Robin Gibb und die Bee Gees. André Boße

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Robin Gibb und die Bee Gees - André Boße

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mit Schrecken, ein neuer Anfang

      Eine Ehe geht mit einem großen Knall zu Ende. Robin verbringt dunkle Stunden in einer Zelle. Der Start einer zweiten Solokarriere gelingt.

       Kapitel 12: Jabba-doomba, jabba-doomba

      Die Bee Gees siegen wieder. Ein Todesfall in der Familie wirft

      lange Schatten. Robin kommt ins Grübeln.

       Kapitel 13: Robin started a joke

      Dwina errichtet eine religiöse Kultstätte im Garten. Robin plaudert

      im Radio Intimitäten aus. Abschied vom Mann, der den Brüdern

      den Karriereweg ebnete.

       Kapitel 14: Wieder hören und Abschied nehmen

      Neue Bands entdecken die alten Songs. Die Bee Gees erlauben sich

      ein wenig Nostalgie. Robins nächstes Solo-Abenteuer wird auf

      dramatische Weise unterbrochen.

       Kapitel 15: Das Leben eines Ex-Bee-Gees

      Barry und Robin geben das vorläufige Ende der Bee Gees bekannt.

      Robin entdeckt seine Leidenschaft für ein Leben als Lobbyist.

      Eine Schwangerschaft stellt Dwinas Toleranz auf die Probe.

       Kapitel 16: Rückkehr der Trickser

      Zwei Comedians aus Wales sorgen dafür, dass die Serie hält.

      Robin nutzt ein Cricket-Match für eine Ankündigung.

      Die beiden Brüder wagen einen neuen Anlauf.

       Kapitel 17: Robin Gibb im Interview

      Auszüge aus dem Gespräch am 21. März 2009.

      Amsterdam, Hotel „Okura“, 22 Uhr.

       Diskografie

      I. THE BEE GEES: Die Australischen LPs

      II. THE BEE GEES: Die internationalen Alben

      III. THE BEE GEES: Soundtracks

      IV. THE BEE GEES: Live-Alben

      V. THE BEE GEES: Compilations

      VI. THE BEE GEES: Internationale Non-Album Singles

      VII. ROBIN GIBB: Solo-Alben

      VIII. ROBIN GIBB: Live-Album

      IX. ROBIN GIBB: Non-AlbumSingles

      TOP TEN: Die Zehn Favoriten des Autors

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      Einen Gesprächstermin mit Robin Gibb bekommt man nicht einfach so. Man muss ihn sich erarbeiten. Er sei ein Mann, der leider eine Menge schlechte Erfahrungen mit Interviewern gemacht habe, lautet die zögerliche Antwort auf die erste Anfrage. Und wer sich mit der Geschichte der Bee Gees ein wenig auskennt, der weiß: Das stimmt. Robin sei daher mittlerweile sehr vorsichtig geworden. Er rede nicht mehr gerne ausführlich mit Pressevertretern – und über private Details schon mal gar nicht. Letzteres ist nicht weiter schlimm, denn das geplante Gespräch soll keine Grundlage für ein Fitzelchen in einer Boulevard-Zeitung werden. Es soll die Basis für eine große Geschichte werden: für die Geschichte von Robin Gibb und den Bee Gees.

      Nach einigen komplizierten Planungen ist das Gespräch zunächst in Frankfurt am Main terminiert. Die Absage kommt kurzfristig, und ein paar Tage später heißt es: Ab nach Amsterdam. Ort ist das Hotel „Okura“, ein luxuriöses Haus mit asiatischem Touch in der südlichen Innenstadt. Um 16 Uhr soll das Gespräch beginnen, so der Plan. Dann sei Robin entspannt, dann könnte es funktionieren. Leider existieren in der Rock- und Popbranche Zeitpläne jedoch eigentlich nur, damit man sie umschmeißen oder ignorieren kann. Immerhin, der Ort bleibt. „Aber vor 22 Uhr wird das nichts“, sagt Robins Tourmanager, ein baumlanger Typ mit fränkischem Dialekt, schlohweißen Haaren und großen Ringen an jedem Finger, der seine Kippen mit Zigarettenspitze raucht.

      Bis zehn Uhr am Abend – das sind noch sechs Stunden. Aber, hey, dies ist Amsterdam! Es ist der erste richtige Frühlingstag, die Luft ist mild, die Menschen gut gelaunt. Hier sollte man mit sechs freien Stunden doch etwas anfangen können.

      Erste Stunde, 16–17 Uhr.

      In der Lobby des „Okura“ gerät man schnell noch ein bisschen ins Plaudern. Das Ambiente ist exquisit, der Kaffee hervorragend. Robins Tourmanager beginnt, sich warmzureden. Er hat viel erlebt, kennt die wilden Zeiten, als vom Rock’n’Roll noch eine rebellische Kraft ausging – und als man in der Branche noch richtig Geld verdient hat. Damals existierte das Wort „Download“ noch nicht, und wer Musik in bester Qualität hören wollte, musste sich die Platte kaufen. „Eine Karriere, wie Robin sie hatte, ist daher heute nicht mehr vorstellbar“, sagt er sehr bestimmt. Dazu seien die Plattenfirmen zu ungeduldig und die Käufer zu wenig dafür sensibilisiert, dass sie mit illegalen Downloads Karrieren wie die der Bee Gees im Keim ersticken.

      Seit mehr als fünf Jahrzehnten schreiben die Brüder Gibb eigene Songs. Knapp 1000 Lieder sind in dieser Zeit entstanden. Von der Hopscotch Polka, die der älteste Bruder Barry 1958 schrieb, bis zum Stück Instant Love, das Robin 2008 zusammen mit seinem jüngsten Sohn Robin-John gesungen hat. Die Popbranche ist dafür bekannt, mit Zahlen um sich zu werfen, wenn sie Werbung für einen Künstler macht. Als wenn die Anzahl der Alben mit Platin-Status oder die reine Summe verkaufter Singles eine Aussage darüber treffen könnte, dass auch das neue Machwerk von exzellenter Qualität ist. Aber in diesem Fall ist ein Blick auf die Statistik erlaubt: 200 Millionen Platten haben die Bee Gees im Verlauf ihrer Karriere weltweit verkauft; 60 ihrer Singles erreichten Top-10-Platzierungen in einer der großen Hitparaden in Großbritannien, den USA oder Deutschland. Mit diesen Zahlen belegen die Bee Gees Platz fünf in der „ewigen Tabelle“ der erfolgreichsten Pop- und Rockstars überhaupt. Und es spricht viel dafür, dass ihnen diesen Platz keiner mehr streitig machen wird. „Robin ist Teil einer Legende. Einer der ganz wenigen wirklich Großen“, sagt der Tour-Manager in fränkischer Sprachfärbung, bei der man immer an Lothar Matthäus denkt. Gemeinsam werden Songtitel aufgezählt, die unzertrennbar mit Robin Gibb und seiner Stimme verbunden sind: Juliet zum Beispiel, sein Solo-Hit aus den Achtzigern. Oder I Started A Joke, diese bis heute auch von anderen Musikern überaus geschätzte Ballade, die zuletzt von deutschen Vorzeigebands wie Element Of Crime oder (auf Deutsch) Erdmöbel gecovert wurde. Dann verabschiedet er sich, um die Köstlichkeiten der asiatischen Küche des „Okura“ zu probieren. „Bis später. Bitte pünktlich sein.“ Noch fünf Stunden.

      Zweite Stunde,

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