Backstagepass. Peter O. Bischoff

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Backstagepass - Peter O. Bischoff

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      John Smuthers hatte während des Konzerts jemanden zusammengeschissen, weil der seinen Backstage-Pass nicht sichtbar trug. Er zeigte auf mich und sagte, dass man das Ding so zu tragen hätte. Ich hatte ihn professionell, wie es sich gehört, gut sichtbar auf den Oberschenkel meiner Jeans geklebt und fühlte mich jetzt außerordentlich gebauchpinselt.

      Ich hatte Zappa mit Supergroupie Sarah am Flughafen abgeholt und mir bei der Gelegenheit ein Autogramm geben lassen. Er kam als erster durch das Gate, links eine aufgeschlagene Illustrierte, rechts das Handgepäck. Seine Band dackelte hinter ihm her. Dann ins Hotel – Sarah und ich im VW Variant vorne weg. Er mit Band im Kleinbus hinterher.

      Frank Zappa 1978

      Ein Soundcheck ist für alle Beteiligten und auch für Nicht-Beteiligte das Langweiligste und zuweilen Nervigste, was man sich vorstellen kann. OK, es gibt Ausnahmen. Beim Zappa-Konzert wurde der Saal für das Publikum schon beim Soundcheck geöffnet, und das platzte mitten hinein.

      „Welcome to the Mothers of Invention Soundcheck“ begrüßte er alle. Nach ca. 20 Minuten verließen er und Band die Bühne, um dann präzise 20 Uhr mit dem Konzert loszulegen.

      Lust For Life (Iggy Pop)

      Das nächste Konzertereignis ließ nicht lange auf sich warten. Beim Konzert von Iggy Pop in der Hochschule Der Künste stand der erste Punk Berlins vor mir, Jäki, der Iggy vor Begeisterung ins Bein biss.

      Jäki Eldorado (Jochen Hildisch) sollte ich Jahre später in Hamburg, ein wenig disziplinierter, als Tourneeleiter von diversen Bands (Die Toten Hosen, Robbie Williams etc.) wiedertreffen.

      Fotos von Iggy vor seinem Übungsraum gemacht – Schnappschüsse, wie er mit seiner Band ankam – ließ ich wie auch andere von einem Freund entwickeln. Dummerweise verschwanden diese genauso mysteriös wie viele Bowiefotos.

      Ich hatte meine Ausbildung zum Kaufmann im Groß- und Außenhandel bei Herlitz mit Ach und Krach abgeschlossen und noch ein halbes Jahr in meiner Lehrstelle verbracht, als es mich drängte, endlich auch mal was anderes zu tun. Neben der Band fuhr ich fortan Parfüm durch Berlin und hörte dabei Musik auf AFN.

      Iggy Pop – Hochschule Der Künste Berlin 1977

      Der US Sender brachte ‛ne Menge Pop & Soul, und ich verbesserte ganz nebenbei meine Englischkenntnisse. Die Lektüre von Melody Maker und New Musical Express bereicherte zudem mein Wissen um die Musikbranche. Deshalb bezeichnete man mich wohl damals schon als wandelndes Rocklexikon.

      Apropos Rocklexikon: Mal nachschlagen bei Fela Kuti

      Mein Bandkollege Uli rief an, hatte einen interessanten Job für mich. Fela Kuti und Ginger Baker sollten abends zusammen in der Berliner Philharmonie auftreten. Am Nachmittag gab es eine Presseparty in Joes Bierhaus und ich durfte die Fotos machen.

      Fela Kuti

      Der Nigerianische Afrobeat Superstar kam mit großem Gefolge. Er hatte, schätze ich, 27 Frauen dabei plus Nachkommenschaft und sonstige Verwandte. Ginger erschien ohne Verwandschaft und selber auch nicht. Er spielte abends auch nicht wie angekündigt mit Fela, sondern vor ihm. Da hatte es wohl Stress zwischen den beiden gegeben. Ginger begann mit einem langen Drum-Solo, ich fotografierte ihn dabei und später auch Fela mit Band und Tänzerinnen.

