Apokalypse Für Einsteiger. Julian Birkner

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Apokalypse Für Einsteiger - Julian Birkner

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mal … Sprichst du etwa von meiner hellblauen Bluse? Ich frage mich die ganze Zeit wo die ist!!«

      Lina blickte für eine Sekunde schuldig drein und konterte dann: »Hey wir reden jetzt von deinen Problemen. Also nicht ablenken!«

      Ich seufzte … »Ich will mir zumindest anhören, was er zu sagen hat. Er hat versprochen mir heute Abend alles zu erklären und vielleicht kann ich ja danach endlich abschließen. Ich will mich einfach nicht mehr nach dem »Warum« fragen, verstehst du?«

      Lina blickte mich mitfühlend an und legte mir einen Arm um die Schulter: »Oh Emma!« Sie drückte mich an sich, sah mir tief in die Augen und sagte dann: »Das ist kompletter Bullshit!«

      »Was?«, fragte ich verwundert und stieß sie weg.

      »Wir wissen doch beide, dass du Tom nur einmal in seine blauen Augen schauen musst und sofort bist du ihm wieder total verfallen … Du gehst nicht hin um Antworten zu finden. Du willst eine zweite Chance … Du willst immer noch, dass er dich heiratet. Und sorry, meine Süße, aber das ist erbärmlich!«

      »Na vielen Dank auch!«, zischte ich wütend. »Und so jemand schimpft sich meine Freundin!«

      »Genau aus dem Grund sage ich es dir auch wenn du es nicht hören willst. Du bist mir wichtig und er wird dir wieder wehtun. Such dir lieber einen anderen Kandidaten. Man kann so leicht nette Männer kennenlernen. Es kann jederzeit passieren …«

      Ich wollte Lina gerade über den Mund fahren und ihr eine genaue Orts-Beschreibung geben, wohin sie sich ihre guten Ratschläge gepflegt schieben konnte, als ich ihr verschmitztes Lächeln bemerkte.

      »Lina? Kann es sein, dass du jemanden kennengelernt hast?«, fragte ich sie grinsend.

      Lina machte ein betont harmloses Gesicht und flötete unschuldig: »Ich weiß nicht, was du meinst!«

      »Ich fasse es nicht!«, schrie ich laut vor Freude. »Hast du tatsächlich endlich mal einen Treffer gelandet. Bist du verliebt? Na erzähl schon!«

      »Ach es ist nichts!«, lächelte Lina und winkte ab, aber ich konnte ihre Freude und ihr Glück förmlich spüren.

      »Na komm erzähl schon! Dir springen doch schon lila Hasen aus dem Hintern! Los!«

      »Also es kam heute jemand zu uns ins Zoogeschäft …«

      »Okay … Daran solltest du dich gewöhnen. Das nennt man Kundschaft.«

      »Witzbold! Also wir kamen ins Gespräch und haben lange geredet und ich fand ihn echt nett und er mich, glaub ich, auch und wir haben uns über Tiere unterhalten und unsere Hobbys …«

      »Okay mehr Infos bitte … Wer? Wie? Was? Wie alt? Kann er für dich sorgen? Hat er einen hübschen Bruder?«

      »Also er heißt Bernd …«

       Ugh … Waren alle anderen blöden Namen schon weg?

      »...ist Buchhalter …«

       Oh ja, das klingt nach einem sexy Bad Boy...

      » …und er hat einen Pudel …«

       Okay weniger Infos, bitte!

      »Lass mich raten, er wohnt noch bei seiner Mutter?«, fragte ich feixend.

      »Nur vorrübergehend!«, verteidigte Lina ihren neuen Schwarm.

      »Und du nennst mich erbärmlich, ja?«, fragte ich lachend.

      »Bernd ist ein sehr sensibler und tierlieber Mensch und er hat mich gefragt, ob wir mal zusammen Spazierengehen …«, brummte Lina beleidigt.

