M.A.G.I.K. (1). Die Prinzessin ist los. tanja Voosen

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Читать онлайн книгу M.A.G.I.K. (1). Die Prinzessin ist los - tanja Voosen страница 4

M.A.G.I.K. (1). Die Prinzessin ist los - tanja Voosen

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zu ihrem Papa, der sie musterte. »Am besten gehst du dich erst mal umziehen.«

      Ach ja! Ihre Sachen waren noch immer nass und dreckig.

      »Nicht, bevor ich weiß, was hier los ist«, sagte Nele stur.

      »Ich erkläre es dir gleich. Habt ihr euch schon einander vorgestellt?«

      »Vorgestellt?«, schnaufte Nele. »Sie hat einen Schuh nach mir geworfen und mich einen Schlammgnom genannt! Ich verstehe nur Bahnhof, Papa. Wer ist sie?«

      Mehr als ein leises »Oh« bekam Nele nicht zur Antwort. Ihr Papa sah zu Romina, die dreinblickte, als hätte sie in eine saure Zitrone gebissen.

      »Am besten gehen wir alle ins Haus, ich hole uns eine Saftschorle, du ziehst dich um und dann setzen wir uns im Wohnzimmer zusammen«, beschloss ihr Papa.

      Da Nele sich inzwischen selbst ein bisschen eklig fühlte und aus ihrem Trikot rauswollte, ging sie stumm voraus. Sie lief die Treppe bis in den zweiten Stock hoch und verschwand in ihrem Zimmer. Nachdem sie sich ein paar Sachen aus dem Kleiderschrank geschnappt hatte, huschte sie ins Bad, das direkt gegenüber lag. Eigentlich hatte sie wenig Lust, sich mit Romina an einen Tisch zu setzen und über irgendwas zu reden … aber gleichzeitig ratterten Neles Gedanken auch wild durcheinander. Das hatte bestimmt alles was mit dem Job ihres Papas zu tun.

      Nervös fuhr Nele mit den Fingern über ihr Armband. Es bestand aus schwarzen Perlen und einem silbernen Fußballanhänger. Sie legte es niemals ab, weil es ein Geschenk ihrer Mama gewesen war. Schließlich gab Nele sich einen Ruck, ging rasch duschen und zog sich an. Sie rubbelte sich gerade die Haare mit einem Handtuch trocken, da hörte sie den dumpfen Ruf ihres Papas von unten.

      »Kommt ihr zwei runter?«

      Sekunde mal – ihr zwei? Oder hatte Nele sich verhört? Sie drückte die Klinke herunter und spähte in den Flur. Es war verdächtig ruhig. Ihre Zimmertür war nur angelehnt und da sah sie den goldblonden Haarschopf im Türspalt auf‌blitzen.

      »Hey!« Nele polterte ungehalten in den Raum. »Was machst du da?«

      Romina schaute nicht mal ertappt. Seelenruhig begrabbelte sie weiter ein paar von Neles Sachen, die auf dem Bett lagen, wie Neles alten Stoffbären, einen Haarreif, ihr Handy und sogar das Heft, in dem Nele einige geheime Fußballstrategien verewigt hatte. Neles ganzer Körper spannte sich an. Das war privat! Was nahm sich Romina eigentlich heraus? Jetzt reichte es aber!

      »Das sind meine Sachen! Das ist mein Zimmer!«

      Ohne nachzudenken, warf Nele ihr nasses Handtuch nach Romina.

      »Ihhhh«, kreischte diese sofort los. Wütend schleuderte sie das Handtuch von sich. »So behandelt man keine marabellanische Prinzessin! Du hast echt keine Manieren!«

      »Ach ja! Wühlst du etwa immer in fremden Sachen rum?«, zischte Nele.

      »Ich dachte, das wären meine Gästegemächer!«, erwiderte Romina.

