Big Ideas. Das Management-Buch. Philippa Anderson

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Big Ideas. Das Management-Buch - Philippa  Anderson

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      »Wenn Sie das, was Sie tun, nicht als Prozess beschreiben können, dann wissen Sie eben nicht, was Sie tun.«

      W. Edwards Deming Statistiker (1900–1993)

       Fredmund Malik

      Der österreichische Management experte Fredmund Malik (geb. 1944 in Lustenau) studierte in Innsbruck und St. Gallen Wirtschafts- und Sozialwissenschaften. Er ist Professor für Unternehmensführung an der Universität St. Gallen sowie Gründer und Leiter des weltbekannten Management-Beratungsunternehmens Malik St. Gallen, das bereits seit 1977 besteht.

      Malik vertritt die Ansicht, dass Management sowohl eine lehr- als auch lernbare Wissenschaft und Tätigkeit ist. Deshalb widmete und widmet er sein Leben der Erforschung und Vermittlung der dazu notwendigen Kenntnisse. In seiner Arbeit wie in seiner Lehre kombiniert er seine Erfahrungen mit dem Thema Management mit Ansätzen aus der Kybernetik und aus der Bionik. Hinzu kommt der systemtheoretische Ansatz. Auf dieser Grundlage entwickelt er Managementsysteme für komplexe Organisationen.

      Darüber hinaus ist Malik Autor und Mitverfasser zahlreicher Schriften und Bücher zu unterschiedlichen Bereichen der Managementlehre und zur Personalentwicklung.

       Hauptwerke

      1984 Strategie des Managements komplexer Systeme

      2000 Führen-Leisten-Leben

      2007 bis 2011 Management: Komplexität meistern (3 Bände)

      2014 Wenn Grenzen keine sind. Management und Bergsteigen.

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      UNTERNEHMEN SIND WIE LEBENDE ORGANISMEN, SIE MÜSSEN SICH IMMER WIEDER HÄUTEN

      SICH NEU ERFINDEN UND ANPASSEN

       IM KONTEXT

      SCHWERPUNKT

       Prozesse und Produkte

      WICHTIGE DATEN

      1962 Everett Rogers schreibt Diffusion of Innovations. Er zeigt darin, wie Innovation soziale Systeme beeinflusst.

      1983 Der Berater Julien Phillips veröffentlicht in der Zeitschrift »Human Resource Management« das erste Modell für ein Veränderungsmanagement.

      1985 In Innovation and Entrepreneurship beschreibt Peter Drucker den besten Ansatz für Veränderungsmanagement so: »Immer nach Veränderungen suchen, reagieren und sie ausnutzen«.

      1993 Der Change-Experte Daryl Conner ermutigt Unternehmen zum Sprung ins kalte Wasser (Metapher der brennenden Ölplattform), um die hohen Kosten fehlender Veränderung zu vermeiden.

      Erfolgreiche Unternehmen sind lebende Organismen, die wachsen, sich verändern und anpassen, genauso wie wir Menschen. Der US-amerikanische Zukunftsforscher Alvin Toffler veröffentlichte 1970 sein Buch Der Zukunftsschock, in dem er ein Wahrnehmungsproblem prophezeite: das Gefühl, dass wir zu viel Veränderungen in zu kurzer Zeit erleben. Dieses Tempo werde auch auf die Wirtschaft übergreifen, weil Firmen ihre Produkte und Prozesse laufend anpassen müssten, um ihre Wettbewerbsvorteile in umkämpften Märkten zu erhalten.

      Zur damaligen Zeit galten Tofflers Befürchtungen hinsichtlich der rasanten technischen Entwicklung als weit hergeholt. Doch durch Computer und das Internet verändert sich alles sogar noch schneller als vorhergesehen. Toffler meinte, wir würden in einem Zustand »rascher Vergänglichkeit« leben, in dem wir Ideen, Organisationen und selbst Beziehungen immer weniger Zeit widmen. Tatsächlich gibt es inzwischen die Social Media, in denen wir unsere Beziehungen auf völlig neue Art pflegen und die auch neue Möglichkeiten zur Gründung und zum Aufbau von Unternehmen bieten.

