Apokalypse Für Einsteiger. Julian Birkner
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Apokalypse für Einsteiger
Wie man in High-Heels die Welt rettet
Humor
XOXO Verlag
Über den Autor
Julian Birkner wurde am 29. Juli 1983 in Bayreuth geboren. Nach dem Literaturstudium absolvierte er in Berlin die Schauspielschule. Nach mehreren erfolgreichen Jahren als Schauspieler in Berlin, Potsdam und Magdeburg, wo er unter anderem als Prinz von Homburg zu sehen war, hing er die Schauspielkarriere an den Nagel und arbeitete als Marktleiter in einem Supermarkt. Hier ist auch die Idee für seinen ersten Roman entstanden: Eine Kassiererin, die die Welt retten muss.
Impressum
Bibliografische Information durch die Deutsche Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über
http://www.d-nb.de abrufbar.
Print-ISBN: 978-3-96752-141-2
E-Book-ISBN: 978-3-96752-641-7
Copyright (2020) XOXO Verlag
Umschlaggestaltung: Grit Richter, XOXO Verlag
unter Verwendung der Bilder:
Stockfoto-Nummer: 120393655, 384052714, 1246877911
Buchsatz: Grit Richter, XOXO Verlag
Hergestellt in Bremen, Germany (EU)
XOXO Verlag
ein IMPRINT der EISERMANN MEDIA GMBH
Gröpelinger Heerstr. 149
28237 Bremen
Alle Personen und Namen innerhalb dieses Buches sind frei erfunden.
Ähnlichkeiten mit lebenden Personen sind zufällig und nicht beabsichtigt.
Kapitel 1
Eigentlich sollte es mich ja nicht wundern, dass ich mal wieder Hals über Kopf in der Scheiße steckte. Es war typisch für mich, dass die halbe Welt sauer auf mich war, weil ich wieder einmal Mist gebaut hatte. Meine Mutter pflegte in solchen Momenten gerne ihren Lieblingssatz zu zitieren: »Na ja, sie war als Kind schon schwer.« Ich war daran gewöhnt, dass meine gelegentlichen Ausraster mich in Schwierigkeiten brachten. Neu war hingegen, dass ich auf dem Polizeirevier in Handschellen saß. Und noch neuer, dass der Grund dafür so verrückt war, dass ich kein einziges Wort herausbrachte. Wenn meine Mutter noch leben würde, müsste ich mir jetzt einiges anhören …
»Okay …! Ich versuche es ein letztes Mal im Guten!« Mit Daumen und Mittelfinger massierte sich der Polizist die Schläfen, als wolle er den letzten Rest Geduld aus sich herausdrücken. Er atmete tief ein, fuhr sich entnervt durch seine dunklen, kurzen Haare und presste dann mit strenger Stimme zwischen den Lippen hervor: »Was ist da vorhin geschehen? Wieso liegt der komplette Marktplatz in Trümmern?«
Wortlos starrte ich auf meine Hände. Die Handschellen rieben an den Gelenken und hinterließen hässliche Spuren auf meiner Haut. Ich versuchte meine Nase zu kratzen, die schon seit geraumer Zeit wie verrückt juckte, aber durch die eingeschränkte Beweglichkeit sah das vermutlich genauso bescheuert aus, wie es sich anfühlte. Ich fröstelte. In diesem Polizeirevier war es eisig. Passte zumindest zu dem kalten Blick meines Peinigers. Fieberhaft dachte ich nach, wie ich aus dieser beschissenen Situation nur herauskam. Leider weigerte sich mein Gehirn mit einer brauchbaren Idee herauszurücken.
»Also?«, fragte der Polizist mit Nachdruck.
»Ich …« Mehr brachte ich nicht zustande. Es war sinnlos.
Was sollte ich ihm sagen? Die Wahrheit? Dann könnte ich auch gleich nach dem Formular für die Einweisung in die geschlossene Anstalt fragen.
»Also …«, startete ich vorsichtig. »Ich will Ihnen das ja alles auch erklären und mir ist bewusst, dass ich ein riesiges Chaos angerichtet habe, aber … ich kann nicht …«
Das Blitzen in den Augen des Polizisten verriet mir, dass seine Geduld am Ende war. Er knallte mit der Faust auf den Tisch! »Hören Sie, Frau Schwarz! Sie sagen mir jetzt auf der Stelle was ich wissen will, ansonsten stecke ich Sie in eine Zelle und wir unterhalten uns morgen früh weiter!«
»Okay … !« Ich versuchte meine stetig wachsende Panik irgendwie im Zaum zu halten. Er durfte mich auf keinen Fall einsperren. Dann wäre die Katastrophe perfekt. Falls sie das nicht schon war.
»Wieso sind Sie so gehetzt?«, fragte der Polizist und musterte mein Gesicht.
»Ich … muss unbedingt noch eine Sache zu Ende bringen.«
»Aha und was soll das für eine Sache sein?«
Ähm … Die Welt vor dem Untergang retten.
Das wäre zumindest die ehrliche Antwort gewesen, aber irgendwie zweifelte ich, dass es in diesem Fall die beste Option war.
»Das kann ich Ihnen auch nicht sagen.«, nuschelte ich und fürchtete einen weiteren Wutausbruch des Gesetzeshüters, jedoch sah er mich nur prüfend an und schüttelte dann frustriert den Kopf. Als er sich nach vorne beugte, um sich wieder eine Tasse Kaffee einzugießen, konnte ich zum ersten Mal sein Namensschild lesen: Herr Schulze! Hm, irgendwie hatte ich mir einen spektakuläreren Namen vorgestellt! Etwas das zu seinem kalten, verhärmten Gesicht passte und eher wie ein zwielichtiger Bulle klang. Vielleicht irgendwas Russisches … Aber »Herr Schulze« war lahm … »Diese Sache, die Sie noch erledigen wollen, wird warten müssen!«, erklärte er nun wieder in einem ruhigeren Ton und goss sich Milch in die Tasse.
Klar! Wenn ich mal ganz lieb frage, wird die Apokalypse bestimmt ein oder zwei Stündchen auf mich warten …
»Ich hoffe Sie haben eine gute Erklärung, denn die Presse sitzt mir schon im Nacken und befürchtet, dass dies ein weiterer Terroranschlag war! Sie haben ein Motorrad geklaut, die örtliche Klöppelgruppe beim Jahresausflug überfahren, einen Dackel vergiftet und fünf Marktstände zerlegt. Wie haben Sie das nur hinbekommen?«
»Ich war als Kind schon schwer …«
»Frau Schwarz. Tun Sie sich einen Gefallen und reden Sie. Desto schneller sind Sie hier raus …«
»Ich HABE aber keine