität, Geschwindigkeit oder Sicherheit legen können. Die Verwendung von drei oder mehr Festplatten gibt Ihnen sogar noch weitere Auswahlmöglichkeiten, durch die sich diese Schwerpunkte sogar kombinieren lassen.
Einzelne Festplatte im Standardmodus
Verwendet man nur eine einzelne Festplatte, wird diese im Standardmodus eingesetzt. Das NAS stellt den Speicher der Festplatte einfach zur Verfügung, wobei man die Speicherkapazität durchaus auf mehrere logische Laufwerke aufteilen kann. Das macht aus Sicht des NAS aber keinen Unterschied. Redundanz oder andere Funktionen, die ein RAID aus mehreren Platten ermöglichen würde, stehen in diesem Fall nicht zur Verfügung.
JBOD – Just a Bunch of Discs
Auf Deutsch könnte man diesen Modus etwas salopp als »nur ein Haufen Laufwerke« übersetzen. Dieser Modus kommt immer dann zum Einsatz, wenn man mehrere Festplatten ohne besondere RAID-Funktionen verwenden möchte. Er stellt die gesamte Speicherkapazität der Platten zur Verfügung. Dabei kann das NAS alle eingebauten Platten einzeln als Laufwerke anbieten oder alle vorhandenen Speichermedien zu einem einzigen großen logischen Laufwerk zusammenfassen.
In jedem Fall gilt bei JBOD, dass man stets die gesamte Speicherkapazität nutzen kann, dafür aber auch auf Vorteile wie Redundanz oder Geschwindigkeitssteigerungen verzichten muss. Was das genau bedeutet, wird vielleicht deutlicher, wenn man sich mit den im Folgenden beschriebenen RAID-Varianten und deren Vor- und Nachteilen beschäftigt.
RAID – Redundant Array of Independent Discs
RAID ist eine Technologie zur Erhöhung der Datensicherheit und/oder Performance von Festplatten, indem mehrere Festplatten zu logischen Einheiten zusammengeschaltet werden. RAID kann je nach Variante (auch als RAID-Level bezeichnet) die Verfügbarkeit und Sicherheit von gespeicherten Daten dadurch verbessern, dass die Daten redundant auf mehreren Festplatten parallel gespeichert werden. Beim Ausfall einer Platte können alle Daten aus den Informationen der restlichen Platte(n) rekonstruiert werden (und die defekte kann ausgetauscht werden). Bestimmte logische Verschaltungen bzw. RAID-Level ermöglichen als Alternative eine Geschwindigkeitssteigerung (v. a. beim Lesen) oder eine Kombination von Redundanz und Geschwindigkeitssteigerung.
Die kleinste gemeinsame Festplatte
Eine wesentliche Eigenheit von RAID sollten Sie bei der Planung beachten: Die Speicherkapazität Ihres RAID-Verbundes wird im Wesentlichen von der kleinsten Festplatte im Verbund vorgegeben. Egal, ob es um das Spiegeln in RAID 1 oder die Redundanz in RAID 5 geht: Es herrscht immer eine Symmetrie zwischen den beteiligten Platten. Dadurch können selbst größere Festplatten nicht mehr Daten aufnehmen als die kleinste im Verbund. Es ist deshalb nicht sinnvoll, in einem RAID-Verbund Festplatten verschiedener Kapazität zu mischen. Zwar ist es möglich, aber der Extraplatz