Big Ideas. Das Management-Buch. Philippa Anderson

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Big Ideas. Das Management-Buch - Philippa  Anderson

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      Hewlett-Packard (HP) ist in Dave Packards Garage entstanden. Die Firma restaurierte diese, 1987 wurde sie als »Geburtsstätte des Silicon Valley« zu einem Wahrzeichen Kaliforniens.

       Mikro-Unternehmertum

      Um das Jahr 2000 kristallisierte sich das Konzept des Mikro-Unternehmers heraus: Eine Person konnte neben ihrer Vollzeitarbeit ein sehr kleines Unternehmen führen. Als sich der E-Commerce ausweitete, gewann dieses Konzept an Popularität, denn kommerzielle Websites lassen sich auch abends und am Wochende verwalten. Verkaufsplattformen wie eBay oder der chinesische Online-Dienst Taobao machten das Ganze noch leichter, denn dank ihnen brauchten Anbieter nicht einmal mehr eine eigene Website mit Zahlungssystem.

      Mikro-Unternehmer können alles anbieten, von selbst genähter Kleidung über Antiquitäten bis zu gebrauchten Elektronikgeräten, und sie bestimmen selbst, wie viel Kapital sie – abgesehen von ihrer Zeit – riskieren wollen. Ihre Fähigkeit besteht darin, eine gute Gelegenheit zu ergreifen, aber ihr Unternehmen kann so klein oder groß sein, wie es ihre Zeit erlaubt.

      Auch für Leute, die mehr als eine Teilzeitarbeit anstreben, gibt es viele Vorbilder. Große Unternehmen wie Hewlett-Packard und die indische Firma Biocon wurden in Garagen gegründet. Leidenschaft ist alles: Die Ausrüstung wurde mit wenig Kapital beschafft oder geliehen, Freunde und Familienmitglieder halfen (oft kostenlos) und viel Schlaf wurde geopfert. Die wichtigsten Ressourcen waren Zeit, Fähigkeiten und Durchhaltevermögen.

      Oft geht es jedoch nicht geradewegs bergauf und hoher Einsatz ist gefragt, trotz aller Fehlschläge. Jeff Bezos warnte einmal: »Erfinder müssen darauf gefasst sein, lange missverstanden zu werden.« image

      »Sie müssen fest an sich glauben und davon überzeugt sein, dass Sie selbst im schlimmsten Fall, wenn alles schiefgeht, etwas wirklich Cooles aufgebaut haben.«

       Kevin Rose

       Hewlett-Packard

      Bill Hewlett (geb. 1913) und Dave Packard (geb. 1912), zwei enge Freunde, studierten gemeinsam Elektrotechnik an der Stanford-Universität. Packard zog nach seiner Hochzeit in eine Wohnung in Palo Alto (Kalifornien), während Hewlett in einem Schuppen auf dessen Grundstück campierte. Eine Garage auf diesem Grundstück wurde zur einfachen Werkstatt. Von 1938 bis 1939 diente sie als Wohnung, Denkfabrik, Labor, Büro und Fertigungsabteilung. Dort entwickelten Hewlett und Packard die Tonfrequenzgeneratoren 200A und 200B, ihre ersten zwei Produkte.

      Hewlett-Packard gilt als erste »Garagen-Technologiefirma« in den Vereinigten Staaten. Die beiden Freunde gründeten sie mit 538 Dollar Startkapital. Heute ist Hewlett-Packard eines der größten Technologieunternehmen der Welt. Sein Absatz lag im Jahr 2012 bei über 27 Mrd. Dollar. Die Garage ist als historisches Wahrzeichen im »United States National Register of Historic Places« verzeichnet.

      MENSCHEN WIRKEN

      FÜHRUNG UND PERSONALWESEN

      Will eine kleine Firma zum multinationalen Konzern heranwachsen, müssen sich die Führungskräfte ganz und gar für das Geschäft einsetzen und die Mitarbeiter mitreißen. Führung bedeutet im Kern, die Fähigkeiten der Mitarbeiter auf die richtige Weise einzusetzen.

