Der sonnenhelle Pfad. Die (d.i. Mira Alfassa) Mutter
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Und das ist nur der erste Schritt. Der zweite ist, sich um andere Gedanken zu bemühen, sich für etwas anderes zu interessieren: lies entweder oder denke nach, aber versuche, deinen Geist mit etwas Interessanterem zu füllen, deine Energie mehr zum Aufbauen als zum Zerstören einzusetzen.
Es ist natürlich von Zeit zu Zeit erforderlich, die eigenen Fehler zu erkennen. Das ist ganz und gar unerlässlich. Aber zu sehr bei ihnen zu verweilen, ist nicht nötig. Notwendig ist, alle Energien dazu zu benutzen, die Fähigkeiten zu entwickeln, über die man verfügen will und zu tun, was man tun möchte. Das ist sehr viel wichtiger.
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Bewahre dich vor Verzweiflung
Manchen Leuten geraten Ereignisse immer zum Gegenteil dessen, was sie sich gewünscht oder wonach sie sich gesehnt haben oder von dem sie annahmen, dass es gut für sie sei. Sie verzweifeln oft. Ist das für ihren Fortschritt eine Notwendigkeit?
Verzweiflung ist niemals eine Notwendigkeit für Fortschritt, sie ist immer ein Zeichen für Schwäche und Tamas. Sie weist immer auf die Gegenwart einer gegnerischen Kraft hin, d.h. einer Kraft, die absichtlich gegen die Sadhana wirkt.
Deshalb musst du in allen Umständen des Lebens immer sehr darauf bedacht sein, dich vor Verzweiflung zu bewahren. Übrigens, diese Angewohnheit, trübe, grämlich zu sein und zu verzweifeln, gründet sich nicht wirklich auf Geschehnisse, sondern auf einen Mangel an Vertrauen in die Natur. Jemand, der Vertrauen hat, wenn auch nur in sich selbst, kann allen Schwierigkeiten, sogar den widrigsten, ohne Mutlosigkeit oder Verzweiflung entgegentreten. Er kämpft bis zum Schluss wie ein Mann. Naturen, denen Vertrauen fehlt, entbehren auch Ausdauer und Mut.
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Man entscheidet sich dazu, schwach zu sein
Mutter, es gibt Fehler... man weiß, es sind Fehler, aber dennoch, es ist, als würde man dazu getrieben, sie zu begehen. Und dann?
Getrieben, wovon? Ah, genau das ist es, was geschieht! Es ist die niedere Natur, die Instinkte des Unbewussten, die dich beherrschen und dich Dinge tun lassen, die du nicht tun solltest. Und deshalb ist es eine Wahl zwischen deinem Willen und dem Hinnehmen einer Unterwerfung. Da gibt es immer einen Augenblick, in dem du eine Entscheidung treffen kannst....
Und es ist eine Wahl zwischen schwächlicher Unterwerfung und einem kontrollierenden Willen. Und wenn dieser Wille klar ist, begründet auf Wahrheit, wenn er wirklich der Wahrheit gehorcht und eindeutig ist, dann hat er immer die Macht, sich der falschen Regung zu verweigern. Es ist eine Ausrede, die du dir selbst verschaffst, wenn du sagst: „Ich konnte nicht.“ Es ist nicht wahr. Es ist in Wahrheit so, dass du es nicht in der rechten Weise wolltest. Denn es besteht immer die Wahl zwischen „Ja“ und „Nein“. Aber man zieht es vor, schwach zu sein, und später redet man sich heraus, indem man sagt: „Es ist nicht mein Fehler; es war stärker als ich.“ Es ist dein Fehler, wenn die Sache stärker war als du. Denn diese Impulse, das bist nicht du, du bist eine bewusste Seele und ein intelligenter Wille, und es ist deine Pflicht, dafür zu sorgen, dass diese es sind, die dich beherrschen und nicht die Impulse aus der niederen Sphäre.