      »Da an der Tür steht aber Nele oder kannst du nicht lesen?!«

      »Ich kann sehr gut lesen!«, sagte Romina eingeschnappt. »Ich beherrsche dreizehn verschiedene Sprachen und war die beste Schülerin von Signore Laguatina!«

      »Dann geh doch zurück zu deinem Signore und lass dir von ihm die Sprache der normalen Menschen beibringen«, sagte Nele genervt. »Das ist mein Zimmer.«

      »Ein besonders schönes Zimmer ist es ja nicht«, bemerkte Romina. »Oder Haus.«

      Nele klappte der Mund auf. Ihr Haus war wohl schön! Im ersten Stock hatte ihr Papa mit seinem Schlafzimmer, Bad und Büro sein eigenes Reich und der zweite Stock gehörte ihr allein. Na gut, bis auf die Abstellkammer voller Fitnessgeräte. Nele fand es aber einfach toll, dass sie hier oben niemand störte. Und wenn sie sich nachts ans Fenster setzte, konnte sie sogar über den Dächern ein paar Sterne beobachten.

      Sie schnaufte. »Du willst mir was von Manieren erzählen?«

      »Ich kenne das Manifestum der manierlichen Manieren auswendig!«

      »Was soll das sein? Klingt superbescheuert.«

      »Das müssen alle Prinzessinnen kennen.«

      Da war es schon wieder: Prinzessin. Dass Nele nicht lachte! Ihr Papa hatte zwar mit außergewöhnlichen Leuten zu tun, aber er würde doch keine Prinzessin in so eine langweilige Kleinstadt wie Kumpferberg schleppen – schon gar nicht zu ihnen nach Hause.

      Außerdem – waren Prinzessinnen nicht höflich, klug und freundlich?

      Cinderella hatte sich nicht mal beim Erbsenaufsammeln beschwert. Romina könnte höchstens die Prinzessin von Zeter-Mecker-Unfreundlichhausen sein.

      »Wenn du angeblich so eine masupilanische Prinzessin bist, was machst du denn dann in diesem blöden, kleinen Zimmer, hä?«, fragte Nele herausfordernd.

      »Marabellanische Prinzessin«, verbesserte Romina sie. »Mein Name ist Romina Cassandra Eleanor Wynter und ich bin die Dritte in der Thronfolge von Marabel.«

      »Von all deinen Namen kriegt man echt ’nen Hirnknoten«, murrte Nele.

      »Mädchen! Kommt bitte runter!«, rief ihr Papa, nicht mehr ganz so geduldig.

      Nele riss Romina ihr Fußballstrategienheft aus den Fingern. »Nach Euch, Eure königliche Majestät die Dritte«, äffte sie deren arroganten Tonfall nach.

      »Geht doch!«, sagte Romina beschwingt und schwebte aus dem Zimmer.

      Nele verdrehte die Augen und ging ihr nach.

      Das konnte ja noch heiter werden!

      Kapitel 4

      Romina ging nicht normal die Treppe runter, sondern stolzierte wie ein sterbender Schwan Stufe für Stufe hinab. Dabei machte sie mehrmals kleine Pausen und sah sich um. Was sollte das? Sie waren hier doch nicht bei einer Parade, wo man Augenkontakt mit dem Fußvolk suchte! Zumal es hier rein gar nichts zu sehen gab.

      Im Wohnzimmer knickste Romina vor Neles Papa, ehe Nele sie aufs Sofa bugsierte und sich neben sie setzte. Das empörte Schnaufen von Prinzessin Pupsegal ignorierte sie. »Ich möchte jetzt wissen, was los ist, Papa. Was soll das Theater? Wo bist du gewesen? Wieso ist sie hier? Wer zum Kuckuck ist sie?«

      Bei der Erwähnung des Wortes »Kuckuck« bückte sich Romina und schlug die Hände überm Kopf zusammen, als erwarte sie einen Angriff von oben. »O weh!«

      Nele runzelte die Stirn. Nicht mal ihre Oma sagte so was wie »O weh«.

      »Hast du irgendeine Vogelphobie?«, fragte Nele sie.

      »In Marabel, wo Romina herkommt, werden einige Tiere als Spione eingesetzt«, erklärte ihr Papa. »Aber hier besteht keinerlei Gefahr für dich, Romina.«

      Tiere als Spione? Wo gab’s denn so was?

      Romina blickte sich verunsichert um. »Sind Sie da sicher, Agent Wolf?«

      »Ich

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