Perry Rhodan - Die Chronik Band 1. Michael Nagula

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Perry Rhodan - Die Chronik Band 1 - Michael Nagula

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auf Action-Szenen zutraf.«

      Aber Kurt Brand hatte eine Entschuldigung, die immer und überall zog: Er schrieb unglaublich spannend!

      Und das wird auch der Grund gewesen sein, weshalb Kurt Bernhardt ihm am 7. November 1961 die Mitarbeit an der Serie anbot. Gleich am folgenden Tag soll er ihm die elf bereits gedruckten Romane zugeschickt haben. Brand spricht in seinen Erinnerungen davon, dass ein Bekannter ihm Band 5 der Serie kurz unter die Nase gehalten hatte. Seine Neugier wurde geweckt, doch die Serie war »an Kiosken und in Buchhandlungen« nicht zu erwerben gewesen – vermutlich wegen des überraschend hohen und schnellen Abverkaufs. Durchaus möglich, dass Brand sich daraufhin wegen einiger Leseexemplare an Bernhardt gewandt hatte. Jedenfalls erklärt Brand im WERKSTATTBAND, dass er »an einem Samstagmorgen die erste PERRY RHODAN-Story zur Hand« nahm. »Einen Tag später, Sonntag abends, kannte ich, vollkommen übernächtigt, auch die neunzehnte Story ›Der Unsterbliche‹. Über meine damaligen Kopfschmerzen sollte kein Wort verloren werden. Sie spielten gegenüber meiner Begeisterung für die PR-Aufzeichnungen keine Rolle.«

      Am 23. November trafen sich Brand und K. H. Scheer in Friedrichsdorf, und es gab »zwischen uns nur ein Thema: Perry Rhodans Erlebnisse und die seiner Mitarbeiter, deren Zahl sich kontinuierlich vermehrte. Karl-Herberts Optimismus, die Chronik müsse ein geschäftlicher Erfolg werden, war ansteckend« – und Brands Bedenken, dass das Schreiben nach Exposés ihn in seiner Kreativität einschränken würde, wurden rasch zerstreut.

      Wie er 1986 selber sagt, sah es für ihn anfangs etwas problematisch aus, »denn als ich meinen ersten PR-Bericht schreiben sollte, befand sich die neunundzwanzigste Story schon in Arbeit, und dadurch klaffte zwischen den Nummern neunzehn bis neunundzwanzig eine fühlbare Lücke.« Und Brand sollte Band 34 schreiben. »Mit impulsiver Hilfsbereitschaft half K. H. Scheer aus und lieferte mir auf dreizehn Manuskriptseiten in komprimierter Form alle wichtigen Daten, die den schon längst abgefassten, aber noch nicht veröffentlichten Berichten mit ihren Figuren und ihrer Technik Charakter gaben.«

      Mit anderen Worten: Scheer schrieb ihm ein Sonderexposé mit den wesentlichen Daten als Einstiegshilfe, und ein gewisser Jemand »hatte nun seinen ersten PR-Bericht (Roman) zu schreiben und ›schwamm‹, wie er über Schreiben noch nie ins ›Schwimmen‹ geraten war. Aus dieser Arbeit entstand die Story ›Levtan, der Verräter‹, aber bis der Jemand nach Abschluss des Manuskriptes das phantastisch klingende Wort ›Ende‹ schreiben durfte, hatte er hundertmal und öfter in den vorliegenden, ausgedruckten neunzehn Berichten nachgesehen, um exakt das wiederzugeben, was der Leserschaft längst vertraut war.«

      Am 27. April 1962 erschien Brands Erstling bei PERRY RHODAN, und zwei Monate später folgte sein zweiter Roman. Bis zu seinem Ausscheiden mit Band 208 sollte er insgesamt 38 Hefte schreiben, also – die Wochenenden abgezogen – durchschnittlich einen Roman pro Monat. Dabei entwickelte Brand sich nach und nach zu einer Art »Medizinmann der Serie«, weil er sich bei einem kurzen Zwischenspiel als Werbeleiter eines Pharmakonzerns unsystematische Kenntnisse auf medizinischem Gebiet angeeignet hatte, die er durch Nachfragen bei einem befreundeten Arzt im Bedarfsfall untermauerte. So geschah es, dass er im Mai 1963 einen Roman von Clark Darlton überarbeitete – nämlich jene Szenen von Heft 111, »Unter falscher Flagge«, die sich mit den Liquitiv-Süchtigen befassten.

      All sein Engagement und seine erstaunliche Produktivität konnten jedoch nichts daran ändern, dass er Günter M. Schelwokat manches graue Haar bereitete. Der war als Ostpreuße und obwaltender Redakteur äußerst grammatikstreng – was der Verfasser dieser Zeilen selbst noch erlebte. Für Schelwokat muss es ein wahres Horrorszenario gewesen sein, Brands gelegentlich recht eigenwillige Satzkonstruktionen zu bearbeiten. Und es kam vor, dass er den Eindruck gewann, ein Roman des Autors könnte der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Schriften missfallen, wie bei Band 46, »Geschäfte mit Arkon-Stahl«, tatsächlich geschehen – und alles durfte geschehen, nur kein Verbot der Serie!

