Wacken Roll. Andreas Schöwe

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Wacken Roll - Andreas Schöwe

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      Auch der Nachwuchs macht von sich Reden: Der finnische Sechser Battle Beast, der diesjährige Gewinner des heuer aus 26 Ländern der Welt stammenden Teilnehmerfelds der Finalrunde des „Wacken Metal Battle“, werden als erste Gewinner dieses Wettbewerbs in die Wacken-Annalen eingehen, die noch vor der Siegerehrung im Flieger gen Heimat sitzen.

      Der „German Tank“ und seine Mannen von U.D.O. legen schließlich Samstagnacht einen souveränen Headliner-Auftritt hin – und werden trotz einsetzendem Regen bis zum Schlussakkord des diesjährigen Festivals abgefeiert, als gäb’s kein Morgen und als könne man das W:O:A auf diese Weise noch mindestens um ein paar Wochen künstlich in die Länge ziehen.

      2011

      Rekord! Heuer liegt die Besucheranzahl bei knapp 86.000 – davon 75.000 zahlende Besucher sowie 10.780 weitere Teilnehmer. Damit löst das Wacken:Open:Air im direkten jährlichen Vergleich erstmals das renommierte „Rock am Ring“-Festival nicht nur hinsichtlich der Anzahl der bei dem Event auftretenden Bands, sondern auch bezüglich der Anzahl der Besucher als Nummer eins ab.

      Organisatorisch wurde wieder einmal geklotzt und nicht gekleckert: Das Bullhead City Tent präsentiert sich ebenso aufgerüstet beziehungsweise verfeinert wie der Wackinger Markt – von den über das Jahr vorgenommenen zahlreichen Investitionen in die Infrastruktur des Geländes, die für den Außenstehenden meist unsichtbar bleiben, ganz zu schweigen …

      Programm-technisch wird – Wie könnt’ es auch anders sein? – das Allerfeinste vom Feinsten geboten: Die Traditionsmetaller kommen bereits am Donnerstag mit der deutschen Prog/Speed-Elite in Form von Helloween und Blind Guardian auf ihre Kosten – außerdem bietet der in Wacken debütierende Madman Ozzy Osbourne einen hervorragenden Querschnitt seiner Karriere und stellt mit dem griechischen Wunderknaben Gus G. einen neuen Axe-Hero neuen Typus und Hoffnungsträger der Saitenfront vor. Am folgenden Tag feiert Wacken eine weitere Premiere: Erstmals geben sich der Metal-God Rob Halford und die NWoBHM-Veteranen Judas Priest in Wacken die Ehre, überzeugen mit einem souveränen, mehr als zweistündigen Set und avancieren zu einem der weiteren Höhepunkte nicht nur des diesjährigen Jahrgangs, sondern der Wacken-Annalen generell. Auch am Samstag ist die True Metal Stage edelst besetzt: Die Glam-Rocker Crashdiet, die japanischen Protagonisten der Visual-Kei-Bewegung Dir En Grey, die US-Power-Metaller Iced Earth sowie Avantasia und Motörhead sorgen Nonstop für beste Stimmung im In-Field.

      Was schon bei anderen Events dieser Größenordnung vorzüglich funktionierte, nehmen auch die Schwermetaller in Wacken sehr gut an: Jim Breuer, Comedy-Star aus den USA, stellt eine wohltuende Auflockerung im W:O:A-Programm dar – folgerichtig wird der gute Mann gleich fürs nächste Jahr verpflichtet.

      Die brachialer veranlagte Fraktion hingegen kommt an den beiden Haupttagen mit solchen Acts wie Morbid Angel, As I Lay Dying, Cradle Of Filth, den finnischen Cello-Metallern Apocalyptica, den brasilianischen Ethno-Thrashern Sepultura, den deutschen Thrash-Leuchtfiguren Kreator und den finnischen Schwermetallern Children Of Bodrum voll auf ihre Kosten. Selbst die Party-Stage ist hervorragend besetzt: Primal Fear, Rhapsody Of Fire, die A-capella-Rocker Van Canto, die Berliner Blödel-Barden Knorkartor und der kanadische Rocker Danko Jones avancieren hier zu den Higlights. Nicht zu vergessen Saltatio Mortis: Die badisch-hessischen Mittelalter-Rocker sorgen beinahe für einen Eklat, weil sie vermeintlich über den Zapfenstreich zur Nachtruhe um drei Uhr hinaus auf der Bühne Party feiern und aus dem Produktionsbüro die Order ergeht, ihnen den Strom abzudrehen. Doch Barde Alea der Bescheidene und seinen Mannen haben pflichtgemäß die Sperrzeit eingehalten – es sind die Fans, die noch derart laut Party feiern und die Saltatio-Weisen durch die Nacht schmettern …