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In den Irrtum zurückfallen
In einen Irrtum zurückfallen, von dem man weiß, dass es sich um einen solchen handelt, einen Fehler zu wiederholen, den man erkannt hat, das erscheint mir grotesk! Es ist eine lange Zeit – nun, wenigstens relativ nach menschlicher Zeitrechnung – es ist eine lange Zeit, in der ich nun schon auf der Erde bin, und ich bin bis jetzt noch nicht imstande, das zu verstehen. Es erscheint mir – es erscheint mir unmöglich. Falsche Gedanken, falsche Impulse, innere und äußere Falschheit, Dinge, die hässlich sind, minderwertig, man versteht das, so lange, wie man sie aus Unwissenheit tut oder hat – es gibt Unwissenheit in der Welt – handelt man gewohnheitsmäßig. Es ist Unwissenheit, man weiß nicht, dass es anders sein sollte. Aber in dem Augenblick, in dem das Wissen besteht, das Licht da ist, in dem Augenblick, in dem man die Sache gesehen hat, wie sie ist, wie kann man sie noch einmal tun? Das kann ich nicht verstehen!
Woraus ist man gemacht? Besteht man aus Fetzen? Man ist aus wer weiß was, aus Gelee?... Es ist unerklärlich. Aber gibt es keinen Antrieb, keinen Willen, nichts? Gibt es keine innere Dynamik?
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Den Willen stärken
Mutter, wie kann man seinen Willen stärken?
Oh, so wie man seine Muskeln stärkt, durch systematische Übung. Du nimmst eine kleine Sache, etwas, das du tun oder nicht tun möchtest. Fange mit einer kleinen Sache an, nicht mit etwas Wesentlichem, sondern mit einem kleinen Detail. Und dann, wenn es z.B. etwas ist, das du gewohnheitsmäßig tust, bestehst du darauf mit derselben Regelmäßigkeit, verstehst du, es entweder zu tun oder nicht zu tun – du beharrst darauf und zwingst dich dazu, so wie du dich dazu zwingst, ein Gewicht zu heben – es ist dasselbe. Du unternimmst dieselbe Art von Anstrengung, aber es ist eher eine innere Anstrengung. Und nachdem du so mit kleinen Dingen verfahren bist – du verstehst, die verhältnismäßig einfach sind – danach und nachdem du darin erfolgreich warst, kannst du dich mit einer größeren Kraft verbinden und ein schwierigeres Experiment versuchen. Und nach und nach, wenn du das regelmäßig tust, wirst du es schaffen, einen unabhängigen und sehr starken Willen zu erlangen.
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Wahrhaft wollen können
Es ist sehr wichtig zu lernen, wollen zu können. Um wahrhaft zu wollen, muss man sein Wesen einen. Tatsächlich, um ein Wesen zu sein, muss man es erst zusammenfügen. Wenn man von völlig widersprüchlichen Neigungen auseinandergezerrt wird, wenn man drei Viertel seines Lebens ohne Bewusstsein seiner selbst und der Motive seines Handelns verbringt, ist man dann ein wirkliches Wesen? Man existiert nicht. Man ist eine Anhäufung von Einflüssen, Regungen, Kräften, Aktionen, Reaktionen, aber man ist kein Wesen. Man fängt an, ein Wesen zu werden, wenn man beginnt, über einen Willen zu verfügen. Und man kann keinen besitzen, wenn man sich nicht zu einer Einheit integriert hat.
Und wenn du einen Willen hast, dann wirst du imstande sein zu sagen, zum Göttlichen zu sagen: „Ich möchte, was du möchtest.“ Aber nicht vorher. Denn um das zu wollen, was das Göttliche will, musst du einen Willen haben, sonst kannst du überhaupt nicht wollen. Du möchtest es gerne. Du möchtest es sehr gerne. Du möchtest es sehr gerne wollen, was das Göttliche will. Doch du besitzt keinen Willen, den du Ihm geben und in Seinen Dienst stellen kannst.
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