Schwertmeister der Magie: Drei Fantasy Sagas auf 2500 Seiten. Alfred Bekker

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Schwertmeister der Magie: Drei Fantasy Sagas auf 2500 Seiten - Alfred Bekker

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knapp für menschliche Schwächlingskinder, aber eine Weile wird es gehen.“

      Mit geschickten Schnitten hatte der Adh innerhalb weniger Augenblicke Gorian soweit befreit, dass der sich wieder bewegen konnte. Die magische Lähmung, die ihn nach dem Angriff mit dem schwarzen Licht befallen hatte, wirkte noch etwas nach. Ein unangenehmes Kribbeln durchlief seinen Körper. Er stieß sich irgendwo, als er versuchte, sich aufzurichten.

      „Wo bin ich?“, fragte er. „Haben dich die orxanischen Frostkrieger ebenso erschlagen wie meinen Vater, und begegnen wir uns deshalb hier im Jenseits wieder?“

      „Nein, du Narr. Wir sind dort, wohin dein Vater mir befahl zu flüchten.“

      „Was?“

      „Unter der Erde. Ja, ich gebe zu, dass sich diese anregungsarme Umgebung lähmend auf Geist und Gedanken auswirken kann. Adhe sind zwar nicht so sehr auf Licht oder Luft angewiesen, aber deine Art ist da etwa anders veranlagt ...“

      In diesem Moment ertönte ein knarrendes Geräusch, das Gorian zusammenzucken ließ. „Was war das?“

      „Ach, das ist nur der Frostgott Frogyrr. Der stampft da oben über uns wahrscheinlich wütend herum und führt sich auf wie ein übellauniger Tanzbär, weil er gerade zusehen musste, wie du einfach in der Erde versunken bist, obwohl du gerade umgebracht werden solltest. Das hat für uns leider die unangenehme Nebenwirkung, dass hier der Boden wohl bald gefrieren wird, und dann wird es selbst für mich unangenehm hier unten. Abgesehen davon kommt der Frostgott vielleicht schon bald darauf, was hier geschehen ist. Er hat nämlich durchaus die Möglichkeit, uns aufzuspüren, wenn er will. Und dass Adhe nicht nur aus der Erde emporwachsen, sondern auch notfalls wieder in ihr versinken können, dürfte ihm wohl bekannt sein. Bist du wieder einigermaßen beieinander?“

      „Ja, ich kann mich wieder bewegen, auch wenn sich alles noch etwas taub anfühlt.“

      „Dein Vater kannte einige Heil- und Kräftigungszauber, die allerdings bei meinesgleichen stets versagten“, meinte Beliak. „Ich nehme an, dass er dir ein paar dieser Praktiken gezeigt hat, aber du solltest jetzt darauf verzichten, sie anzuwenden.“

      „Warum?“

      „Weil über uns ein wütender weißer Bär darauf sinnt, wie er dich doch noch töten kann und dieser Bär einen sehr feinen Sinn für jede Art von Magie hat.“

      „Du glaubst, er könnte spüren ...“

      „... wenn du hier einen Heilspruch anwendest. Ohne Zweifel. Also tu uns beiden den Gefallen und verzichte auf derlei magische Kunststückchen. Und da du kein ausgebildeter Heiler, ja, noch nicht einmal ein gewöhnlicher Heilkundiger bist, ist es vielleicht sowieso besser, wenn du es bleiben lässt.“

      Im nächsten Augenblick spürte Gorian, wie der Adh seine Hand nahm und ihm etwas hineindrückte. Etwas Kaltes, Metallisches.

      Gorian zuckte förmlich zusammen, als er erkannte, was es war.

      Rächer!