      Ginger hatte ich in den 80ern für die Fabrik mit der neuen Band Energy engagiert. Er verschwand nach einer Stunde Spiel mit seinen Leuten von der Bühne. Und harrte in der Garderobe der Zugaberufe. Nichts zu hören. Das Publikum meinte wohl, dass Pause sei. Man ging zum Tresen, um Getränke zu bestellen und wartete danach geduldig. In der Garderobe verklickerte ich Ginger das Missverständnis. Nach dreißig Minuten wurde das Konzert fortgesetzt. Uneingeladen kam dann die Polizei, die wegen der Lautstärke von aufgebrachten Nachbarn alarmiert worden war. Gottseidank konnte ich die Beamten gerade noch überzeugen, nicht einzuschreiten. Das Konzert sei ohnehin gleich zu Ende.

      Ginger Baker – Berlin Philharmonie 1978

      Konzerte blieben ein wichtiger Teil meiner Freizeit. Leider fehlte mir oft das Geld dafür und ich konnte mir z.B. Led Zeppelin nicht leisten. Bei anderen Konzerten versuchte ich, mich rein zu mogeln.

      Als ich bei anderer Gelegenheit wieder mal abgebrannt vor dem Bühneneingang der Deutschlandhalle herumlungerte, um irgendwie umsonst rein ins Konzert zu kommen, haute mich ein Typ um einen Job an. Als ich ihn fragte, wieso er ausgerechnet mich um einen Job fragte, sagte er, ich würde so aussehen als wäre ich hier für so was zuständig. Da ahnte ich noch nicht, dass mir eine glänzende Karriere als Konzertveranstalter in Hamburg winkte.

      Don‘t Be Cruel (Elvis)

      Im Peter Jahnel Musik Shop war ich als Aushilfe beschäftigt. Ich half im Verkauf oder sortierte Ware in die Regale. Ich hatte einen VW-Bus, fuhr zur Metro oder holte Pakete von der Post ab. Einmal fand eine Produktpräsentation einer Gitarrenverstärkerfirma statt. Mit dem Elvis Presley-Gitarristen James Burton. Ich war wenig beeindruckt, weil Elvis mich nie interessiert hatte und den Gitarristen kannte ich auch nicht. Danach bei der Session, setzte ich mich ans Schlagzeug und spielte mit. Mit meiner Spielpraxis war‘s nicht so doll, und so wurde ich bald ausgetauscht. Immerhin hatte ich mal mit James Burton gespielt. Interessant, nicht?

      Interessanter aber waren die Gespräche mit dem Techniker im Laden, Bernd Koschmidder, ehemals Bassist bei Birth Control.

      Peter Jahnel und Bernd Koschmidder

      Silver Machine (Hawkwind)

      Silver Machine war der Hit der englischen Psychedelic Band Hawkwind. Ich genoss sie 1973 im Amsterdamer Paradiso. Ein langhaariges Mädchen saß im Schneidersitz auf der Bühne und baute einen imaginären Riesenjoint, den sie dann auch später theatralisch rauchte. Am Bass Lemmy Kilmister, der später bekanntlich Motörhead gründen sollte. Wir waren nachmittags aus Berlin gekommen und hatten unser Zelt in der Nähe von Amsterdam, in Alkmaar, auf einem Zeltplatz errichtet. Wer aber stammt ursprünglich aus Alkmaar? Rudolf Wijbrand Kesselaar, besser bekannt als Rudi Carrell.

      Beim Bob Dylan-Konzert kam ich auch irgendwie so rein:

      Blowing In The Wind (Bob Dylan)

      Ich war mit ‘ner Freundin bei einem Bob Dylan-Konzert in der Deutschlandhalle, als sie Elvis Costello erspähte. Sie wollte ihn gleich fotografieren, aber Costello verwies sie an seinen Manager, der sie mit den Worten: „I‘m busy!“ abwies. Dabei zerriss er seine Eintrittskarte in zig kleine Schnipsel, drehte sich und verschwand in der Menge. Arroganter Sack.

      Meine erste Single war Cadillac von The Renegades „My baby grew up in a brandnew ... Cadillac!“ Ich wollte eigentlich „Poor Boy“ von den Lords, aber die war in dem kleinen Plattengeschäft am Innsbrucker Platz in Friedenau ausverkauft. Das war so ‘n Geschäft, wo man am Tresen mit einem einzigen Hörer direkt vom Plattenspieler reinhören konnte in die Musik. Eine Single kostete damals fünf Mark.

      Viel Geld für einen Schüler. Da musstest du lange sparen, bei ‘nem Taschengeld von 5,- Märkern die Woche. Wenn man außerdem noch ins Kino wollte und ab und zu Prickel Pit oder Mr.Tom naschen...

      Einen

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