Perry Rhodan - Die Chronik Band 1. Michael Nagula

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Perry Rhodan - Die Chronik Band 1 - Michael Nagula

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an den Folgen eines Unfalls.

      Interview: Ganz privat mit Kurt Mahr – Ein Interview von Wolfgang J. Fuchs und Hans Gamber

      Ab wann schrieben Sie SF-Geschichten?

      Mein erstes ernstzunehmendes SF-Manuskript verfasste ich im Frühjahr 1959 – damals an meiner zukünftigen Karriere als Autor fast schon verzweifelnd, nachdem zwei Versuche, beim Darmstädter Marken Verlag ein LORE-Manuskript unterzubringen, kläglich gescheitert waren. Meinen SF-Roman schickte ich an den Moewig Verlag in München. Sowohl Moewig als auch Pabel veröffentlichten damals SF-Serien. Ich hielt mich an Moewig, weil mir die Moewig-Produkte von der Aufmachung her besser gefielen und ich außerdem von der JIM PARKER-Serie die Nase voll hatte.

      Welcher Roman war das?

      Das war »Zeit wie Sand«. Der Verlag nahm ihn an! Mehr noch: Ich wurde gefragt, ob ich weitere Manuskripte liefern könne. Und ob ich konnte! Meine Eltern hatten mir gerade klargemacht, dass ich nach ihrer Meinung jetzt lange genug studiert hätte und von ihnen keine finanzielle Unterstützung mehr erwarten dürfe. Habe ich damals aufgeatmet, als ich mit Moewig ins Geschäft kam!

      Ich war ein fleißiger Autor, und das Schreiben machte Spaß. Das ging zwei Jahre so. In dieser Zeit muss ich an die zwanzig Romane für Moewig und ein paar für Pabel geschrieben haben. Der große Sprung aber kam im Jahr 1961. Da meldete jemand seinen Besuch an, den ich von einer ganzen Anzahl heißhungrig verschlungener SF-Romane bestens kannte, ohne ihn jemals zu Gesicht bekommen zu haben: K. H. Scheer. Eines Nachmittags setzten wir uns in meiner Darmstädter Wohnung zusammen und sprachen über Perry Rhodan, aus dem K. H. Scheer und Clark Darlton einen Serienhelden machen wollten. Ich wurde gefragt, ob ich an der Serie mitarbeiten wolle, und sagte einigermaßen geschmeichelt zu. Wenig später kam die Exposésendung. Mein erster Roman innerhalb der Serie war die Nr. 5: »Atom-Alarm«.

      Seitdem bin ich – abgesehen von einer zweijährigen Unterbrechung während der Bände 400 bis 500 – stets dabei. Später stieß ich obendrein zur ATLAN-Serie, und auch die Bühne meiner ersten Aktivitäten habe ich nie ganz vergessen: Ich habe noch eine ganze Reihe von Storys für TERRA, dann TERRA NOVA und schließlich TERRA ASTRA geschrieben.

      Welche Einstellung haben Sie eigentlich zu PERRY RHODAN?

      Zu dem Mann Rhodan? Ungefähr dieselbe wie zu Old Shatterhand: gut, dass es ihn gibt, aber was wäre er schon ohne Winnetou, Sam Hawkins, Hadschi Halef Omar und all die anderen Gestalten? Zu dem Phänomen RHODAN? Das ist schon eine andere Sache.

      Ich bin beeindruckt von dem großen Erfolg der Serie – wahrscheinlich auch ein bisschen stolz darauf. Wer hätte damals, als K. H. Scheer und ich in Darmstadt zusammensaßen und solche Dinge sagten wie: »Bis Nummer fuffzig schaffen wir’s auf jeden Fall, vielleicht geht’s sogar bis hundert!«, davon zu träumen gewagt, dass uns die Gunst der Leser so lange erhalten bliebe? Ich fühle mich wohl als Mitglied eines stabilen Teams, das aus einem Cheflektor, einem Lektor und acht Autoren besteht. Ich betrachte meine Kollegen als »professionals« und habe mit ihnen viele anregende Diskussionen geführt – zumeist über unsere gemeinsamen Pläne für die Weiterentwicklung der PERRY RHODAN-Serie, bei Autorenbesprechungen, aber auch im privaten Gespräch.

      Ich bedaure es, seit meiner Rückkehr in die USA nicht mehr so regelmäßig wie früher an Autorentreffen teilnehmen zu können. Aber ich mische noch immer mit, so kräftig ich kann, und spreche mich mit William Voltz und Günter M. Schelwokat telefonisch über die wichtigsten Fragen der Weiterentwicklung ab.

       (aus: PERRY RHODAN Sonderheft Nr. 1, Januar 1979)

      Ihr Auftritt, Winfried Scholz!

      Nur vier Romane trug ein Autor zu der Serie bei, der dafür aber an ihrer Entstehung maßgeblichen Anteil hatte: Winfried Scholz, der als William Brown und W. W. Shols publizierte. Seine erste professionelle Veröffentlichung erfolgte 1958 in Form des Romans »Tödlicher Staub« im Leihbuchformat. Er schildert den Kampf einer Raumschiffbesatzung gegen eine unsichtbare Macht, die sie alle zu vernichten droht.