      1989 dauerte es laut dem Informatiker Alan Kay zehn Jahre, bis eine Innovation den Weg vom Labor ins Alltagsleben zurückgelegt hatte. Im Jahr 2006 schaffte es Twitter, diese Spanne auf vier Jahre zu verkürzen. Wir können heute Produkte aus der ganzen Welt kaufen, die Kunden können sofort ihre Kritik veröffentlichen. Für Firmen ist es äußerst wichtig, sich ebenso schnell anzupassen.

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       Produkte und Prozesse

      Die private und geschäftliche Umgebung hat sich seit den 1960er-Jahren komplett verändert, keine Branche und kein Unternehmen blieb davon unberührt, wie zum Beispiel die Musik- und Filmindustrie zeigen. Neue Technologien sorgen dafür, dass Filme und Musik heute vollkommen anders gekauft und konsumiert werden als früher. Große Film- und Musikunternehmen (und ihre Lieferanten und Produzenten) konnten nur überleben, indem sie sich ebenso radikal anpassten und neu erfanden.

      »Wer das Alltagsleben neu erfindet, dringt in unbekanntes Territorium vor.«

      Bob Black politischer Aktivist (geb. 1951)

      Veränderung umfasst sowohl Produkte als auch Prozesse. Produkte werden entweder abgewandelt oder neu entworfen. Die Filmindustrie etwa erlebte seit den ersten Schwarzweißfilmen zahlreiche Umwälzungen. Sie erfand sich neu durch Technik (vom Ton bis hin zu den »unmöglichen« CGI-Animationen), Marketing-Schachzüge oder Erlebnisse wie Vorführungen im Freien. Auch die Verbreitung der Multiplexkinos, durch die sich die Besucherzahlen vervielfacht haben und in denen die Filme schneller wechseln, trugen dazu bei. Nun soll die alte Idee des 3D-Kinos als neustes Produkt die Zuschauer von illegalen Downloads abhalten und zurück in die Kinos locken.

      Etwa zu Beginn des 21. Jh. kämpfte die Musikindustrie mit den sinkenden Absatzzahlen bei CDs und konzentrierte sich erneut auf Liveauftritte und Merchandising. Beide, die Musik- und die Filmindustrie, wurden aber auch durch die Digitalisierung wiederbelebt, wie zum Beispiel iPod und iTunes von Apple zeigen. Mit dieser revolutionären Kombination von Produkt und Prozess – der Hard- und Software von Apple – wurden legale Downloads von Musik und Filmen attraktiver als das Raubkopieren. Im iTunes-Store von Apple waren 2013 in 119 Ländern 60 000 Filme und 35 Mio. Musikstücke im Angebot.

       Innovative Methoden

      Geht es darum, Prozesse anzupassen, müssen neue Arbeitsmethoden erfunden und eingeführt sowie alte ausgemustert werden. Filmanbieter wie Netflix beispielsweise kämpfen sowohl mit Wettbewerbern, die per Internet Filme verkaufen, als auch mit illegalen Streaming-Angeboten. Netflix reagierte darauf, indem er alle Episoden der Fernsehserie House of Cards gleichzeitig zum Download freigab. Die Erwartung war, dass die Kunden nicht die illegalen Angebote nutzen würden, wenn sie sämtliche Episoden sofort legal beziehen können.

      Das war nicht nur ein neuer Prozess für Netflix, sondern bedeutete auch eine Anpassung des gesamten Geschäftsmodells. 2012 war Netflix ein Online-Streaming-Dienst in einer frühen Wachstumsphase, aber für House of Cards betätigte sich die Firma erstmals auch als Produzent. So erzielte Netflix mehr Gewinn und konnte gleichzeitig den Inhalt kontrollieren.

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