      Von den meisten Lesern geliebt, von den Mitarbeitern amüsiert bis bang beobachtet, drückte Kurt Brand der Serie bis zum 10. September 1965 seinen Stempel auf. Dann kam es zu »Unstimmigkeiten« – manche Quellen sprechen von einem handfesten Streit –, und bereits abgelieferte Manuskripte von Einzelromanen sowie ein zweites PERRY RHODAN-Taschenbuch verschwanden in den Schubladen. Nichts, was sich nicht hätte beheben lassen, und es sollte auch wieder zur persönlichen Annäherung zwischen den Beteiligten kommen – aber es war das Ende einer Ära.

      Kurzbiografie: Kurt Brand

      Am 10. Mai 1917 in Barmen geboren, wuchs Kurt Brand in der Kleinstadt Rheinbach auf, wo er auch das Gymnasium besuchte, Jules Verne las und 1931 eine Schülerzeitung ins Leben rief, die es auf fünf Ausgaben brachte. Darin erschien seine erste SF-Geschichte »Der weiße Stern«. Mit achtzehn Jahren wurde sein erster Roman, »Motoren donnern zum Ziel«, abgelehnt. Sein zweites Buch, »Eisberge bekämpfen die Welt«, in dem es um das jähe Schmelzen des Polareises geht, konnte aufgrund von Papiermangel bei Kriegsbeginn nicht gedruckt werden. Das Dritte Reich erlebte er als Soldat in Peenemünde, wo er beim Start von V2-Raketen in Richtung England mitwirkte. Bei Kriegsende entließ er sich eigenem Bekunden nach selbst, weil er »keine Lust mehr hatte«, und geriet in sowjetische Kriegsgefangenschaft. Ab 1946 baute er in Köln mit 24.000 Bänden eine der größten privaten Leihbüchereien auf, die ein finanzieller Misserfolg wurde. 1951 war sein erstes SF-Leihbuch erschienen, und nun schrieb er bis 1956 mehrere hundert Western, denen er bis April 1962, als er bei PERRY RHODAN einstieg, noch rund zwei Dutzend SF-Leihbücher folgen ließ. Nach 38 Heften und einem Taschenbuch für PERRY RHODAN, die parallel zu seinem bei TERRA veröffentlichten zehnbändigen Heftzyklus über den Weltraumreporter Yal entstanden, trennte er sich im September 1965 vom Moewig Verlag. Es entstanden mehrere SF-Einzelromane für die Reihen UTOPIA und ZAUBERKREIS-SF, bevor er 1966 beim Kelter Verlag seinen größten persönlichen Erfolg platzierte: die eigene Serie REN DHARK. Er schrieb alle Exposés der 98 erschienenen Hefte und 53 davon selbst sowie später noch sechs Taschenbücher, wobei Band 2 ein umgeschriebenes PERRY RHODAN-Taschenbuch war. 1969 scheiterte sein Wiedereinstieg ins Perryversum, für den er er einen ATLAN-Roman schrieb, und er konzipierte für Kelter die utopisch-phantastische Krimireihe »Checkpart 2000«. Gleichzeitig entwickelte er seine zweite SF-Serie, RAUMSCHIFF PROMET, zu der er 1972, in dem einen Jahr, in dem er sie betreute, siebzehn Romane beitrug. 1974 folgten sechs Romane für die Heftreihe ZEITKUGEL. Er schrieb auch über sechzig Romane in den Genres Grusel, Horror und Krimi und verfasste insgesamt fast tausend Romane, von denen 570 Western waren. Ende der Siebzigerjahre versöhnte er sich wieder mit PERRY RHODAN und nahm 1980 am Worldcon in Mannheim teil. Am 8. November 1991 verstarb er an einem metastasierenden Lungenkrebs in einer Klinik in Bozen/Südtirol.

      Die Erde stirbt

      Wir schreiben den 10. Mai 1984. Die Gefahr durch die Springer ist vorerst abgewendet, und nach langen Anlaufschwierigkeiten ist seit zwei Jahren auch die Terranische Weltregierung etabliert: Perry Rhodan, der Administrator der Erde, entschließt sich, sein Crest und Thora gegebenes Versprechen, die beiden nach Hause zu bringen, endlich einzulösen. Mit der vollbesetzten GANYMED geht es durch den Hyperraum nach Arkon …

      In Heft 38 schildert Kurt Mahr, wie für die Arkoniden der Traum von der glorreichen Heimat urplötzlich zerschellt. Sie materialisierten mitten in einer Schlacht zwischen Motunern, einem hoch entwickelten Volk von Methanatmern, und dem arkonidischen Imperium. Das Imperium gewinnt, die Schiffe der Motuner ziehen sich zurück, und äußerst bedrückt fliegen die Terraner durch die Raumschlacht weiter, bis an den Rand des Arkons-Systems. Und dort erwartet alle Beteiligten eine Fülle von Überraschungen!

      Crest und Thora hatten bislang verschwiegen, dass die Zentralwelt des Großen Imperiums eigentlich aus drei Planeten besteht – der Kristallwelt Arkon I, der Handelswelt Arkon II und Arkon III, dem Kriegsplaneten, einer künstlich geschaffenen Struktur von drei Synchronwelten, die Arkons Sonne in Form eines gleichseitigen Dreiecks umkreisen. Die beiden Arkoniden stellen nun mit Entsetzen fest, dass aufgrund der Dekadenz ihres Volkes das größte Positronengehirn der bekannten Galaxis, der Robotregent,

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