      Nach einer Anzahl weiterer Leihbücher, die sich mit Zeitreise, einem Marsianer und Wasserwesen auf der Erde befassten, erschienen von 1959 bis 1963 sechs Bände seines SF-Zyklus »Der Prokaskische Krieg«, der »Perry Barnett’s Abenteuer« schildert. Sie nahmen nicht nur durch den Vornamen der Hauptfigur starken Einfluss auf die Entwicklung von PERRY RHODAN, auch inhaltlich gibt es Anklänge an den Beginn dieser Serie, denn als Kapitän eines Rebellenschiffes begibt sich der Titelheld zu den Prokas und schafft die Voraussetzungen für Friedensverhandlungen, mit denen im Laufe der Buchreihe ein schrecklicher Krieg beendet werden soll, was nach 920 Jahren auch endlich gelingt. Anschließend werden weiße Flecken der Milchstraße für die Zivilisation erschlossen.

      Zweifellos hatte Winfried Scholz, der gern und ausführlich mit Kollegen wie K. H. Scheer, Clark Darlton und Kurt Mahr seine Gedanken austauschte, großen Einfluss auf die Entstehung der Serie. Im PERRY RHODAN WERKSTATTBAND, den Horst Hoffmann anlässlich des 25-jährigen Bestehens der Serie herausgab, schildert Scheer dessen Einstand mit den Worten: »Seine erste Großtat bestand darin, mir eine Liste mit echten japanischen Namen zu schicken. Tako Kakuta, Kitai Ishibashi, Tanaka Seiko und viele andere mehr waren identisch mit existierenden Menschen, die Winnie in einem japanischen Adressbuch ausfindig gemacht hatte. Er hatte dazu Zugang, weil er in der Bielefelder Großdruckerei Gundlach beschäftigt war.« Diese Personen sollten in der Folge im Perryversum Geschichte machen. Sie hatten ihren ersten Auftritt in Heft 6, »Das Mutantenkorps« von W. W. Shols, dessen Exposé am 19. Mai 1961 an Shols abgeschickt wurde.

      Info zur Romanserie: Das alte Mutantenkorps

      Das 1972 Handlungszeit von Perry Rhodan als »galaktische Polizeitruppe« gegründete Korps umfasst alle Menschen, die unter der Einwirkung radioaktiver Strahlung mit übersinnlichen Fähigkeiten geboren wurden und die Bemühungen um die Einigung der Menschheit und die Abwehr von Gefahren aus dem Weltraum unterstützen wollen. Gründungsmitglieder waren das Finanzgenie Homer G. Adams, der Lauscher Doitsu Ataka, der Teletemporarier und Parapoler Ernst Ellert, der Suggestor und Telepath Kitai Ishibashi, der Teleporter Tako Kakuta, die Telepathen Fellmer Lloyd und John Marshall, der Teleoptiker Ralf Marten, die Telepathin und Fern-Seherin Ishi Matsu, der Halbtelepath Allan D. Mercant, der Hypno und Orter André Noir, der Frequenzseher Son Okura, der Peiler Tanaka Saiko, der Späher Wuriu Sengu, die Telekinetinnen Anne Sloane und Betty Toufry, die auch Telepathin war, der Teleporter Ras Tschubai, der Telepath Nomo Yatuhin und der Telekinet und Materieumwandler Tama Yokido. Im Handlungsjahr 1975 traten dem alten Korps noch Gucky und weitere sechs Jahre später der Zünder Iwan Iwanowitsch Goratschin, die Telepathin und Antihypnotin Tatjana Michailowna und der Hypno Gregor Tropnow bei, gefolgt vom Energiewesen Harno. In den Dreißigerjahren des zweiten Jahrtausends gesellten sich außerdem der Mikro-Optiker Jost Kulman, die Desintegratorin Laury Marten und der Telepath Samuel Goldstein hinzu. Trotz zahlreicher Ausfälle löste sich das alte Mutantenkorps erst nach 400 Heften und fast 1000 Jahren Handlungszeit auf.

      Insgesamt hat der Autor unter seinem Pseudonym Shols vier Beiträge zur Serie verfasst, die Grundlagen für das weitere Geschehen lieferten. Romane wie »Das Mutantenkorps« oder auch »Geheimschaltung X« trugen dazu bei, dass PERRY RHODAN im Jahr 1961 zu einem gigantischen Erfolg auf dem Heftromansektor wurde. Eigentlich hatte Shols auch Band 18, »Die Rebellen von Tuglan«, schreiben sollen, der den ersten größeren Auftritt des Mausbibers Gucky enthält. Aber hier darf man wohl sagen, dass es sich als glückliche Fügung des Schicksals erwies, dass nicht Shols, sondern Clark Darlton diese ebenso skurrile wie verspielte Figur in die Serie einführte. Darlton verliebte sich auf Anhieb in den kleinen Nager – und die Leser taten es ihm nach.

      Shols schrieb, nachdem er Gucky abgegeben hatte, noch ein wenig spektakuläres Venus-Abenteuer, bevor er mit Band 31, »Der Kaiser von New York«, bereits ein halbes Jahr nach seinem Einstieg in die Serie berufsbedingt wieder seinen Abschied

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