Das Reisebuch Europa. Jochen Müssig
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Regelrecht in Wein baden kann man im benachbarten Winzerort Sooß. Dort kann man bei Kerstin und Sigrid im Weingut Schwertführer großartigen Rotgipfler, Riesling, Zweigelt und Roesler probieren. www.schwertfuehrer.at
Im Gebiet des heutigen Ortes Petronell wurde um 15 n. Chr. das römische Legionslager Carnuntum angelegt. Heute gibt die Römerstadt Carnuntum eindrucksvolles Zeugnis über das einst blühende Handels- und Handwerkszentrum. www.carnuntum.at
Der Schlosspark Laxenburg im Wienerwald zählt zu den bedeutendsten historischen Landschaftsgärten Europas und wurde seit dem Mittelalter ausgebaut. Im Herzen des Schlossparks befindet sich die schöne Franzensburg. www.schloss-laxenburg.at
In ein Wunderland der Gartenfantasie kann man in den Kittenberger Erlebnisgärten eintauchen, die sich harmonisch ins sanfte Hügelland um Schiltern bei Langenlois einfügen. Ein blühendes Ausflugsziel mit asiatischem Garten, kreativen Wassergärten sowie einem Skulpturengarten. www.kittenberger.at
Alpenländische Sommerfrische
Westlich von Salzburg bis zum Dachsteinmassiv dehnt sich das Salzkammergut aus, ein uraltes Kulturland, in dem schon unsere prähistorischen Vorfahren Salz abbauten. Zugleich ist es eine der traditionsreichsten Urlaubsregionen Österreichs – üppig beschenkt von der Natur mit mehr als 40 großen und kleinen Seen, in denen sich die umliegende Bergwelt spiegelt.
Pittoreske Kapelle auf der Postalm, beliebtes Wanderund Skigebiet.
Wer Sehnsucht hat nach entspannten Ferientagen, nach einem erfrischenden Bad im klaren See oder einer Bootspartie, nach Spaziergängen oder Bergtouren, nach österreichischer Gastlichkeit und kulturellen Erlebnissen, der ist im Salzkammergut goldrichtig. Kaum etwas spürt man vom modernen Massentourismus und seinen Begleiterscheinungen, fast ist die Zeit ein wenig stehen geblieben. Wie die gute alte Sommerfrische, individuell und unaufgeregt lässt sich der Aufenthalt im Salzkammergut gestalten. In bekannten Urlaubsorten wie St. Gilgen und St. Wolfgang am Wolfgangsee, im »kaiserlichen« Bad Ischl oder im idyllischen Altaussee – einst Refugium der literarischen Prominenz – ist man seit über 100 Jahren auf Gäste eingestellt.
Hoch hinauf und weit zurück
1997 hat die UNESCO die »Kulturlandschaft Dachstein-Hallstatt/Salzkammergut« zum Weltnatur- und Weltkulturerbe ernannt, weil sich hier auf vergleichsweise engem Raum die Schönheit und die geologische Besonderheit der Natur mit einer jahrtausendealten Kultur vereinen. Auf hochalpine 2995 Meter steigt das Dachsteinmassiv an, ein verkarsteter Bergstock mit interessantem Innenleben: Drei der vielen Höhlen, darunter die faszinierende Dachstein-Eishöhle, kann man im Rahmen von Führungen besichtigen. Atemberaubende Aussichten eröffnen sich von der Bergstation (2100 Meter) der Dachstein-Seilbahn. Die Talstation liegt unten am fjordartigen Hallstätter See, wo sich unter steilen Hängen am schmalen Uferstreifen die Häuser von Hallstatt drängen. Schon in der Steinzeit, vermehrt in der Bronzezeit, lockten die reichen Salzvorkommen Menschen in die abgeschiedene Bergregion. Im Besucherbergwerk und im Prähistorischen Museum von Hallstatt erfährt man mehr darüber, auch über Abbau und Verhüttung der Eisenerze am Beginn der Eisenzeit. So aufschlussreich und ergiebig waren die archäologischen Funde aus dem Gräberfeld oberhalb von Hallstatt, dass eine ganze Epoche mitteleuropäischer Zivilisation den Namen Hallstattzeit (ca. 800 bis 450 v. Chr.) erhielt.
Wo sich der Franzl in seine Sisi verliebte
Nicht umsonst nannte man das Salz einst »weißes Gold«. Und weil das Gebiet seit dem 15. Jahrhundert »Kammergut« war, also direkter Besitz der Habsburger Erzherzöge, war es dem österreichischen Herrscherhaus dank der reichen Salzvorkommen von jeher lieb und teuer. Im 19. Jahrhundert schätzte man das Salzkammergut aber auch schon wegen seiner landschaftlichen Schönheit. Jahrzehntelang, von 1849 bis 1914, hielt Franz Joseph I. seiner Sommerresidenz Bad Ischl die Treue. Auch als die kaiserliche Ehe längst zerrüttet war, kehrte er Jahr für Jahr zurück an jenen denkwürdigen Ort, an dem er sich 1853 Hals über Kopf in die blutjunge Sisi verliebt hatte. Die Kaiservilla, Hochzeitsgeschenk für das Paar, kann man besichtigen, wunderschön liegt sie in einem ausgedehnten Park. Groß gefeiert wird in Bad Ischl alljährlich am 18. August der Kaisergeburtstag. Als Heimatmuseum und Gedenkstätte für Franz Lehár ist die klassizistische Lehár-Villa eingerichtet, und auch das sommerliche Operettenfestival trägt den Namen des Komponisten. Ebenfalls im ausgehenden 19. Jahrhundert wurde das nahe Altaussee vom Tourismus entdeckt. Der idyllische Ort am gleichnamigen See war Sommerdomizil prominenter Schriftsteller wie Hugo von Hofmannsthal und Friedrich Torberg – zur Spurensuche lädt hier das Literaturmuseum ein. An die Zeit des historischen Salzabbaus erinnert das spektakuläre Ausseer Schaubergwerk Salzwelten, wo es tief hinein geht in die endlosen Stollen der größten Salzlagerstätten Österreichs. Über Tage atmet man in der ungewöhnlichen Freiluft-Gradieranlage die Sole in Form ätherischer Öle ein.
Direkt am See gelegen: das legendäre »Weiße Rößl« in St. Wolfgang.
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Nach Hunderten von Kilometern endet der böhmisch-bayerisch-österreichische Pilgerweg Via Nova in St. Wolfgang. Im historischen, direkt am Wolfgangsee gelegenen Ortskern erhebt sich die Kirche St. Wolfgang – schon im Mittelalter Wallfahrtsziel