Kanadische Erzählungen: Geschichten vom weiten Norden und ewigen Eis. Группа авторов

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Kanadische Erzählungen: Geschichten vom weiten Norden und ewigen Eis - Группа авторов

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      Kanadische

      Erzählungen

      Geschichten vom weiten Norden und ewigen Eis

      Übersetzt von Annika Klapper, Niels-Arne Münch und Andreas Udo Schmidt

      Herausgegeben von Andreas Udo Schmidt

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      Inhalt

       Der Westen und Nordwesten

       Überlieferungen der Tahltan

       Als der Lachs ausblieb

       Erzählungen der Eskimo

       Die Cree-Legende von Wisukatcak

       Überlieferungen der Shushwap

       Bericht eines Rituals der Cree und Blackfeet: Der letzte Sonnentanz

       Das Seeungeheuer Ogopogo

       Der Nordosten und Sankt-Lorenz-Strom

       Legenden vom Sankt-Lorenz-Strom

       Überlieferungen der Mi’kmaq

       Erzählungen der frühen französischen Siedler

       Erzählung der Algonquin über Träume

       Französisch-Kanadische Gruselgeschichten

       Lieder der Akadier

       Der Süden und die Great Lakes

       Überlieferungen der Ojibwe

       Bericht eines Ojibwe-Rituals

       Beschreibungen des Pionierlebens

       Erzählungen der Kainai

       Erzählungen der Blackfoot

       Legende der Irokesen über Atotarho

       Lieder der Great Lakes

       Ukrainisch-Kanadische Märchen

       Isländisch-Kanadische Pula-Gedichte

       Jiddisch-Kanadische Kindergeschichten

       Nachwort

       Quellennachweis

       Hauptquellenwerk

       Bildnachweis

image Der Westen und Nordwesten

       von James A. Teit 1

      Rabes Geburt

      Am Ufer des Meeres lebten einige Menschen. Unter ihnen war ein Mann mit magischen Kräften, der nicht bei seiner Frau wohnte. Er erlaubte keinem anderen Mann, sich ihr zu nähern, und bewachte sie sehr genau. Er hatte eine verheiratete Schwester, die einen Sohn gebar, der schnell heranwuchs.

      Als er alt genug zum Reisen war, fragte der Onkel die Mutter des Jungen um Erlaubnis, seinen Neffen mit auf die Jagd zu nehmen, und sie stimmte zu. Gemeinsam fuhren sie mit dem Kanu aufs Meer hinaus. Als sie ein Stück gefahren waren, sagte der Mann dem Jungen, er solle sich in den Bug des Kanus setzen. Dann ließ er es schwanken, bis der Junge ins Wasser fiel und ertrank. Der Mann kehrte zu seiner Schwester heim und erzählte ihr, der Junge sei über Bord gefallen und ertrunken.

      Seine Schwester bekam einen weiteren Sohn, und als dieser groß genug war, bat sein Onkel die Mutter, den Jungen auf die Jagd gehen zu lassen. Er ertränkte ihn auf die gleiche Weise. So tötete er jeden Sohn seiner Schwester. Schließlich gebar sie abermals einen Sohn. Dies war Rabe. Er spielte auf andere Weise als die anderen Kinder. Es bereitete ihm Freude, Holzspielzeuge in der Form von Kanus, Menschen, Fischen und anderen Dingen zu schnitzen und er spielte anschließend mit ihnen. Als Rabe noch ein kleiner Junge war, forderte sein Onkel die Mutter mehrfach auf, ihm zu erlauben, auf die Jagd zu gehen. Mehrfach weigerte sie sich und sagte: »Er ist mein letztes Kind und ich will es nicht verlieren.« Schließlich sagte der Junge zur Mutter: »Lass mich gehen! Mir wird nichts Schlimmes widerfahren.« Da gab sie nach und er zog los. Vor dem Aufbruch versteckte er unter seinem Umhang ein Spielzeug-Kanu.

      Sein Onkel trug Rabe auf, sich in den Bug des Kanus zu setzen und ließ es wanken, bis der Junge ins Wasser fiel. Eine Weile verbarg er sich unter der Oberfläche, bevor er, nachdem er zurück an die Oberfläche gekommen war, das Spielzeug-Kanu zur Größe eines echten

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