      „Hier, nimm das Ding an dich. Das ist mit dir hier hereingesogen worden.“

      „Ich verstehe das noch immer nicht. Eigentlich dachte ich, ich hätte diese Klinge ins Auge gerammt bekommen.“

      „Ja, du hast wirklich Glück gehabt. Normalerweise ist es Menschen nämlich nicht möglich, die Untererdreich-Wege der Adhe zu betreten – es sei denn, man hat die Blutseide einer Schädelspinne zur Verfügung und wird vielleicht sogar darin eingesponnen. Nur so war es möglich, dich hierher zu holen.“

      „Aber ... hat Frogyrr das denn nicht gewusst?“

      „Ich weiß nicht, warum er dich auf so eigenartige Weise zu töten versuchte. Vermutlich hatte er seine Anweisungen diesbezüglich. Aber er hat ganz sicher nicht gewusst, dass ein Adh in der Nähe ist, der dich gerade dann ins Untererdreich ziehen könnte, wenn ...“ Beliak stockte, und erneut war ein knarrender Laut zu hören. „Weg hier!“, forderte er. „Ich werde dir alles später erklären. Jetzt sollten wir zuerst mal unsere Leben retten!“

      ––––––––

      Beliak zog Gorian hinter sich her. Sie liefen durch einen vollkommen dunklen Stollen. Zumindest glaubte Gorian, dass es ein Stollen oder Tunnel war, denn ab und zu stieß er seitlich gegen eine kalte Erdwand – oder zumindest das, was er dafür hielt. Wohin ihr Weg führte, vermochte er nicht zu sagen. Aber er vertraute Beliak.

      Nach einer Weile hielt der Adh endlich inne.

      „Was ist?“, fragte Gorian. „Sind wir hier sicher?“

      „Ja. Vorerst zumindest.“

      „Und verrätst du mir auch, wo genau wir eigentlich sind?“

      „Es hätte wenig Sinn, dir das erläutern zu wollen.“

      „Wieso?“

      „Weil du kein Adh bist und es nicht wirklich begreifen könntest. Dir fehlen die Sinne dafür.“

      „Ich habe von den Wegen der Adhe durch das Untererdreich gehört – und ihr entsteht hier doch auch.“

      „Die Wege des Untererdreichs gehören nicht zum Erdenrund, Gorian. Sie sind Teil einer anderen Welt und deshalb auch nicht mit gewöhnlichen Höhlengängen vergleichbar. Wenn du nach ihnen graben würdest, würdest du nichts finden außer gewöhnlichem Erdreich. Wie ich schon sagte, können normalerweise nur Adhe diese Wege betreten, es sei denn, man hilft mit starker Magie nach und hat die richtigen Hilfsmittel, wie beispielsweise die Blutseide der Schädelspinnen.“

      „Ich dachte ...“

      „Still! Ich muss meine Aufmerksamkeit sammeln.“ Einige Augenblicke herrschte Schweigen, und die Stille war so vollkommen, dass es Gorian davon fröstelte. Er war regelrecht erleichtert, als Beliak wieder zu reden begann. In dieser absoluten Finsternis fühlte man sich sehr schnell einsam und verloren.

      „Ich erkenne, was an der Oberfläche geschieht“, erklärte der Adh. „Auf welche Weise ich das vermag, kann ich dir nicht erklären, denn kein Mensch kennt dazu auch nur eine annähernde Entsprechung. Lass dir einfach gesagt sein, dass ich es kann und darauf geachtet habe, wie nahe man uns auf den Fersen ist.“

      „Ich dachte, es könnte uns niemand folgen“, wandte Gorian ein. „Oder lässt sich dieser Frogyrr von der Blutseide seiner eigenen Schädelspinne einwickeln, nur um in diese dunklen Gänge zu gelangen?“

      „Frogyrr kennt die Gänge des Untererdreiches und vermag uns aufzuspüren. Das kostet ihn zwar etwas Mühe, aber die wird er sich zweifellos machen. Schon deshalb, weil du ihm ein Auge genommen hast und er sich gewiss rächen will.“

      Offenbar hatte der Adh sogar Einzelheiten des Kampfes zwischen ihm und dem Frostgott mitbekommen, während er sich im Untererdreich versteckt gehalten hatte.

      „Wie

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