Das Keto-Prinzip: Ketogen ernähren mit Kokosöl und Fett. Bruce Fife
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Carotinoide sind fettlösliche Nährstoffe, die in Obst und Gemüse enthalten sind. Am bekanntesten ist Beta-Carotin. Alle Carotinoide sind für ihre antioxidativen Eigenschaften bekannt. Viele Studien haben gezeigt, dass sie und andere fettlösliche Antioxidanzien wie die Vitamine A und E Schutz vor degenerativen Erkrankungen bieten und die Funktion des Immunsystems unterstützen.
Gemüse wie Brokkoli und Karotten enthalten Beta-Carotin, aber wenn Sie sie nicht zusammen mit Öl essen, kommen Sie nicht voll in den Genuss der nutzbringenden Wirkungen ihrer fettlöslichen Vitamine. Wenn Sie einen Salat mit einem fettarmen Dressing essen, geht Ihnen ein großer Teil der Vitamine verloren, die im Salat vorhanden sind. Ich nehme oft ein Dressing aus Essig und Wasser. Dieses Dressing enthält zwar kein Öl, ich gebe jedoch immer Nüsse, Avocado, Käse, Eier oder andere fetthaltigen Produkte hinzu, sodass ich voll in den Genuss der nutzbringenden Wirkungen der fettlöslichen Vitamine komme, die im Salat enthalten sind.
Ein weiterer wichtiger Nährstoff, der Fett braucht, um ordnungsgemäß aufgenommen zu werden, ist Calcium. Sehr viele Menschen leiden an Calciummangel oder an Osteoporose. Und wie viele der betroffenen Personen essen fettarme Produkte? Ebenfalls sehr viele. Man kann jede Menge fettfreie Milch trinken und fettarmen Käse essen und Calcium-Nährstoffergänzungen in sich hineinschaufeln, aber dennoch Osteoporose entwickeln. Warum? Weil Calcium Fett braucht, um aufgenommen zu werden. Wenn Sie zur Calciumversorgung fettfreie Milch trinken, verschwenden Sie Ihr Geld. Sie brauchen Vollmilch und Vollfettkäse sowie sonstige Vollfettprodukte, um das Calcium aufnehmen zu können. Auch viele Gemüsesorten sind gute Calciumquellen. Aber um das darin enthaltene Calcium nutzen zu können, müssen wir sie zusammen mit Butter oder Sahne oder anderen fetthaltigen Produkten essen.
Selbst unser Herz braucht Fett. Dies wurde in einer Studie gezeigt, die von der Ernährungswissenschaftlerin Dr. Mary Flynn durchgeführt wurde. Zwanzig Versuchspersonen erhielten im Rahmen ihres Ernährungsprogramms Essen, bei dem 37 Prozent der Kalorien aus Fett bezogen wurden, und sie maß den Cholesterin- und Triglyceridspiegel der Testpersonen. Dann gab sie derselben Gruppe Essen, das weniger Fett enthielt (– nur 25 Prozent der Kalorien), wobei die Gesamtmenge der Kalorien jedoch genau gleich blieb, indem sie nämlich den Anteil der Kohlenhydrate erhöhte. Dabei stellte sie fest, dass die fettarme Ernährung den Spiegel von gutem HDL-Cholesterin senkte, den Triglyceridspiegel erhöhte und den Spiegel von schlechtem LDL-Cholesterin unverändert ließ.1
Die Auswirkungen für das Herz waren insgesamt schlecht. Wenn wir die Tatsache hinzunehmen, dass fettlösliche Vitamine wie etwa Vitamin E und Beta-Carotin, die vor Herzkrankheiten schützen helfen, in einer fettarmen Ernährung reduziert sind, sehen wir, dass fettarme Ernährungsformen Herzkrankheiten in Wirklichkeit fördern – also genau das Gegenteil dessen bewirken, was die Mainstream-Medien uns weismachen wollen. Deshalb werden viele Menschen, die sich an sehr fettarme Ernährungsprogramme halten, krank und entwickeln starke Heißhungerattacken. Sie brauchen Fett.