      »Bernd klingt nach einem Superfang. Vielleicht könnt ihr ja zusammen den Buchclub besuchen und Briefmarken tauschen?«

      »Du müsstest ihn einfach nur kennenlernen! Dann würdest du nicht so reden!«

      Ich konnte nicht erkennen, ob Lina nun wütend, verletzt oder beides war, aber ich beschloss, sie nicht weiter zu reizen. In Sachen Männergeschmack kamen wir wohl nie auf einen gemeinsamen Nenner. Außerdem musste sie mir jetzt bei meinem Klamottenproblem helfen. Tom würde mich bald abholen kommen und dann musste ich umwerfend aussehen. Er sollte es bereuen mich je verlassen zu haben.

      Auf jeden Fall musste ich meine neuen High-Heels anziehen. Das war genau sein Ding, das wusste ich noch. Also musste ich mein Outfit um die Schuhe herum aufbauen. Lina und ich brauchten eine geschlagene Stunde um zu entscheiden was mir am meisten stand und in welchem Outfit ihm wohl am ehesten der Sabberfaden aus dem Mundwinkel hängen würde.

      Nachdem sie mir auch beim Schminken geholfen hatte, verabschiedete sich Lina von mir nicht ohne ein weiteres Mal darauf hinzuweisen, dass ich doch lieber mit einer Halskette aus Steaks im Krokodilgehege baden gehen sollte, weil das die gesündere Alternative wäre. Als ich schließlich allein bei mir am Küchentisch saß, fertig geschminkt und gestylt und meinem Kater beim Fressen beobachtete, musste ich mir eingestehen, dass sie wohl Recht hatte.

      Noch war es nicht zu spät abzusagen. Ich könnte mich ins Ausland absetzen oder meinen Tod vortäuschen oder ihm einfach sagen, dass ich tierisch Angst hatte wieder so verletzt zu werden … Aber irgendwo in mir drin gab es diese Hoffnung. Die Hoffnung dass unsere Geschichte noch nicht zu Ende war und wir das Happy End bekamen, auf das wir so lange hingearbeitet hatten …

      Die Türklingel riss mich aus meinen Gedanken.

      Das musste er sein. Er war viel zu früh. Sollte ich einfach so tun als sei ich nicht zuhause?

      Blödsinn! Ich setzte meinen verführerischen Blick auf, zupfte mein Kleid zu Recht, fuhr mir durch die Haare, öffnete betont lässig die Tür und erschrak fast zu Tode.

      Vor mir stand ängstlich der kleine Junge, der mir am Tag zuvor den Weltuntergang vorausgesagt hatte und sah mich aus seinen braunen Augen flehentlich an.

      Er krallte sich um meine Beine und flüsterte:

      »Bitte lass mich rein, sonst findet er mich …«

      Kapitel 11

      »Willst du mir sagen wie du heißt?« Ratlos stand ich in meiner Küche und beobachtete den Jungen, der an meinem Küchentisch saß und ein Glas O-Saft umklammerte. Sein Blick suchte meine Küche ab, als ob hier irgendetwas versteckt wäre. Er nahm einen großen Schluck aus dem Glas und sah mich unsicher an. Seine Jacke und die Mütze hatte er immer noch an.

      »Willst du dir nicht den Anorak und die Mütze ausziehen? Es muss dir doch viel zu warm sein …«

      Er schüttelte stumm mit dem Kopf.

      »Du musst schon mit mir reden, sonst kann ich dir nicht helfen …«

      Wieder wich der Junge meinem Blick aus und fixierte das Glas in seiner Hand. In meinem Kopf purzelten tausend Gedanken herum. Wer war dieser kleine Kerl? Woher wusste er wo ich wohnte? Warum war er so besessen von mir? Hatte er psychische Probleme? Machte ich mich strafbar, da er jetzt in meiner Küche saß und Saft schlürfte? Sollte ich die Polizei rufen? Und was wenn Tom gleich auftauchen würde? Mir wurde von den vielen Gedanken

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