      So können Holger und Thomas nach ihrem rituellen Dank an die Fans am Samstag um 1:45 Uhr und dem musikalischen Schlussakkord von Subway To Sally erneut auf ein hervorragend gelungenes Festival zurückblicken. Doch wie heißt es so schön? Nach Wacken ist vor Wacken – nach kurzem Luftholen geht’s an die Organisation des genau in 361 Tagen offiziell zu eröffnenden 23. Wacken:Open:Airs … Und an die weitere Verfeinerung des Festival-Areals (Siehe hierzu auch im Kapitel „Die Macher“ die Ausführungen von Marc Loewe, Assistent der Produktionsleitung!) …

      2012

      Rekord! Bereits am 30. November – also ganze acht Monate, bevor die Wacken Fire Fighters zum rituellen Sturm auf das In-Field blasen – ist das Wacken:Open:Air ausverkauft! Damit steht bereits bei Drucklegung dieses Buchs fest: Das Wacken:Open:Air steuert einem weiteren vorläufigen Höhepunkt entgegen – ein Ende der Erfolgsstory ist jedenfalls nicht abzusehen. Warum auch? Denn in Wacken bemühen sich die vielleicht besten Veranstalter der Welt um die vielleicht besten Fans der Welt, um mit ihnen „Heavy Metal zu leben und zu feiern“. Daran hat sich seit dem Sommer 1990 nichts geändert, und daran wird sich so schnell auch nichts ändern – was mit der zweiten Auflage dieses Buchs einmal mehr unterstrichen sein dürfte. Denn mit fast denselben Worten endete die Chronologie des Wacken:Open:Airs vor fast genau drei Jahre, 2009 …

      Der Chronistenpflicht sei abschließend damit genügt, dass das Programm des Wacken:Open:Airs 2012 bereits im April zu gut 95 Prozent feststeht: So werden Traditions-Acts à la Saxon, HammerFall, Kamelot und Axel Rudi Pell die eher klassisch veranlagten Schwermetaller in ihren Bann ziehen – U.D.O. bietet gar einige „Special Guests“ auf, während die Scorpions im Rahmen ihrer Abschiedstournee die wohl letzte Open:Air:Show auf deutschem Boden absolvieren. Weiterhin ein Leckerbissen: die renommierten Melodic-Prog-Metaller Sanctuary aus Seattle. Oder Dimmu Borgir, die sich um ein Orchester verstärken wollen. Oder Acts wie Machine Head und In Flames, die auf brachialere Weise das W:O:A rocken werden. Und: Mit den Spoken-Words-Performances von Henry Rollins und Danko Jones wird ein weiterer Testballon gestartet und der mehr lyrischen Seite im Metier der harten Klänge gefrönt. Überhaupt wird das Rahmenprogramm noch üppiger ausfallen – eine weitere Umstrukturierung und Vergrößerung des Geländes macht’s möglich (an dieser Stelle sei erneut auf die Ausführungen von Marc Loewe verwiesen) …

      Unterm Strich bleibt schon jetzt das Resümee: In der „Wacken-Festwoche“ ist für jeden Metalhead jeglicher Couleur die sprichwörtliche „Vollbedienung“ garantiert. Also – was bleibt uns an dieser Stelle anderes übrig, als einmal mehr zu skandieren:

      See you in Wacken – Rain or Shine!

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      Thomas Jensen und Holger Hübner vor dem Wacken-Ortseingangsschild.

      W:O:A – Die Macher

      Interview mit Holger Hübner und Thomas Jensen

      Holger, Thomas – erst einmal herzlichen Glückwunsch zur 20. Auflage des Wacken:Open:Airs. Wenn ihr die letzten knapp zwei Dekaden Revue passieren lasst und euch in Erinnerung ruft, wie ihr eigentlich als ganz normale, unbedarfte Metal-Party-Organisatoren angefangen habt und aus dieser Wald-und-Wiesen Party das mittlerweile größte Heavy Metal-Festival der Welt geworden ist – was geht einem da durch den Kopf?

      Thomas: Das Ganze ist für mich einigermaßen surreal: Einerseits scheinen die ersten Partys in der Kuhle gar nicht so weit zurückzuliegen. Andererseits hat die Veranstaltung Dimensionen angenommen, die wir uns nie im Leben hätten träumen lassen.

      Holger: Es verblüfft uns, wie das Ganze gewachsen ist. Wir begannen ja tatsächlich erst einmal nur aus dem Spaß an der Freud, eine eigene Party aufzuziehen. Daraus entwuchs dann eine wechselvolle Geschichte:

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