Nathan Pritikin propagierte eine sehr fettarme Diät. Pritikin war regelrecht fanatisch darauf bedacht, Fett in der Nahrung zu meiden. Er behauptete, in Kopfsalat und anderem Gemüse sei genug Fett enthalten, um den Bedarf des Körpers zu decken. Seine Diät schränkte die Fettzufuhr auf nur noch 10 Prozent der Gesamtkalorien ein. Damit lag er weit unter der Empfehlung der American Heart Association von 30 Prozent. Diejenigen, die seine Diät machten, nahmen ab, aber sie entwickelten auch gesundheitliche Probleme – aufgrund des zu geringen Fettanteils in ihrer Nahrung. Dr. Charles T. McGee beschreibt Patienten, die die fettarme Diät von Pritikin ausprobiert hatten, in seinem Buch Heart Frauds: „Pritikin-Programm-Patienten litten an einem Mangel an essenziellen Fettsäuren, nachdem sie die Diät etwa zwei Jahre gemacht hatten. Wenn sie in die Praxis kamen, sahen sie dünn und hager aus, mit einer Haut, die trocken, schlaff, bleich, grau und schuppig war. Glücklicherweise war diese Komplikation selten zu sehen, weil es den meisten Menschen schwerfällt, eine Fettzufuhr von nur 10 Prozent durchzuhalten, ohne zu mogeln.“2
Weitere wichtige Wirkungen von Fett
Fett hat viele wichtige Funktionen im Körper. Ich möchte und kann gar nicht alle erwähnen – aber genügend viele, um Ihnen zu zeigen, wie wichtig es für die Ernährung ist. Forscher entdecken ständig weitere nutzbringende Wirkungen von Nahrungsfett.
• Gemäß einer Studie, die 1999 an der University of Buffalo durchgeführt wurde, konnten Fußballspielerinnen bei einem Ernährungsprogramm, das zu 35 Prozent aus Fett bestand, länger und mit höherer Intensität Leistung erbringen als bei einem Ernährungsprogramm mit einem Fettanteil von 27 oder 24 Prozent.
• Fett hilft beim Regulieren der Verdauung und beim Aufnehmen von Blutzucker und beugt damit einer Insulinresistenz und Diabetes vor. Ohne ausreichende Mengen an Fett in der Nahrung kann der Blutzuckerspiegel nach dem Verzehr einer kohlenhydratreichen Mahlzeit außer Kontrolle geraten.
• Fett hilft, den Hunger länger zu stillen, sodass man nicht so oft isst, und es hilft Ihnen damit, weniger Kalorien zu konsumieren und abzunehmen.
• Fett sorgt dafür, dass die Haut weich und geschmeidig bleibt. Das Fett unter der Haut und das Fett, das in den Zellen der Haut arbeitet, sorgen für guten Teint und Hauttonus.
• Fett ist außerdem für normales Wachstum lebenswichtig. Es hilft, wichtige Proteine zu erhalten, während Kohlenhydrate dazu neigen, dem Körper Proteine zu rauben. Fett ist auch notwendig für das Knochenwachstum und die Knochenkalzifizierung. Menschen, in deren Nahrung es an Fett mangelt, sind und bleiben eher klein.
Wie Sie sehen, ist Fett ein sehr wichtiger Bestandteil unserer Ernährung. Es ist bei einer Vielzahl von Funktionen im Körper involviert, von denen die Wissenschaft viele noch gar nicht ganz verstanden hat.
Nahrungsfette sind jedoch nicht alle gleich. Es gibt viele verschiedene Arten von Fetten und jedes hat eine andere Wirkung auf den Körper. Die moderne Lebensmittelherstellung und -verarbeitung haben einige Fette geschaffen, die schädlich für unsere Gesundheit sind und zu Übergewicht und anderen Gesundheitsproblemen beitragen. Das heißt, dass wir unsere Fette klug auswählen sollten. Im Allgemeinen gilt:
Je mehr ein Fett oder Öl verarbeitet worden ist, bis es das Regal im Supermarkt erreicht, desto weniger gesund ist es. Künstliche Fette wie Olestra und halbkünstliche Fette wie Margarine und andere hydrierte Pflanzenöle sind am intensivsten verarbeitet worden und am wenigsten gesund. Natürliche Fette und Öle – jene, die einfach aus ihrer Quelle gewonnen oder gepresst werden können, selbst mit primitiven Methoden (wie Olivenöl, Kokosöl, Butter und tierische Fette) – sind der Gesundheit förderlich.
Ich weiß, dies widerspricht der vorherrschenden Meinung, aber dadurch, dass die meisten an etwas glauben, was falsch ist, wird es nicht richtiger. Die vorherrschende Meinung liegt oft falsch. Nehmen wir nur die fettarmen Diäten oder Ernährungsprogramme – sie werden nach wie vor lautstark als einziger Weg der Gewichtsreduktion angepriesen, und dennoch wissen wir inzwischen, dass sie langfristig nicht funktionieren.
KAPITEL 3
Brauchen Sie einen Ölwechsel?
Fette, Öle, Triglyceride und Fettsäuren
Fett – nur das Wort allein beschwört oft schon Bilder von unschönem Fettgewebe herauf, das an einem Stück Fleisch hängt. Fett ist jedoch nicht nur an Fleisch zu finden. Alle lebenden Organismen haben Fett. Menschen, Tiere, Pflanzen, selbst die winzigsten Organismen wie Einzeller und Bakterien haben Fett. Es ist ein für jeden Organismus lebenswichtiges Gewebe. Aus diesem Grund kommt Fett in der einen oder anderen Form