      Im Wirtschaftsleben hört man oft die Redensart: »Es gibt keine Geschäftsprobleme, nur Probleme mit Mitarbeitern.« Die vielen Einzelpersonen in einer Organisation haben eigene Philosophien, Anfälligkeiten, Motivationen, Stärken und Schwächen. Effektive Führung akzeptiert diese Unterschiede und schafft eine Kultur, in der jeder das Beste aus seinen Fähigkeiten machen kann. Bei Führung geht es darum, die Möglichkeiten anderer Menschen zu sehen und zu fördern, sich die Zukunft vorzustellen, die strategische Richtung festzulegen und alle Mitarbeiter auf eine Vision auszurichten.

      »Gute Führung heißt, mittelmäßigen Leuten zu zeigen, wie sie die Arbeit von überlegenen Leuten erledigen können.«

      J. D. Rockefeller Industrieunternehmer (1839–1937)

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       Führung und Management

      Die besten Führungskräfte, sagte Steve Jobs einmal, »schlagen eine Delle ins Universum«. Sie lassen sich nicht von Konventionen einengen, sie denken nicht in vorgegebenen Rahmen, sie lassen sich auf einzigartige Ideen ein, die den Status quo zu ihren Gunsten revolutionieren. In den heutigen wettbewerbsintensiven Märkten feiern wir die Führungskräfte, die nicht nur ihre Rivalen überlisten und überholen, sondern ganze Industriezweige umkrempeln. Sie verändern die gesamten Spielregeln.

      Zu wahrer Größe gelangen Führungskräfte jedoch selten alleine, sie brauchen dazu Manager. Führungskräfte haben eine Vision, Manager gestalten Prozesse, Pläne, Budgets, Strukturen und suchen die richtigen Mitarbeiter. Ohne dies kann ein Unternehmen keine Geschäfte bertreiben. In seinem Artikel The Manager’s Job (1975) identifizierte Henry Mintzberg drei übergeordnete Funktionen von Managern: die informationelle (Management durch Information), die interpersonelle (Management durch Menschen) und die entscheidende (Management durch Aktion). Für Mintzberg sind diese Funktionen gleich wichtig. Führungskräfte müssen oft übergangslos zwischen Führung und Management hin und her wechseln und jeweils erkennen, welche Rolle in welchem Zusammenhang am besten passt.

      Um Organisationen langfristigen für den Erfolg zu positionieren, ist es nötig, Teams zusammenzustellen und Talente zu managen. In Teams sind Menschen produktiver und erfinderischer. Teams können sich selbst verwalten, denn die Mitglieder unterstützen sich gegenseitig und setzen sich füreinander ein. Sie brauchen weniger Kontrolle und Anleitung als Individuen. Ihre Leistung wird von Gruppennormen bestimmt und hängt nicht von den Erwartungen nur einer Person ab.

      Herausragende Organisationen wissen, wie wertvoll Teams sind. Die Arbeitsplätze bei Google zum Beispiel fördern allein durch ihre Gestaltung die Zusammenarbeit. Es gibt Entspannungsorte (»hang-out spaces«) mit schicken Möbeln und kostenloser Verpflegung, wo Teams gemeinsam arbeiten und sich austauschen können. Die Führungskräfte fördern das Miteinander, denn sie wissen, dass die Mitarbeiter im Team zufriedener und kreativer sind und dadurch mehr Innovation entsteht. Google ist bekannt, dass die besten Arbeitsplätze wie Spielplätze aussehen, wo die Leute fantasieren und erfinden können – das ist für beide Seiten vorteilhaft.

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       Freude und Anreiz

      Eine Kultur, die Teamarbeit und Kreativität unterstützt, trägt die Antwort auf die Frage: »Liefert Geld die nötige Motivation?« in sich. In den meisten Fällen wohl nicht. Mehr Geld bringt eine Person vielleicht dazu, eine neue Stelle anzunehmen oder schneller zu arbeiten, aber danach geraten wieder andere Dinge in den Blick: Zufriedenheit, Herausforderung und respekvoller Umgang zum Beispiel. Die Fluglinie Virgin Atlantic etwa gilt als guter Arbeitgeber, obwohl die Gehälter nur durchschnittlich sind.

      Eine starke Organisationskultur ist wichtig für den Erfolg. Tradition, Geschichte und Struktur schaffen ein einzigartiges Identitätsgefühl.

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